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Der Algebraist

Der Algebraist

Titel: Der Algebraist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Banks
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sagte er. Seine Stimme war leise geworden.
»Alles war sehr still. Sehr seltsam, diese Stille, wenn niemand
mehr da ist.«
    »Ich meide den Anblick, so gut es geht«, gestand ich.
»Nur manchmal betrachte ich es bei Tagesanbruch oder sehr
früh am Morgen. Dann ist es fast wie immer: im hellen
Sonnenschein, aber ohne ein Lebenszeichen. Das kann ich
ertragen.« Ich hatte das Bild vor mir, während ich das
sagte. »Ein Glück, dass ich den Garten noch habe. Er gibt
mir alles zurück, was ich für ihn tue.«
    »Ja«, sagte er. »Jeder braucht etwas zu tun, nicht
wahr?«
    Ich zögerte. »Dennoch vergeht kein Tag, ohne dass ich
mein Schicksal verfluche. Warum musste ich hier bleiben? Warum konnte
ich nicht bei ihnen sein, als das Ende kam? Ich beneide den
Obergärtner des Winterhauses, wo alle zusammen den Tod
fanden.« Ich richtete mich ein klein wenig auf. »Aber
lassen wir das. Wie geht es Ihnen, junger Herr? Was machen Sie denn
jetzt?«
    »Bitte nenn mich nicht ›junger Herr‹, OG. Ich
heiße Fassin.«
    »Oh. Vielen Dank. Nun, was machen Sie? Und wo? Wenn die Frage
erlaubt ist.«
    »Ich habe mich den Beyondern angeschlossen, OG. Ich lebe
schon jetzt wie ein Bürger der Galaxis, aber ich reise nur
langsam, ohne Wurmlöcher zu benutzen. Immerhin, ein
Anfang.«
    »Und der Sept, Fassin?«
    »Es gibt keinen Sept mehr, OG. Das ist vorbei.« Er warf
den Kieselstein auf den Weg zurück. »Vielleicht
gründet jemand einen neuen Sept – wer weiß?« Er
schaute zurück zu dem fernen Gebäude. »Vielleicht
füllt sich dieses Haus eines Tages wieder mit Leben.«
    »Aber Sie kommen nicht zurück?«
    Er sah sich um. »Zu viele Leute würden mir immer noch zu
viele Fragen stellen, und das ginge wahrscheinlich bis an mein
Lebensende so weiter.« Er sah mich an. »Nein, ich bin nur
gekommen, um mich ein letztes Mal umzusehen. Und um mit dir zu
sprechen.«
    »Mit mir? Ist das wahr?«
    »Das ist wahr.«
    »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr mir das schmeichelt
– nein, wie sehr mich das ehrt.«
    Er lächelte und erhob sich. »Diese Unterwürfigkeit
ist eine ausgezeichnete Tarnung, OG. Ich hoffe nur, du kannst dich
davon trennen, wenn die Zeit kommt.«
    »Was ich sagte, war ehrlich gemeint, Fassin.«
    »Und was ich dir jetzt sage, ebenfalls, OG.« Er klopfte
sich die Erde von den Kleidern. Nasqueron stand immer noch in seinem
Rücken. »Eines Tages werden wir alle frei sein.«

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