Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
Vom Netzwerk:
sie zwei sorglose junge Leute, die sich selbst genug waren. Sie aßen zusammen, schliefen zusammen, duschten zusammen und widmeten sich zusammen ihren Tagesaktivitäten. Es war, als sei der Rest des Universums zu Unwirklichkeit verblasst, und nur das Hier und Jetzt ihrer unbeschwerten Tage hatte reale Bedeutung. Als Drake am siebten Tag wieder am Strand saß und seiner Frau den Rücken mit Sonnenmilch einrieb, durchlöcherte er nach langer Überlegung den Kokon, mit dem sie sich umgeben hatten. »Weißt du, wir sollten an unsere Rückkehr nach Mexico City denken.«
    »Müssen wir, Richard?«, fragte sie träge.
    »Ich fürchte, wir müssen. Admiral Gower wird mich nicht ewig am Strand faulenzen lassen. Nicht, solange er die ganze Planungs- und Koordinationsarbeit mit dem Admiralstab der Großen Flotte leisten muss.«
    »Ich denke, ein wenig Arbeit würde ihm nur gut tun.«
    Drake lachte. »Das ist nicht die richtige Einstellung für eine Offiziersgattin, meine Liebe. Admiräle arbeiten nicht. Sie haben Leute, die das für sie tun.«
    Sie schwieg so lange, dass er dachte, sie könnte eingeschlafen sein. Endlich sagte sie: »Wann willst du zurück, Richard?«
    »Montag früh«, antwortete er. »Damit werden wir acht volle Urlaubstage haben.«
    Sie seufzte. »Das ist mehr, als viele Leute in ihrem ganzen Leben bekommen. Aber ich hatte gehofft, wir würden mehr von der Erde sehen.«
    »Ich denke, es wird sich später noch Gelegenheit für eine oder zwei Reisen ergeben«, erwiderte er. »Ich rechne damit, dass es mindestens drei Monate dauern wird, um die Einzelheiten des Angriffs auf Aezer auszuarbeiten.«
    Bethany seufzte. »Immer wird es Planungen für einen Angriff geben, nicht wahr, Richard? Unserem Leben ist es beschieden, von Schlachten ausgefüllt zu sein – Vorbereitungen darauf, das Ausfechten und die Erholung davon.«
    »Ich weiß nicht, ob es so ist«, widersprach er. »Sobald wir den Zentauren Aezer wieder abgenommen haben, sollte Alta ziemlich sicher sein. Und ich werde nicht ewig bei den kämpfenden Einheiten bleiben, weißt du. Eines Tages werden die Ärzte mich wegen mangelnder Beschleunigungstoleranz herabstufen. Nach ein paar Jahren hinter einem Schreibtisch werde ich dann in Pension gehen.«
    Bethany schnaubte. »Was wirst du im Ruhestand tun?«
    »Wir könnten uns auf dem Westkontinent niederlassen und eine Farm betreiben.«
    Lange blieb das Rauschen der Brandung das einzige Geräusch. Endlich sagte Bethany: »Weißt du, woran ich manchmal denke, Richard?«
    »An deinen Ergebenen, hoffe ich.«
    Sie lachte. »Daran auch. Aber manchmal denke ich daran, wie schön es auf Corlis war. Dieses Tal, wo die Ryall ihr Bergwerk und die Verhüttungsanlage hatten, muss sehenswert gewesen sein, bevor sie die Vegetation abholzten. Wenn ich aufs Land ziehen würde, wäre eine solche Gegend das Richtige für mich.«
    »Schade, dass Corlis zur Ryall-Hegemonie gehört.«
    »Ja, schade«, sagte sie. »Ist es sicher, dass wir am Montag nach Mexico City zurückfliegen?«
    Er nickte. »Ich glaube, es ist das Beste.«
    »In diesem Fall möchte ich nach unserer Rückkehr mit Koordinator Blenham sprechen.«
    »Worüber?«
    »Er bot mir an, dass er mir einen Vernehmungsbeamten für Varlan leihen würde. Nun, da das Geheimnis gelüftet ist, werde ich ihn beim Wort nehmen.«
    »Warum, in Gottes Namen?«
    »Weil ich denke, dass ich auf unsere Reise von Goddard hierher Fortschritte mit ihr gemacht habe, aber meiner Sache nicht sicher bin. Ich möchte ihr einen Schuß von der Wahrheitsdroge geben, die sie hier entwickelt haben, um zu erfahren, was sie wirklich denkt.«
    »Und wenn sie sich zu deiner Denkweise bekehrt hat?«
    »Dann besteht Hoffnung, dass dieser Krieg irgendwann beendet werden kann«, antwortete Bethany. »Wer weiß, vielleicht können wir tatsächlich Frieden mit den Zentauren schließen.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann werden wir sie alle umbringen müssen, fürchte ich.«
    Sie wanderten am Strand entlang und redeten, bis die Sonne untergegangen war, und kehrten erst in ihr Hotel zurück, als die Luft unangenehm kühl wurde. Drake sah zuerst die Botschaft mit dem roten Stempelaufdruck ›dringend‹ im Drahtkorb neben dem Telefon.
    »Was ist es?«, fragte Bethany, als Drake den Umschlag aufriß und die Botschaft herausnahm. Er entfaltete und überflog sie.
    »Von Admiral Gower. Tut mir leid, Liebes, aber wir müssen heute Abend noch abreisen.«
    »Warum? Was ist geschehen?«
    »Gower sieht Schwierigkeiten bei den

Weitere Kostenlose Bücher