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PR Action 35 Ziel Physiotron

PR Action 35 Ziel Physiotron

Titel: PR Action 35 Ziel Physiotron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Im Wega-System,
    20. Juli 2169, am frühen Morgen
    Damit rechneten die Springer nicht. Sie wähnten die Ferronen und deren Schiffe auf ihrer Seite, glaubten, sie stünden einander zwischen den 42 Welten des Systems nur zum Schein gegenüber.
    Und so war es bisher auch gewesen. Bis ein Mann die Wahrheit ans Licht gebracht und mit der Roten Garde des Thort geteilt hatte.
    Der Gedanke an den Thort ließ Derljen die massigen Hände zu mächtigen Fäusten ballen.
    Sie hatten um ihn getrauert, jeder einzelne Angehörige der Roten Garde. Dann hatten Derljen als Kommandant dieser Leibgarde des Thort und ein kleiner Kreis erfahren, dass Tsa-mal II. gar nicht gestorben war - jedenfalls nicht so, wie es zunächst geheißen hatte, nicht von Saquola erschossen.
    Was nur im allerersten Moment Grund zur Erleichterung bedeutet hatte - denn schon im nächsten war die Befürchtung zum Ausdruck gekommen, dass der Thort unterdessen trotzdem tot sein könnte ...
    »Feuer!«
    Mit rauer Stimme befahl Derljen die zweite Salve aus allen Rohren der kleinen Flotte, über die seine Gardisten das Kommando übernommen hatten. Ein erster Schritt, um wieder Ordnung ins Wega-System zu bringen, um das Chaos auszutreiben - angefangen mit der Springerflotte, diesen Händlern mit ihren verfluchten Söldnern. Schon seit Tagen trugen sie ihr Scherflein dazu bei, die
    Unruhen und die zunehmend katastrophaleren Zustände zu schüren, indem sie immer wieder einzelne Angriffe flogen und Angst verbreiteten.
    Mit 30 schweren und 60 leichten Wal-zenraumern sowie 30 Einheiten ihrer Kampftruppen, der Überschweren, waren sie angerückt. Einige wenige davon hatten sie inzwischen in Scharmützeln mit der - mittlerweile abgezogenen - Solaren Flotte eingebüßt. Aber jetzt, in diesen Sekunden, erlitten die Springer wirkliche und sehr schmerzhafte Verluste.
    Etliche der gelben Punkte auf dem Schirm vor Derljen glühten auf und erloschen: Springerschiffe, die sein Befehl mitsamt ihren Besatzungen ausgelöscht hatte.
    Dies führte natürlich sofort zu Vergeltungsangriffen, mit denen die Rote Garde ihrerseits freilich rechnete und für die sie gewappnet war.
    Derljens Finger schlossen sich fest um die Armlehnen des Kommandantensessels in der Zentrale der EDLER TROPFEN, des Flaggschiffs der schweren Kampfeinheiten der Try-Thort-Staffel. Und damit richtete er sein Augenmerk von der schematischen Darstellung des großen Geschehens auf den kleinen Teil, der die EDLER TROPFEN unmittelbar betraf; die Kommandanten der anderen Schiffe wussten selbst, was im nun angebrochenen Eifer des Gefechts zu tun war.
    Immerhin waren sie die Besten ihrer Zunft - sie waren die Rote Garde!
    Und sie besetzten nun die besten Schiffe der ferronischen Systemverteidigung: 25 umgebaute alte Einheiten der arkonidischen Raumflotte, die mit minimaler Besatzung auskamen, dazu 2000 Raumjäger, die Ferrol gegen jeden Angreifer verteidigen sollten, der es schaffte, bis zum Planeten vorzudringen. Die Try-Thort-Staffel.
    Die riesige blaue Sonne Wega, so weit sie auch entfernt sein mochte, schien dort drüben, wo eben noch die Springerwalze durch die Weltraumnacht gekreuzt war, ein winziges Abbild zu gebären -bläulich züngelte es über die Außenhaut des 400 Meter langen und 80 Meter durchmessenden Schiffes, das soeben durch konzentrierten Beschuss seines wichtigsten Schutzes beraubt worden war.
    So hatte das Verhängnis für die Galaktischen Händler begonnen: Der Energieschirm war kollabiert, und es waren seine sich verlierenden Reste, die noch für ein paar Augenblicke geisterhaft über die vernarbte Hülle des Raumers geisterten. Dann erloschen auch sie - wie eine Seele, die dem Torso eines Lebewesens noch vor dessen Tod entrissen wurde.
    Genau dieser Tod aber folgte unmittelbar, denn das ferronische Flaggschiff dachte nicht daran, das Feuer einzustellen und das Walzenschiff eines der Springerpatriarchen, die hier im System der 42 Planeten operierten, davonkommen zu lassen.
    Derljen war fest entschlossen, die Gunst der Stunde zu nutzen und gleichzeitig Zeichen zu setzen, die an Bord der Walzenschiffe nicht mehr missverstanden werden konnten.
    Das Leben des Thort stand auf dem Spiel, jedes weitere Zögern, jedes weitere Zaudern und Versagen konnte seinen Untergang besiegeln.
    Wenn er noch lebt, dachte Derljen. Und wenn nicht? Was dann? Was würde aus seinem stolzen Volk werden? Tsamal hatte sich in den 40 Jahren seiner Regentschaft als Glücksfall für die Republik erwiesen. Und obwohl der Thort

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