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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Flaggschiffs anzugleichen. Das jähe Gewicht verschwand so rasch, wie es gekommen war, und Phillip atmete tief durch und reckte die Arme.
    »Verbinden Sie mich mit dem Admiral«, befahl er.
    »Tut mir leid, Sir. Keine Antwort auf der Laserfrequenz.«
    »Versuchen Sie es über Radio.«
    »Zu starke Interferenz von den Sternen, Commander.«
    »Verdammt, Nachrichtenoffizier, wir sind praktisch Rumpf an Rumpf, nahe genug, um fiberoptische Kabel auszutauschen. Sicherlich können Sie aus dieser Entfernung ein Signal durch die Interferenz drücken.«
    »Ich werd's versuchen, Commander.«
    »Wo ist der Rest der Flotte?«
    »Entfernt sich schnell, Commander. Die Ryall ebenfalls.«
    Phillip begann sich zu entspannen. Da die beiden Flotten sich auf Gegenkurs zueinander befanden, kamen sie nun außer Reichweite. Das Gefecht war zu Ende. Zeit für beide Seiten, ihre Toten zu zählen und die Wunden zu lecken. Verstreute Raketen würden für die nächsten Minuten eine Gefahr bleiben, aber jede Sekunde, die verging, verringerte auch diese Möglichkeit. So tödlich sie waren, die mit nuklearen Sprengköpfen ausgerüsteten Raketen waren optimiert für hohe Beschleunigung und relativ kurze Reichweite – jedenfalls nach dem Maßstab interplanetarischer Entfernungen.
    Als das Flaggschiff getroffen und die Triebwerke der Conqueror II ausgefallen waren, verlief ihre weitere Umkreisung des Doppelsterns antriebslos, und sie blieb hinter den übrigen Schiffen der Flottenreserve zurück. Um ihre Geschwindigkeit dem Flaggschiff anzupassen, musste auch die Queen Julia ihre Geschwindigkeit drosseln. Wenn aber beide Schiffe antriebslos blieben, würden sie die Umkreisung Spicas in einem Winkel verlassen, der um dreißig Grad von dem vorausberechneten Kurs abwich. Ihre Geschwindigkeit sorgte dafür, dass sie der Anziehungskraft des Doppelsternsystems entkommen und die klassische Reise in die Unendlichkeit antreten würden – der Schrecken aller Raumfahrer.
    »Keine Antwort, Commander«, meldete der Nachrichtenoffizier.
    »Versuchen Sie es weiter.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Wann werden wir eine Rettungsmannschaft an Bord schicken können?«, fragte er seinen Ersten Offizier.
    »Nicht eher als in vier Stunden, Commander. Unsere lebenserhaltenden Systeme können sich kaum der Hitze erwehren. Wollten wir jetzt Männer in Schutzanzügen hinausschicken, würden sie langsam im eigenen Saft gebraten.«
    Phillip unterdrückte eine Verwünschung. Zwar waren sie inzwischen nicht mehr in Gefahr, von einem feindlichen Geschoss getroffen zu werden, doch gab es offensichtlich keine unmittelbare Möglichkeit, etwas für Drake und sein Schiff zu tun. Ob sie dort lebten oder starben, würde allein davon abhängen, wie stark das Flaggschiff beschädigt worden war. War zum Beispiel die Klimaanlage der Conqueror II ausgefallen, so würden sie an Überhitzung gestorben sein, bevor jemand zu ihnen vordringen konnte.
    »Bethany!«, schrie Drake noch einmal, während er an den Gurten zerrte, die ihn gefangen hielten. Schreien war kein Zeichen militärischer Haltung, schon gar nicht für einen kommandierenden Admiral, aber Haltung und Würde kümmerten ihn jetzt nicht. Nur auf das Schicksal seiner Frau kam es jetzt an.
    Die Bildschirme waren ebenso dunkel wie die Deckenbeleuchtung. Nur die Notbeleuchtung erhellte seine Befehlszentrale und den angeschlossenen Raum der Flotteneinsatzleitung. Da beide Räume ohne Luft waren, musste das Geschoss oder was immer das Schiff getroffen hatte, durch den Hangar gekommen sein. Das war so ziemlich der einzige Weg, den eine Waffe nehmen konnte, um das Gehirn der Flotte zu erreichen, ohne zuvor die Conqueror zu zerstören.
    Nach unerträglichen fünfzehn Sekunden entdeckten Drakes behandschuhte Finger den Auslöser am Schnellverschluss seiner Gurte.
    Nach einer Ewigkeit als Gefangener in seinem Liegesitz schwebte er plötzlich. Vorsichtig drehte er den Körper herum, bis er Bethany vor sich hatte. Mit Herzklopfen zog er sich näher und schaltete seine Helmlampe ein. Sie blinzelte in das helle Licht und hob einen ballonartig aufgeblasenen Arm, um die Augen zu beschirmen.
    »Alles in Ordnung?«, rief er ihr zu.
    Ihre Lippen bewegten sich, aber kein Ton kam heraus. Er beugte sich näher, drückte seinen Helm an ihren und wiederholte laut rufend seine Frage.
    »Ja, alles in Ordnung«, kam die gedämpfte Antwort. »Was ist passiert?«
    Statt zu versuchen, das Gespräch mit voller Lautstärke fortzusetzen, warf er einen Blick auf die

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