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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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uns zuzuhören. Haben Sie darüber nachgedacht, wie Sie ihre Anführer benachrichtigen werden, dass wir verhandeln möchten?«
    Bethany zog die Stirn in Falten und zögerte. Schließlich sagte sie: »Das ist ein Problem. Jedes unserer Schiffe, das auf der anderen Seite des Faltpunktes erscheint, wird wahrscheinlich atomisiert, bevor die Besatzung zwei Worte senden kann. Ich fürchte, dass ich nicht weiß, wie wir ihren automatischen Angriffsreflex kurzschließen können.«

    »Ich bezweifle, dass irgendjemand es weiß«, meinte Phillip.
    »Es muss eine Möglichkeit geben, ihre Aufmerksamkeit lange genug zu fesseln, damit wir unsere Botschaft zu ihrem Oberkommando durchbringen ...«
    »Commander«, sagte der Rudergänger von seiner Konsole.
    »Entschuldigen Sie die Unterbrechung, aber wir sind sprungbereit.«
    Phillip ließ seinen Blick über die Anzeigen der Instrumente gehen. Alles war so, wie es sein sollte. »In Ordnung, Ninkara. Leiten Sie den Transit ein.«
    Gleich darauf hallte die Zwei-Minuten-Warnung durch das Schiff. Die üblichen Vorkehrungen waren rasch beendet, und in der Zentrale wurde es still, als die Generatoren aufgeladen wurden.
    Dann, nach kurzer Startzählung, verschwand eine Sternkonstellation, und eine andere nahm ihren Platz ein. Sie waren ein Sternsystem näher beim Schauplatz des Kampfes, den sie vor Monaten schwer getroffen hatten räumen müssen. Richard Drake saß in seiner Admiralskajüte und las die letzten Verlustmeldungen, eine Aufgabe, die er zu fürchten gelernt hatte. Als er daheim auf der Erde die ersten Invasionspläne ausgearbeitet hatte, hatte alles einfach und sauber ausgesehen. Sie würden überraschend ins System Spica durchstoßen, die inneren Versorgungs- und Kommunikationslinien des Feindes unterbrechen und dann die gewonnenen Faltpunkte mit aller Zähigkeit halten, bis die Wirtschaft der Ryall zusammenbrechen würde.
    Es war das Halten, was sich als der schwierige Teil erwies. Ganz gleich, wie viele Ryall-Schiffe sie in den Faltpunkten zerstörten, immer schienen mehr in Reserve zu sein. Es war, als hätte der Feind unbegrenzte Streitkräfte zur Verfügung, um sie gegen die Verteidiger der Faltpunkte zu werfen. Wie in allen Dingen, war die Illusion grenzenloser militärischer Macht jedoch eine Illusion. Es gibt eine Grenze, wie viele Ressourcen eine beliebige Gesellschaft für Kriegsanstrengungen aufbieten kann, und nach 125 Jahren kriegerischer Auseinandersetzungen hatten beide Parteien diese Grenze erreicht. Dass ihr Ringen seit sechs Generationen unentschieden verlaufen war, bewies die Ausgeglichenheit der industriellen und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Kontrahenten.
    Nein, die Macht der Ryall hinter den Faltpunkten war gewaltig, aber nicht grenzenlos. Selbst eine Gesellschaft, deren Soldaten aus Eiern schlüpften, musste irgendwann ihren Vorrat erschöpfen, wenn sie allzu verschwenderisch geopfert wurden. Tatsächlich waren die wütenden Versuche zum Durchbrechen der Blockade im Interesse der Menschheit. So würden die Ryall ihre Schiffe und Krieger schneller verbrauchen als in einer vorsichtigeren militärischen Strategie. Dies würde den unausweichlichen Zusammenbruch beschleunigen.
    Natürlich war das ein schwacher Trost für jene, die in der Abwehr dieser Angriffe umkamen, und dies galt erst recht für ihre Angehörigen. Wie erklärt man einer trauernden Mutter, dass ihr Sohn sein Leben gegeben hat, um »durchzuhalten«?
    Was sagt man zu der Witwe eines Mannes, dessen Atome im interstellaren Raum mit denen seines Schiffes vermischt sind?
    Können die Kinder eines Gefallenen Trost in der Tatsache finden, dass die Flotte dem Feind weit größere Verluste zugefügt hat, als sie selbst erleiden musste, besonders wenn ihr Vater einer der wenigen Unglücklichen ist?
    Drake hatte sein Leben lang bei den Streitkräften gedient und war mit dem Tod vertraut. Dennoch fand er diesen langsamen, gleichmäßigen Trommelschlag der Verluste deprimierend. Es war nicht das Bewusstsein ständig neuer Trauerfälle, das auf seinem Gewissen lastete, vielmehr war es die Erkenntnis, dass Verluste zur Routine wurden, zu Selbstverständlichkeiten. Es bekümmerte ihn, dass die Gefallenen – gesunde, kräftige Menschen mit ihren Hoffnungen, Plänen und Gefühlen – allmählich und unausweichlich in trockene Statistiken verwandelt wurden, bloße Zahlen in einer Datenbank: TSNS Tanganjika verloren mit 724 Offizieren und Besatzungsmitgliedern; RSNS Excalibur beschädigt, 316 Tote

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