Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
Vom Netzwerk:
plötzlich undeutlich, als sähe man sie durch turbulentes Wasser, bevor die kleine Halbmondgestalt völlig verschwand.
    »Sie sind klariert für den Faltpunkttransit, Queen Julia«, sagte die Stimme des weit entfernten Kontrolleurs.
    »Verstanden«, antwortete der Nachrichtenoffizier Falcone, bevor er sich an seinen Kapitän wandte. »Wir sind frei zum Manövrieren, Sir.«
    »Sehr gut. Rudergänger, bringen Sie uns hinein.«
    Phillip hörte ein Räuspern hinter sich, blickte über die Schulter und sah Bethany Drake. Sie hielt sich aufrecht mit den Händen an den Haltegriffen der Decke, die Füße unter seinen Sitz gehakt; sie trug einen schmucklosen blauen Bordanzug der sandarischen Marine. An ihr sah er gut aus.
    »Bethany, wann sind Sie hereingekommen?«
    »Vor ein paar Minuten, Commander. Ich wollte Sie nicht stören. Ich bitte um Erlaubnis, die Zentrale betreten zu dürfen, wenn Sie nicht zu sehr mit den Vorbereitungen auf den Transit beschäftigt sind.«
    »Der Kapitän ist niemals zu sehr beschäftigt, wenn er eine gut ausgebildete Mannschaft hat. Erlaubnis erteilt. Schnallen Sie sich auf dem Beobachterplatz an, dann können Sie den Übergang beobachten.«
    Sie zog sich auf den bezeichneten Sitz neben seinem, schnallte sich an und machte es sich bequem. »Wie lange noch bis zum Übergang?«
    »Noch etwa zehn Minuten. Sind Ihre Passagiere vorbereitet?«
    Sie nickte. »Beide sind in ihren Flüssigkeitsbecken und angeschnallt.«
    »Wie halten sie sich unter hohen Beschleunigungswerten?«
    »Sie mögen sie nicht, sind aber unverletzt. Varlan beklagt sich über ständige Müdigkeit, und Periskay verbringt den ganzen Tag schlafend in seiner Flüssigkeit, den Hals ausgestreckt und die Beine unter den Rumpf gefaltet. Er sagt, das sei die einzige Möglichkeit für ihn, beschwerdefrei zu atmen.«
    »Ich glaube ihm. Zwei g für uns sind für die Ryall beinahe zweieinhalb.«
    Sie nickte. »Ich weiß, dass Varlan sich des Öfteren über die Schwereverhältnisse auf Alta beklagte. Sie sagte, sie könne nicht begreifen, wie wir aufrecht stehen können, ohne die Hilfe von sechs Füßen unter uns.«
    »Das habe ich mich manchmal selbst gefragt, wenn ich zu Hause die Gestalten sah, die nach durchzechter Nacht heimwärts wankten«, sagte Phillip.
    »Was war das für ein Schiff, das vor uns durch den Faltpunkt ging?«
    »Das war kein Schiff, sondern die Orbitalfestung Sieben Zwei Neun, die Bunker Hill. Sie hat das gleiche Ziel wie wir, aber wir werden Wochen vor ihr dort sein.«
    »Glauben Sie, dass die Orbitalfestungen einen großen Unterschied machen werden?«
    »Einen riesigen Unterschied. Diese eine Festung hat mehr Feuerkraft als eine unserer großen planetarischen Verteidigungsstützpunkte auf Sandar.«
    »Und die Festungen werden den Schiffen Rückendeckung geben, wenn sie in die Ryall-Hegemonie einfallen?«
    »Vorerst nicht. Die Ryall haben Zeit gehabt, eigene Festungen auf ihrer Seite des Faltpunktes zu stationieren. Das bedeutet, wir können den Durchbruch hinein nicht leichter erzwingen, als sie ihn heraus erzwingen können. Es wird eine Pattsituation geben, bis ihre Wirtschaft zu zerfallen beginnt.«
    »Das habe ich Varlan und Periskay erklärt.«
    »Und was sagen sie?«
    »Sie schauen bloß verdrießlich und lassen die Köpfe hängen.«
    »Wie viel Erfolg hatten Sie mit dem Versuch, Periskay zu Ihrer Denkart zu bekehren?«
    »Nicht sehr viel«, antwortete sie. »Er hört sich meine Argumente geduldig an, aber ich bin nicht sicher, wie viel davon durchdringt.«
    »Warum haben Sie ihn dann mitgebracht?«
    »Weil ich bestimmen muss, ob mein Erfolg mit Varlan nur ein glücklicher Zufall war. Wenn ich Periskay davon überzeugen kann, die Möglichkeit friedlicher Koexistenz in Erwägung zu ziehen, dann werde ich demonstriert haben, dass alle Ryall die Fähigkeit haben, ihre Intelligenz zur Überwindung ihrer Instinkte zu gebrauchen. Kann ich es nicht, werde ich wohl zugeben müssen, dass Varlans Befürchtungen richtig sind.«
    »Welche Befürchtungen?«, fragte Phillip.
    »Sie macht sich Sorgen, dass ihre lange Gefangenschaft den Verlust ihrer geistigen Verankerung bewirkt hat; mit anderen Worten, dass sie den Verstand verloren hat.«
    »Glauben Sie es?«
    »Ich glaube, sie ist jetzt vernünftiger als bei unserem ersten Zusammentreffen; aber das ist natürlich der menschliche Gesichtspunkt. Periskay ist meine Kontrollperson. Wenn er auf mich hört, werden sie es alle tun.«
    »Solange wir sie gefangen halten und zwingen,

Weitere Kostenlose Bücher