Der aufziehende Sturm
Ausrüstungsgegenstände zu einem großen Berg angehäuft, und er konnte Faile entdecken, die dort arbeitete, um für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen.
Er schickte ihr die Umstehenden zu Hilfe, dann stand er plötzlich allein da. Ohne etwas zu tun.
Genau das, was er hatte vermeiden wollen.
Der Wind wehte wieder und brachte diesen grässlichen Gestank nach Tod mit. Und auch Erinnerungen. Der Zorn der Schlacht, die Leidenschaft und Aufregung eines jeden Schlages. Aiel waren ausgezeichnete Krieger - die besten im ganzen Land. Jedes Duell war eine ungewisse Angelegenheit gewesen, und er hatte seinen Teil an Schnitten und Prellungen abbekommen, auch wenn sie mittlerweile Geheilt worden waren.
Der Kampf gegen die Aiel hatte ihn sich lebendig fühlen lassen. Jeder von ihm Getötete war ein Experte mit dem Speer gewesen; jeder von ihnen hätte ihn töten können. Aber er hatte gewonnen. Während der Momente des Kampfes hatte er eine treibende Leidenschaft verspürt. Die Leidenschaft, endlich etwas zu tun. Nach zwei Monaten des Wartens hatte jeder Schlag einen Schritt näher zu Faile bedeutet.
Kein Reden mehr. Kein Planen mehr. Er hatte ein Ziel gefunden. Und jetzt war es nicht mehr da.
Er fühlte sich leer. Es war wie ... wie der Augenblick damals, als ihm sein Vater ein ganz besonderes Geschenk zur Winternacht versprochen hatte. Monatelang hatte er begierig darauf gewartet, hatte die ihm auferlegten Arbeiten brav erledigt, um sich das geheimnisvolle Geschenk zu verdienen. Als er das kleine Holzpferd schließlich bekommen hatte, war er einen Augenblick lang aufgeregt gewesen. Aber am nächsten Tag hatte er sich schrecklich niedergeschlagen gefühlt. Nicht des Geschenks wegen, sondern weil es nichts mehr gab, für das man sich bemühen konnte. Die Aufregung war verschwunden, und erst da war ihm bewusst geworden, dass er die Vorfreude viel spannender gefunden hatte als das Geschenk selbst.
Kurz darauf hatte er angefangen, Meister Luhhans Schmiede zu besuchen, und war schließlich sein Geselle geworden.
Er war froh, dass er Faile zurückhatte. Innerlich jubelte er. Und dennoch, was wartete auf ihn? Diese verdammten Männer betrachteten ihn als ihren Anführer. Einige hielten ihn sogar für ihren König! Darum hatte er nie gebeten. Jedes Mal, wenn sie die Banner hervorgeholt hatten, hatte er sie wieder einpacken lassen, bis Faile ihn dazu überredet hatte, dass sie einen Vorteil für ihn darstellten. Er glaubte noch immer nicht, dass das Wolfskopfbanner, das da so anmaßend über seinem Lager flatterte, hierher gehörte.
Aber konnte er es einholen? Die Männer sahen zu ihm auf. Jedes Mal, wenn sie daran vorbeigingen, konnte er ihren Stolz riechen. Er konnte sie nicht abweisen. In der Letzten Schlacht würde Rand ihre Hilfe brauchen - er würde jedermanns Hilfe brauchen.
Die Letzte Schlacht. Konnte ein Mann wie er, ein Mann, der gar kein Anführer sein wollte, diese Streitkräfte zu dem wichtigsten Augenblick im Leben dieser Männer führen?
Die Farben wirbelten umher und zeigten ihm Rand, der anscheinend in einem tairenischen Steinhaus saß. Sein alter Freund trug eine finstere Miene zur Schau, wie ein Mann, dem gewichtige Gedanken zu schaffen machten. Selbst wenn er so dasaß, erschien Rand majestätisch. Er war das, was ein König darstellen sollte, mit diesem kostbaren roten Mantel und dieser noblen Haltung. Perrin war bloß ein einfacher Schmied.
Er seufzte, schüttelte den Kopf und vertrieb das Bild. Er musste Rand suchen. Da war etwas, das an ihm zupfte, das ihn anzog.
Rand brauchte ihn. Darauf musste er sich nun konzentrieren. Das war sein Ziel.
KAPITEL 10
Der letzte Tabak
Rodel Ituralde paffte leise seine Pfeife; Rauchfahnen schlängelten sich in die Höhe, umkreisten einander, sammelten sich an der Decke und drangen dann durch die Dachspalten der primitiven Hütte. Alter hatte die Wandbalken sich verziehen lassen und Schlitze gebildet, durch die man nach draußen sehen konnte. Das graue Holz war voller Sprünge und splitterte. In der Ecke brannte ein Kohlenbecken, Wind fuhr durch die Ritzen in der Wand. Manchmal sann Ituralde darüber nach, ob dieser Wind wohl das ganze Gebäude umpusten konnte.
Er saß auf einem Hocker, auf dem Tisch vor ihm lagen mehrere Karten ausgebreitet. An der Ecke beschwerte sein Tabaksbeutel ein zerknittertes Papier. Das kleine Rechteck war verwittert und wies zahllose Falten auf, weil er es in der Innentasche seines Mantels getragen hatte.
»Und?«, fragte Rajabi. Er
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