Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der aufziehende Sturm

Der aufziehende Sturm

Titel: Der aufziehende Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
sprechen und handeln -, als würde ich sie seit tausend Jahren kennen. Manchmal erinnere ich mich besser an sie als an meine eigene Kindheit. Ich bin der Wiedergeborene Drache.«
    Ituralde blinzelte. Soll man mich zu Asche verbrennen, dachte er. Ich glaube ihm. Verdammte Asche! »Lasst uns ... lasst uns Euren Beweis sehen.«
    Natürlich gab es Proteste, hauptsächlich von Lidrin, der es für zu gefährlich hielt. Die anderen waren erschüttert. Hier stand der Mann, dem sie sich verschworen hatten, ohne ihn jemals kennenzulernen. Da schien eine ... Macht von al'Thor auszugehen, die Ituralde zwang, das Verlangte zu tun. Nun, zuerst würde er Beweise sehen wollen.
    Sie schickten Boten los, die Pferde für den Ritt aus dem Stedding holten, aber al'Thor sprach, als wäre Ituralde bereits sein Mann. »Vielleicht lebt Alsalam«, sagte al'Thor, während sie warteten. »Wenn dem so ist, kann ich verstehen, dass Ihr seinen Thron nicht wollt. Würde Euch Amadicia gefallen? Ich werde dort einen Herrscher brauchen, der die Seanchaner im Auge behält. Dort kämpfen jetzt die Weißmäntel; ich bin mir nicht sicher, ob ich diesen Streit vor der Letzten Schlacht noch beenden kann.«
    Die Letzte Schlacht! Beim Licht! »Ich werde ihn nicht nehmen, wenn Ihr den König dort ermordet«, sagte Ituralde. »Falls die Weißmäntel ihn bereits getötet haben oder die Seanchaner, nun, dann vielleicht.«
    Ein König! Was redete er denn da? Verflucht. Warte wenigstens, bis du den Beweis gesehen hast, bevor du dich bereit erklärst, Throne anzunehmen! Da war etwas an diesem Mann, so wie er über Ereignisse wie die Letzte Schlacht sprach - Ereignisse, die die Menschheit seit Tausenden von Jahren fürchtete -, als wären sie Posten auf dem täglichen Lagerbericht.
    Soldaten kamen mit den Pferden, und Ituralde saß auf, genau wie al'Thor, Wakeda, Rajabi, Ankaer, Melarned, Lidrin und ein halbes Dutzend niedrigerer Offiziere.
    »Ich habe eine große Zahl Aiel in Euer Land gebracht«, sagte al'Thor, als sie losritten. »Ursprünglich hatte ich gehofft, mit ihnen die Ordnung wiederherstellen zu können, aber sie brauchen länger als gedacht. Ich will die Mitglieder des Kaufmannsrats in Sicherheit bringen; vielleicht kann ich die Stabilität der Gegend verbessern, sobald ich sie in der Hand habe. Wie denkt Ihr darüber?«
    Ituralde wusste nicht, was er denken sollte. Den Kaufmannsrat in Sicherheit bringen? Das klang, als wollte man sie entführen. Auf was hatte er sich da eingelassen? Dann ertappte er sich bei den Worten: »Das könnte funktionieren. Beim Licht, wenn man alles bedenkt, ist das vermutlich der beste Plan.«
    Al'Thor nickte und sah nach vorn, als sie die Palisade passierten und auf den Pfad zum Rand des Stedding kamen. »Die Grenzlande muss ich sowieso sichern. Ich kümmere mich um Eure Heimat. Soll man diese Grenzländer doch verbrennen! Was haben sie vor? Nein. Nein, noch nicht. Sie können warten. Nein, er schafft das. Er kann sie halten. Ich schicke ihn zusammen mit den Asha'man.« Plötzlich wandte sich al'Thor wieder Ituralde zu. »Was könntet Ihr ausrichten, gäbe ich Euch hundert Männer, die die Macht lenken können?«
    »Verrückte?«
    »Nein, die meisten von ihnen sind stabil«, sagte al'Thor, der anscheinend nicht beleidigt war. »Welcher Wahnsinn sich auch immer manifestierte, bevor ich den Makel beseitigte, er ist noch immer da - die Entfernung des Makels konnte sie nicht heilen. Aber nur wenige waren so schlecht dran. Und sie werden nicht kränker, jetzt, da Saidin sauber ist.«
    Saidin? Sauber? Hätte er seine eigenen Männer, die die Macht lenken konnten ... In gewisser Weise seine eigenen Damane. Ituralde kratzte sich am Kinn. Die Einfälle kamen schnell - aber ein General musste schnell reagieren können. »Ich könnte sie gut gebrauchen«, sagte er. »Sogar sehr gut.«
    »Ausgezeichnet«, sagte al'Thor. Sie hatten das Stedding verlassen, die Luft fühlte sich anders an. »Ihr müsst ein großes Land überwachen, aber viele der Machtlenker, die ich Euch geben werde, können Wegetore weben.«
    »Wegetore?«, fragte Ituralde.
    Al'Thor sah ihn an, dann schien er die Zähne zusammenzubeißen, schloss die Augen, zitterte am ganzen Leib, als wäre ihm übel. Ituralde war plötzlich alarmiert, legte die Hand auf sein Schwert. Gift? War der Mann verwundet?
    Aber nein, al'Thor öffnete die Augen, und in ihren Tiefen schien Ekstase zu lodern. Er drehte sich um, schwenkte die Hand, und ein greller Lichtstreifen zerschnitt vor ihm

Weitere Kostenlose Bücher