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Der azurne Planet

Der azurne Planet

Titel: Der azurne Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Tranque haben wir ihn wegen seiner unaussprechlichen Verbrechen zum Tode verurteilt, aber aufgrund unserer alten Bräuche mußten wir ihm die Möglichkeit geben, vor der Versammlung zu sprechen. Das hat er hiermit getan. Hat er die Gelegenheit dazu benutzt, sein Verbrechen einzugestehen? Hat er Tränen der Reue gezeigt, nachdem er mit eigenen Augen gesehen hat, was seine Tat Tranque einbrachte? Nein! Er hat sich hier hingestellt und versucht, seine Wahnideen auch noch auf andere zu übertragen, und er wagte es, unsere Vorfahren in einem Atemzug mit seinen schmutzigen Vorschlägen zu erwähnen! Möge die Versammlung die richtigen Schlüsse aus dem ziehen, was Tranque widerfahren ist! All jene, die König Krakon respektieren und der Meinung sind, daß es für ein derartiges Verbrechen nur die Todesstrafe geben kann, mögen ihren Arm erheben und die Hand zum Zeichen der Zustimmung zur Faust ballen!«
    »Tod!« brüllten die Fürbitter und hoben die Fäuste. Der Rest der Menge verhielt sich unsicher. Die Leute sahen sich an; einige warfen angstvolle Blicke auf die See hinaus.
    Semm Voiderveg sah enttäuscht auf die Zuhörer. »Ich kann natürlich verstehen, daß es euch unangenehm ist, gewalttätig gegen einen der euren vorzugehen, aber in diesem Fall ist jede Zurückhaltung fehl am Platze.« Er deutete mit einem langen, blassen Finger auf Sklar Hast. »Ist euch überhaupt klar geworden, welche Boshaftigkeit dieser Mann verkörpert? Ich will mich deutlicher ausdrücken: Kurz vor dem großen Verbrechen, dessen er nun angeklagt ist, beging er bereits ein anderes, das sich gegen seinen Ausbilder und Vorgesetzten, den Signalmeister Zander Rohan, richtete. Aber dieser heimtückische Akt, sein Versuch, den Signalmeister mit Hilfe von Betrug bei einem Wettkampf zu schlagen, um ihn von seinem Stuhl zu verdrängen, konnte dank der Aufmerksamkeit von Schiedsmann Ixon Myrex und meiner Wenigkeit verhindert werden.«
    »Was?« brüllte nun Sklar Hast. »Ist denn hier niemand, der einen gegen eine öffentliche Verleumdung in Schutz nimmt? Muß ich mir diese giftigen Worte gefallen lassen?«
    Phyral Berwick sagte: »Du hast das Recht, darauf zurückzukommen. Laß den Mann aussprechen. Wenn du ihm eine Verleumdung nachweisen kannst, muß er sich mit dem Gedanken vertraut machen, für seine Tat bestraft zu werden.«
    Mit größter Ernsthaftigkeit sagte Semm Voiderveg: »Eine offen geäußerte Tatsache ist keine Verleumdung. Um jemanden der Verleumdung zu überführen, muß man ihm nachweisen, daß er aus einer persönlichen Boshaftigkeit heraus gehandelt hat. Es gibt aber keinen Grund, weswegen ich so handeln sollte. – Um fortzufahren …«
    Aber Sklar Hast sagte zu Phyral Berwick: »Bevor er weiterspricht, möchte ich erst diese Verleumdung aus der Welt schaffen. Ich möchte beweisen, daß dieser Mann mich aus purer Boshaftigkeit angreift.«
    »Und das kannst du beweisen?«
    »Ja.«
    »Na schön.« Phyral Berwick näherte sich Semm Voiderveg. »Du mußt deine Ansprache unterbrechen, bis dieser Fall geklärt ist.«
    »Du brauchst nur die Auskunft von Schiedsmann Ixon Myrex einzuholen«, protestierte Semm Voiderveg. »Er wird dir nichts anderes sagen, als daß meine Worte der Wahrheit entsprechen.«
    Phyral Berwick nickte Sklar Hast zu. »Fang an. Beweise, daß man dich verleumdet hat, wenn du es kannst.«
    Sklar Hast zeigte auf den Zweiten Signalgeber-Assistenten Vick Caverbee. »Komm bitte nach vorn.«
    Caverbee, ein kleiner Mann mit sandfarbenem Haar, einem mageren Gesicht und einer gebrochenen Nase, kam ein wenig zögernd näher. Sklar Hast sagte: »Voiderveg behauptet, daß ich Signalmeister Rohan nur deshalb schlug, weil ich ihn aufgrund der Kenntnis der Übungen übervorteilte. Entspricht dies der Wahrheit?«
    »Nein. Das ist nicht wahr. Es kann nicht einmal teilweise der Wahrheit entsprechen. Die Lehrlinge hatten bis zu diesem Zeitpunkt erst die Lektionen eins bis fünfzig durchgenommen. Als Schiedsmann Myrex nach Übungsarbeiten suchte, die in diesem Wettkampf zur Anwendung kommen sollten, gab ich ihm jene, die im Ausbildungsprogramm noch gar keine Verwendung gefunden hatten. Schiedsmann Myrex und Fürbitter Voiderveg haben aus diesem Material die Wettkampf-Übungen ganz allein ausgewählt.«
    Sklar Hast deutete auf Schiedsmann Myrex: »Ist das wahr oder nicht?«
    Schiedsmann Myrex atmete tief ein. »In einem rein technischen Sinne entspricht es der Wahrheit. Aber dennoch hattest du die Möglichkeit, diese Übungsarbeiten zu

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