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Der azurne Planet

Der azurne Planet

Titel: Der azurne Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Form des Zusammenlebens zu finden; die anderen – sie waren etwa die Hälfte – schienen wenig davon begeistert zu sein und kapselten sich ab. Barquan Blasdel war der prominenteste Vertreter der letzteren Gruppe und machte keinen Hehl aus seiner immer noch bestehenden Abneigung. Jeder von ihnen bemühte sich jedoch, die Vorschriften einzuhalten und bestimmte Gebiete nicht zu betreten. In den Nächten kam es bei den Booten nicht ein einziges Mal zu einem Alarmfall.
    Eines Abends setzte sich Sklar Hast zu Roger Kelso und Meril Rohan, die auf einer Bank Platz genommen hatten und die einundsechzig Aufzeichnungsbände, die man Barquan Blasdel weggenommen hatte, mit denen verglichen, die Meril Rohan für sich selbst kopiert hatte. »Ich nehme an, es gibt Unterschiede zwischen den Bänden?« fragte Sklar Hast.
    »In der Tat«, erwiderte Kelso. »Das ist unvermeidlich. Die Ersten – was immer auch ihre sonstigen Talente gewesen sein mögen –, besaßen wenig Schreibtalent. Manche der Bände enthalten unsäglich viele Wiederholungen und Stumpfsinnigkeiten, andere wiederum schwelgen in Eigenlob und widmen sich seitenlang der persönlichen Eitelkeit ihrer Verfasser. Einige bemühen sich aber auch, ziemlich detailliert die Umstände zu erklären, die dazu führten, daß sie sich überhaupt auf dem Weltraumschiff befanden. Einiges davon hat man während des Kopierens jeder Neuausgabe weggelassen, so daß wir eigentlich meist nur eine Sammlung von Auszügen vor uns haben.« Er legte die Hand auf Blasdels Folianten. »Diese hier sind ziemlich alt und die komplettesten, die ich je sah.« Er öffnete eines der Bücher und blätterte durch die Seiten. »Die Ersten waren eine bunt gemischte Gruppe und gingen aus einer Sozialstruktur hervor, die ungleich komplizierter war als unsere. Allem Anschein nach war es bei ihnen nicht ungewöhnlich, gleichzeitig mehreren Kasten oder Zünften anzugehören. Es gibt mehrere Hinweise darauf, aber ich muß zugeben, daß ich sie nicht ganz miteinander in Einklang bringen kann.«
    »Soweit ich aus den Auszügen weiß«, sagte Sklar Hast, »beschreiben sie ihre Heimatwelten als einen Ort für Verrückte.«
    »Einiges davon ist sicher mit Vorsicht zu genießen«, sagte Roger Kelso. »Vergiß nicht, daß die Ersten genau wie wir menschliche Wesen waren. Sie unterschieden sich nicht sonderlich von uns. Einige von ihnen gehörten der meistrespektierten Zunft der Gesellschaft ihrer Heimatwelten an, bis sich plötzlich – wie sie es erklären – mächtige Autoritäten gegen sie wandten und eine brutale Verfolgung ins Leben riefen, die, wie wir wissen, damit endete, daß unsere Vorfahren ihnen das Steuer aus der Hand nahmen und hierher flüchteten.«
    »Das alles ist sehr verwirrend«, sagte Sklar Hast. »Und niemand kann ihre Andeutungen heute noch verstehen. Warum, zum Beispiel, erzählen sie in den Aufzeichnungen nicht, wie sie auf ihren Heimatwelten Firnis gekocht oder ihre Boote angetrieben haben? Gab es bei ihnen zu Hause Kreaturen, die dem Krakon glichen? Wenn ja, wie sind sie damit fertig geworden? Haben sie sie getötet oder mit Schwämmen gefüttert? Was diese Punkte angeht, so schweigen sich die Ersten nach meinem Wissen darüber aus.«
    »Sie haben sich offenbar nicht sonderlich viel Mühe gemacht«, sagte Kelso nachdenklich. »Sonst hätten sie gerade diesen Punkten besondere Aufmerksamkeit schenken müssen. Sie haben es sehr oft versäumt, die Dinge klarzustellen. Wie auch bei uns, schienen sich ihre Zünfte mit den unterschiedlichsten Handwerken beschäftigt zu haben. Ganz besonders interessant sind in diesem Falle die Aufzeichnungen von James Brunet. Wie die anderen gehörte auch er gleich mehreren Zünften an: Er war Wissenschaftler, Falschmünzer und Kaukasier. Bis auf die Zunft der Falschmünzer, die nun Schreiber geworden sind, sind alle anderen mittlerweile ausgestorben. Ein Teil seiner Aufzeichnungen besteht aus eher wertlosen Ermahnungen, aber am Anfang seines Buches sagt er folgendes …«
    Kelso öffnete das Buch und las:
     
    »Jenen, die uns nachfolgen, unseren Kindern und Kindeskindern, können wir keine bestimmten Wertmaßstäbe hinterlassen. Alles was wir auf diese Welt gebracht haben, waren wir selbst und unser verpfuschtes Leben. Niemand zweifelt daran, daß wir hier sterben werden, aber dieses Schicksal wird von jedem akzeptiert, dessen Bestimmung einst Neu-Ossinien war, obwohl das, was wir jetzt haben, keinesfalls dem entspricht, was wir uns einst vorstellten. Es gibt

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