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Der azurne Planet

Der azurne Planet

Titel: Der azurne Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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damit die Fürbitter ihn nicht hören konnten – sollte unterhalb der Wasserlinie an jedem Bootskiel eine Leine befestigt werden, die mit irgendeiner Art Alarmanlage verbunden war. Wenn die Hochstapler die Boote benutzten, sollten sie die Leine heimlich entfernen und nach ihrer Rückkehr wieder anbringen. Sklar Hast schlug vor, daß vier oder fünf junge Hochstapler den Auftrag erhalten sollten, sich um die Ausführung dieser Anlage zu kümmern. Die Boote mußten unter allen Umständen stets dann mit den Leinen verbunden sein, wenn man ihre Dienste nicht benötigte.
    Da dieses System den geringsten Zwang auf die Fürbitter ausübte, wurde es angenommen. Als die einzelnen Verbote erklärt wurden, wurde Barquan Blasdel zunehmend wütender. »Zuerst entführt ihr uns und schleppt uns über das Meer von unserer Heimat fort, und dann besitzt ihr auch noch die unverschämte Dreistigkeit, uns das Betreten bestimmter Gebiete zu untersagen. Was erwartet ihr eigentlich von uns?«
    »Wir erwarten Zusammenarbeit«, sagte Sklar Hast trocken. »Und Mitarbeit. In unserer neuen Heimat wird jeder arbeiten müssen, auch ein Fürbitter, denn wir brauchen von nun an niemanden mehr, der für uns Fürbitte leistet.«
    »Du zeigst nicht mehr Niedrigkeit oder Intelligenz als ein mit sechs Barthaaren ausgestatteter Seeaal«, sagte Barquan Blasdel gleichmütig.
    Sklar Hast zuckte die Achseln.
    »Irgendwann werden wir König Krakon umbringen. Dann kannst du hingehen und verehren, wen du willst – aber solange dieses abscheuliche Ungeheuer den Meeresboden beherrscht, wirst du zwischen dir und unseren Booten einen Sicherheitsabstand einhalten.«
    Barquan Blasdel starrte Sklar Hast volle zehn Sekunden an.
    »Du hast also den Plan, König Krakon umzubringen, immer noch nicht aufgegeben?«
    Und Sklar Hast entgegnete: »Wer weiß schon, was die Zukunft für uns noch alles bereithält?«
     
    Am folgenden Tag wurde die Aufgabe in Angriff genommen, aus der Wildnis ein Heim zu machen. Bestimmte Unterbodenteile der Plattform wurden entfernt, damit eine Lagune entstehen konnte. Ein Pennertrupp löste die Oberflächenhaut ab. Später würde sie zu verschiedenen Zwecken nützlich sein. Das darunterliegende Fruchtfleisch wurde in Streifen geschnitten. Sobald es trocken und steif geworden war, würde es entweder als Isoliermaterial oder als Bodenverschalung dienen, und wenn man es gerbte, konnte man es als Brennmaterial verwenden oder zu Papier verarbeiten. Dafür waren die Schreiber zuständig. Die abgeernteten Weidenruten wurden beiseite gelegt, da sie erst austrocknen mußten; der Unterboden, auf dem sie gewachsen war, bestand aus allerfeinstem Material und wurde gesammelt.
    Später würde er dazu dienen, Fensterverkleidungen herzustellen. In der Tiefe stieß man auf kräftige Auslegerrippen, aus denen man Bootskiele oder Schwammpfähle fertigen konnte. Man befestigte Windsäcke daran und hob sie über die Wasserlinie. Der Saft, den sie abgaben, wurde in Eimern gesammelt, erhitzt und veredelt. Später würde er zu Firnis werden. In einem Monat etwa würden die Lockvögel die Stämme zerschneiden und aus ihrem Gewebe den Rohstoff für eine Trossenproduktion gewinnen können.
    Aus dem in den Boden geschnittenen Loch würde die Lagune entstehen: ein Ankerplatz für die Boote, ein Gehege für die zur Nahrung dienenden Fischschwärme, ein Quell allgemeiner Freude und eine Anlage für Wassersportbegeisterte.
    Während die Penner den Unterboden aufschnitten, waren andere damit beschäftigt, die überflüssigen Teile der Vegetation auszurupfen, zu verbrennen und in Asche zu verwandeln. Ein Rudel von Jungen kletterte in das Geäst und sammelte die Pollen der fruchttragenden Hauptgewächse ein. Ein kurzer Geschmackstest bewies, daß die Pollen dieser Gegend noch besser schmeckten als die weithin zu Ruhm gekommenen Sporen von Maudelinda. Diese Entdeckung führte zu weiteren Freudenausbrüchen.
    Sobald die Weidenruten geschmeidig genug waren, begannen die Langfinger und Klöpper mit dem Hüttenbau, während die Schieber, die aufgrund ihrer traditionellen Bräuche dafür zuständig waren, die Umgebung sauberzuhalten, sich daranmachten, Wasserreservoire anzulegen, um den Nachmittagsregen nicht zu verschwenden. Die Fürbitter, ihre Frauen und Kinder nahmen an all diesen Tätigkeiten mehr oder weniger mit Ergebenheit teil, und schließlich teilten sie sich sogar in zwei Gruppen.
    Die einen gaben ihre anfängliche Zurückhaltung auf und schienen Gefallen an dieser neuen

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