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Der beiden Quitzows letzte Fahrten

Der beiden Quitzows letzte Fahrten

Titel: Der beiden Quitzows letzte Fahrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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gehört, so praucht er es sich nicht nehmen zu lassen, und wie der alte Poldewin pemerkte, so hat der Pismarck einen ganz verdeiwelt guten Stand pei dem Purggrafen. Der wird es nicht leiden, daß man einen seiner Ritter des Geldes und der Freiheit peraupe, und ich glaupe, wir sehen ihn pald mit einigen wenigen Leuten vor Garlosen erscheinen, um uns aus der alten vermaledeieten Donnerpüchse ganz gehörig anzuspucken.«
    »So, also! Und vor der fürchtest Du Dich? Die reite ich mit meinem Gregorimanorosewitsch über den Haufen, daß die Stücke davonfliegen!«
    »Pruder Steckelpein, das wirst Du wohl pleipen lassen! Allen Respect vor Dir und Deinem Laforikorilorimitsch mit sammt Euren langen Peinen, aper die Püchse, das ist das große Wunderthier mit den siepen Köpfen, was in der Pipel steht und Feuer speit grad’ so wie der perühmte Perg Vesuvius in Welschland, in dem der große Höllendrache wohnt, dem sie alle Tage zwölf siepzehnjährige Jungfrauen zu fressen gepen müssen, wenn er nicht das Land verwüsten soll.«
    »Das ist ja ganz schauderhaftes Viehzeug, Kaspar, aber einen schlechten Geschmack scheint er mir nicht zu haben, denn so ein siebzehnjähriges Burgfräulein muß doch zarter sein, als solch altes Pergament wie Du und ich.«
    »Höre, Palthasar, Du darfst mich nicht peleidigen! Ich und mein Pruder Peter, wir sind die schmucksten Purschen gewesen in den ganzen Marken, und die Mädels hapen sich unsertwegen fast die Augen aus den Köpfen gedreht. Jetzt freilich pin ich etwas weniger hüpsch, aper immer noch ein ganz reputirlicher Kerl.«
    »So, also, einen Bruder hast Du gehabt? Welchem Herrn dient der jetzt?«
    »Du, der ist ein ganz verdeiwelt perühmter Mensch geworden. Mordelement, Gott straf mich, wenn ich fluche, aper gegen den pin ich ungefähr ganz und gar Nichts. Der hat sich nämlich auf das Meer verlaufen und ist auf einem Schiffe, womit man Garlosen über den Haufen fahren könnte. Er war einmal auf Pesuch pei mir, als ich dazumal in Plaue lepte, und hat einem fremden Ritter peigestanden, der von dem schwarzen Dietrich überfallen worden war, ich glaupe, es war ein Herzog oder König von Arapien oder Engelland. Der hat ihn mitgenommen, und seit dieser Zeit hape ich nichts mehr von ihm gehört, aper ich kenne den Peter, und es wird gar nicht lange gedauert hapen, so wird er ein Prinz geworden sein.«
    »Ein Prinz, Kaspar? Das ist ein gar grausam großes Thier! Wird er das aushalten können?«
    »Der? Mordelement, Gott straf mich, wenn ich fluche, aper der Peter war ein ganzer Kerl und fast nach mir gerathen. Er hatte nur einen Fehler, und den hape ich ihm nie apgewöhnen können, nämlich er sprach das sanfte p grad’ so aus wie das scharfe p und prachte nicht einmal seinen eigenen Namen Liepenow richtig üper die Zunge, denn er sprach ihn stets nur Liepenow, und es muß doch heißen: Liepenow. Ich hape mir viel Mühe mit ihm gegepen, aper es ist umsonst gewesen, denn der Fehler stammt von unserm Vater, der auch immer Pruder statt Pruder gesagt hat und Paum statt Paum.«
    »So, also! Und ich hatte auch einen Bruder, der auf das Wasser gerathen ist. Er war ein Zwilling von mir und hieß Samuel Haberland. Wir sahen einander ähnlich wie ein Ei dem andern, und ich habe nie wieder Etwas von ihm gehört, seit er fortgegangen ist; ich glaube, er ist einmal in ein tiefes Loch gerathen und hat darin elendiglich ertrinken müssen, denn auf der See soll es ganz heillose Löcher geben, so tief wie ein halber Kirchenthurm, die bis obenheran voll Wasser sind. Es kann mir Leid thun um den armen Teufel, und ich gäbe gleich meinen Gregorimanoro – – nein, den nicht, aber diesen fetten Bock hier gäbe ich auf der Stelle darum, wenn ich erfahren könnte, an welchem Orte sie ihn dort begraben haben.«
    »Das will ich Dir glaupen, Pruder Palthasar, denn für einen Pruder thut man mehr, als für einen fremden Menschen. Da Du aper doch hier auf diese Kunde nicht warten kannst, so will ich Dir das Thier jetzt wieder auf die Achseln hepen; wir müssen zurück in das Schloß, denn man weiß nicht, was da wegen des gefangenen Ritters für Dinge vorgehen können, pei denen wir gepraucht werden. Ich hape das Licht in dem Gange prennen lassen. Komm, so, prr, ist das Piest dick und schwer! Da, jetzt hast Du es open, und nun vorwärts, daß wir hinein kommen!«
    »So, also, geh Du voran und mache die Sträucher auseinander, daß ich hindurch kann!« – –
    Dem Lauscher war kein Wort dieses eigenthümlichen

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