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0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

Titel: 0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Der Mann hieß Dirk Behrens, war Student der Kunstgeschichte und sollte Kontakte zum bulgarischen Geheimdienst haben.
    Mehr wußte der Kommissar auch nicht.
    Nach langem Suchen hatte er das alte Haus gefunden. Es lag in der Altstadt, sah ziemlich baufällig aus und machte von innen ebenfalls einen mehr miesen als guten Eindruck. Kein Wunder, denn in wenigen Tagen sollten die Abrißkolonnen anrücken.
    Es war früher Abend. Da ein klarer Wintertag seinem Ende zuging, war es draußen noch nicht richtig dunkel geworden. Durch ein Fenster neben der Tür schimmerte Licht. Es drang auch Kälte mit ein, denn die Scheibe war zum großen Teil zerbrochen.
    Der Stein, der das geschafft hatte, lag im Flur und wäre für den Kommissar fast zu einer Stolperfalle geworden.
    Unten wohnte niemand mehr. In den beiden letzten Etagen auch nicht.
    Will Mallmann hatte nur noch Scheiben in der ersten Etage gesehen.
    Er hatte sich die Stelle genau gemerkt und wußte, wo er die Wohnung, falls sie bewohnt war, finden konnte.
    Die Gefahr wollte nicht weichen. Der Kommissar nahm sie auf wie ein witternder Hund. Er stand am Fuß der Treppe, schielte die Stufen hoch, sah den Dreck, den Staub, den Mörtel und auch den Putz, der von der Decke gefallen war. All das hatte sich auf den Stufen verteilt.
    Das Geländer war so gut wie nicht vorhanden. Fragmente standen, mehr nicht.
    Will begann damit, die Treppe nach oben zu klettern. Es waren noch alte Holzbohlen, die unter seinem Gewicht ächzten und sich bewegten.
    Auf dem ersten Absatz schimmerte es heller. Durch eine offene Fensterluke fiel ein schmaler Lichtstreifen, der Leinen grauweißen Fleck auf den Boden malte.
    Will Mallmann hielt sich dicht an der Wand. Hier waren die Stufen breiter, zudem wollte er dem zerstörten Geländer nicht zu nahe kommen. Auf dem ersten Absatz blieb er stehen und lauschte nach oben.
    Nichts tat sich.
    Und trotzdem wurde er das Gefühl der Gefahr nicht los. Obwohl er nichts sah und hörte, glaubte er fest daran, daß dieses Haus für ihn zu einer Falle werden konnte.
    Vielleicht erwartete man ihn schon. Möglicherweise hielt sich nicht nur ein »Mieter« in der Wohnung auf, sondern mehrere Personen, von denen Mallmanns Informanten auch keine Ahnung gehabt hatten.
    Es konnte gefährlich werden.
    Will ließ auch die zweite Treppe hinter sich, ohne daß etwas geschah. Er schaute in einen Flur hinein, der eine sechseckige Form aufwies und von dem drei Türen abzweigten.
    Eine stand offen.
    Will drückte mit dem Fuß dagegen, ließ sie bis zur Wand schwingen und streckte zuerst seinen rechten Arm mit der Waffe vor, um ihn in die Wohnung zu schieben.
    Keine Gefahr.
    Außer Zugluft drang ihm nichts entgegen. Keine Kugeln, kein Messer wurde nach ihm geworfen, und ihn sprach auch niemand an.
    Diese Bude war leer.
    Will Mallmann überlegte einen Moment, stellte sich die Räumlichkeiten noch einmal vor, so wie er sie von außen gesehen hatte, und kam zu dem Entschluß, daß es die zweite Wohnung sein konnte, die ihn interessierte. Die Tür war verschlossen. Das machte dem Kommissar jedoch nichts aus. Sie besaß eine Glasscheibe in der Mitte, und diese wiederum zeigte ein so großes Loch, daß der Kommissar nicht nur seine Hand, sondern auch den Arm hindurchstrecken konnte.
    Er bekam, als er den Arm nach unten drückte, einen Knauf zu fassen, den er herumdrehte.
    Will hörte das leise Schnacken. Jetzt war die Tür offen.
    Bisher hatte Will Mallmann nur kalte Luft eingeatmet. Nun nahm er etwas Wärme wahr. Allerdings keine Heizungsluft, so etwas gab es in diesem Hause nicht, sie schien von einem Ofen zu stammen, den irgend jemand mal in Betrieb genommen hatte.
    Schnuppernd blieb der Kommissar in dem schmalen Flur stehen.
    Bewohnt sah die Bude nicht gerade aus. Zwar lagen auf dem Boden einige Lumpen herum, als Kleidungsstücke im Notfall noch zu identifizieren, sonst konnte man die Dinge vergessen.
    Und eine Tür stand offen. Das heißt, die beiden rechts und links waren auch offen, allerdings fehlten die Türen völlig. Nur leere Höhlen befanden sich im Mauerwerk.
    Die offene Tür sah der Kommissar dort, wo der Gang auch zu Ende war.
    Da die Tür in einem Winkel von 45 Grad zur Ruhe gekommen war, konnte Will das dahinter liegende Zimmer nicht vollständig überblicken, sondern nur einen Teil.
    Das Gefühl der drohenden Gefahr war nicht verschwunden. Leise konnte er nicht auftreten, der Boden unter ihm bestand aus alten Holzbohlen, wobei einige von ihnen herausgerissen

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