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Der Berg des Lichts

Der Berg des Lichts

Titel: Der Berg des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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herausgefunden. Indem du uns bekämpfst, bekämpfst du das Erbe des Hohenritters Guinhan, der, beiseite gesprochen, auch aus den Ost-Ländern kam.«
    Die Duine faßte an ihre Stirn und zog langsam den Fleck herunter, der ihr drittes Auge bedeckte. Jetzt stand auch sie mit dem HÖCHSTEN in Verbindung; es machte keinen Unterschied, daß sie nunmehr das Geheimnis kannten.
    Quaron riß sich los, drehte sich herum und machte seinen Kriegern ein Zeichen. Sie bildeten einen dichten Halbkreis um das Tor, behielten ihre Waffen in den Händen, aber sie griffen nicht an. Dann antwortete der Hexenmeister:
    »Ich muß verlangen, daß die Chronisten euch ausliefern. Sonst werdet ihr alle überwältigt und dem Lichtboten geopfert. Du hast recht damit, Luxon, daß Jerego und seine Männer geforscht und gelesen haben. Aber ich vermag nicht zu glauben, was du sagst.«
    Jerego schob sich nach vorn und betonte:
    »Er hat recht. Wir können dir alles beweisen, Wort für Wort. Ihr seid es gewesen, die Guinhans Ideen habt entarten lassen. Niemals war es seine Absicht, einen grausamen Kult der Sonne und der Menschenopfer entstehen zu lassen.«
    Quaron schüttelte den Kopf. Er würde, wenn überhaupt, sehr schwer umzustimmen sein. Necron sprach auf ihn ein, mit drängender, halblauter Stimme:
    »Ihr Zaketer seid auf dem besten Weg, eine Kultur zu vernichten, die ihr schützen solltet! Guinhan wollte, daß das Reich der Zaketer in das Shalladad eingegliedert wird, in Luxons Shalladad. Das würde bedeuten, daß Logghard zur Stadt des Lichtboten würde, und vielleicht Luxon als Fleischwerdung des Lichtboten.«
    Quarons Gesicht wurde bleich. Er schien sicher zu sein, daß Jerego ihn nichtbelog.
    Aber jedes Wort, das er hörte und verstand, war ihm zuwider. Und da waren noch die anderen Hexenmeister, Aiquos und Cuyan an der Spitze, die sich nicht umstimmen lassen würden. Sie wichen nur der Gewalt.
    »Ich bin nicht begierig, dieses Amt zu übernehmen«, schwächte Luxon ab. »Ich will nur, daß dieses Kämpfen und Morden endlich aufhört. Beide Reiche, die an denselben Lichtboten glauben, sollten zusammenarbeiten.«
    »Ihr Ungläubigen, ihr Barbaren – ihr habt binnen weniger Tage den Berg des Lichts ins Chaos gestürzt.«
    »Es waren eure eigenen Intrigen, das Spiel und der Kampf um die Macht, Hexenmeister«, wandte Jerego ein, »die das Chaos begünstigten.«
    Vor dem Eingang erhob sich ein ungewisses Murmeln. Quaron schüttelte wieder seinen Kopf. Er war von den Worten der Männer sichtlich beeindruckt; so sehr, daß er vergaß, sich mit Mitteln der Magie zu befreien, was ihm leicht gelungen wäre.
    »Ich kann, selbst wenn ich es wollte«, brummte er schließlich verdrossen, »den Krieg nicht mehr aufhalten.«
    »Wer könnte es?« fragte Luxon schnell.
    »Der Lichtbote. Wir erwarten ihn.
    Sein Erscheinen wurde vorhergesagt, und er wird kommen.«
    Das Murmeln wurde lauter. Einige Rufe durchbrachen die gespannte Stille. Dann rief ein Calcoper:
    »Die Herren des Lichts kommen.«
    »Vielleicht glaubst du deren Urteil, Quaron?« fragte Jerego. »Oder behauptest du, daß auch sie Barbaren sind und das Zaketer-Reich ruinieren werden?«
    »Nein«, rief Quaron und machte abwehrende Bewegungen. »Aber was vermag ich wirklich? Aiquos und die anderen wollen die Macht. Selbst wenn ich euch glaube, werden sie mich daran hindern. Was nicht heißt, daß ich euch helfen werde.«
    Necron ging zum Tor, spähte nach oben und bemerkte, daß sich die Blicke aller Krieger auf die herantreibende Feuerqualle richteten, die sich langsam senkte und auf das Gebäude der Chronisten zukam. Die Männer sahen, daß zwei Herren des Lichts in den Knoten und Netzen standen, und daß ein dritter Körper regungslos zu ihren Füßen lag, mit weit herunterhängendem Mantel.
    Aber alle erkannten die Stimme des alten Sigatai.
    »Bedrohliches ist geschehen, ihr Bewohner des Berges des Lichts!« rief er. »Noch Schlimmeres wird in den nächsten Stunden über uns kommen, über uns alle!
    Chemi, unser Freund, ist getötet worden. Die Hexenmeister Aiquos und Miquom, zusammen mit Cuyan, sind an seinem Tod schuld. Sie wollten uns absetzen und das heilige Gesetz in ihre eigenen Hände nehmen. Durch das mutige Eingreifen der Fremden aus Logghard kamen wir, Hoenna und ich, mit dem Leben davon.«
    Die Menschenmenge, die sich hinter dem Wall der Krieger vor dem Gebäude versammelt hatte, brach in wütendes Geschrei und lautes Klagen aus. Luxon sagte zu Quaron:
    »Die Herren des Lichts! Endlich

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