Der blonde Vampir
glimmt noch immer, obwohl es in meinem Körper steckt. Ray zerrt, so fest er kann. Das Holz bricht; er hat nur die Hälfte herausgeholt. Die andere Hälfte steckt noch immer in mir drin. Schlecht für mich. Einen Moment lang schließe ich meine Augen und sehe Millionen roter Sterne flimmern. Ich blinzle, und sie explodieren. Was bleibt, ist ein grelles rotes Licht, das mich von allen Seiten umgibt. Die Farbe des Sonnenuntergangs, die Farbe des Blutes. Ich sinke zu Boden. Mein Kopf rollt kraftlos zur Seite. Ich spüre kühle Erde an meiner Wange. Doch sie bleibt nicht lange kühl, denn warmes Blut sickert aus meinem Mund und breitet sich um meinen Kopf herum aus. Ein roter Fleck, der in der Dunkelheit der Nacht fast schwarz wirkt, verschmiert mein wundervolles blondes Haar. Ray weint. Ich sehe ihn mit so viel Liebe an, daß mir tatsächlich ist, als sähe ich nicht in sein, sondern in Krishnas Gesicht.
Nicht die schlechteste Art zu sterben.
»Ich liebe dich«, flüstere ich.
Er nimmt mich in die Arme. »Ich liebe dich auch, Sita.«
So viel Liebe, denke ich, während ich die Augen schließe und der Schmerz langsam nachläßt. Wenn Krishna damals tatsächlich meinte, was er gesagt hat, wird es Gnade für mich geben, und er wird sich meiner annehmen. Natürlich wird er das. Ich glaube an dieses Wunder.
Und ich frage mich, ob ich wirklich sterben muß.
ENDE des ersten Teils
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