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Der blonde Vampir

Der blonde Vampir

Titel: Der blonde Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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mir, daß meine Geschichte wahr ist«, flüstere ich in sein Ohr. »Denn sonst wird es nie eine Fortsetzung geben.«
Damit verlasse ich das Haus und gehe zu meinem Wagen zurück. Ich habe viel Blut gegeben, doch keines bekommen.
Und ich fühle mich schwächer denn je zuvor.
»Es wird keine Fortsetzung geben«, flüstere ich leise vor mich hin. Ich starte den Wagen und fahre allein in die dunkle Nacht. Ich habe eine Aufgabe zu erledigen.
    12.
KAPITEL
    Ich denke über Seymours Einfall nach. Keine schlechte Idee, aber selbst wenn alles nach Plan läuft, stehen die Chancen höchstens fünfzig zu fünfzig. Wahrscheinlich sogar weniger. Aber immerhin habe ich jetzt wieder Hoffnung. Hoffnung für mich und Ray. Er ist jetzt gleichzeitig Liebhaber und Kind für mich. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, daß sein Leben schon so jung enden soll. Es stimmt nicht, daß ich kampflos aufgebe, wie er gesagt hat. Ich werde kämpfen bis zum Ende.
    Die NASA entwickelt gerade ein Konzept, mit dem es möglich ist, große Lasten in den Weltraum zu schießen. Es trägt den Namen Orion, und die Idee ist wirklich revolutionär. Viele Experten sagen, daß es wahrscheinlich nur in der Theorie und nicht in der Praxis funktioniert. Doch es gibt auch eine große Zahl angesehener Physiker und Ingenieure, die daran glauben, daß dieses Konzept in Sachen Weltraumtransport zukunftsweisend ist. Die grundlegende Idee ist, daß von einer riesigen, schweren, mit Kanonen besetzten Plattform kleine Atombomben gezündet werden. Man geht davon aus, daß die Wellen, die durch die Detonation dieser Bomben entstehen – vorausgesetzt Feuerkraft und Timing sind genau aufeinander abgestimmt –, die Plattform steigen lassen, bis schließlich die Fluchtgeschwindigkeit erreicht ist. Der Vorteil dieser Methode gegenüber traditionellen Raketen ist, das hierbei enorme Lasten in den Weltraum geschossen werden können. Das Problem dabei ist auch klar: Wer hätte schon Lust, sich auf einer Plattform festzuschnallen, die mit Atombomben gespickt ist? Natürlich würde mir so eine Reise Spaß machen. Selbst extremste Strahlung macht mir nicht mehr aus als normaler Sonnenschein.
    Bei allen Möglichkeiten, die mir zur Verfügung stehen: Natürlich habe ich keine Atombombe bei der Hand. Aber die Idee, die hinter diesem Orion-Projekt steht, regt mich zur Entwicklung eines Planes an. Seymour hat den Nagel auf den Kopf getroffen, als er sagte, daß Yaksha in eine Situation gebracht werden muß, von der er glaubt, daß sie für uns alle drei tödlich enden muß. Das wird Yaksha zufriedenstellen. Anschließend wird er zur Krishna gehen und stolz berichten, daß alle Vampire getötet seien. Ich überlege, ob ich mein eigenes Orion-Projekt in Angriff nehmen soll – mit Dynamit und einer schweren Stahlplattform. So könnten Ray und ich fliehen, während Yaksha gleichzeitig durch eine andere Explosion getötet würde.
    Detailliert könnte das Ganze so aussehen: Ich führe Yaksha in mein Haus. Dort erkläre ich ihm, daß ich nicht gegen ihn kämpfen, sondern daß wir alle in einer großen Explosion sterben werden. Ich weiß, daß diese Möglichkeit Yaksha gefallen wird. Wir sitzen im Wohnzimmer um einen riesigen Haufen Dynamit. Vielleicht lasse ich Yaksha sogar die Lunte anzünden. So wird er sehen, daß die Bombe groß genug ist, um uns alle in Stücke zu blasen.
    Aber was er nicht sehen wird, sind die zentimeterdicken Stahlplatten, die unter Rays und meinem Stuhl unter dem Teppich liegen. Unsere beiden Stühle werden an den Platten befestigt sein – durch den Teppich hindurch. Die Stühle und die Metallplatte werden eine Einheit sein. Yaksha wird die kleine Bombe nicht sehen, die sich unter Ray und mir befindet. Diese Bombe wird detonieren, bevor Yakshas eigene Lunte niederbrennt. Diese zweite Bombe wird meine Orion-Plattform durch die großen Panoramafenster in den Himmel jagen. Die Druckwelle wird dann die größere Bombe zünden.
    Einfach, nicht? Trotzdem wird es wahrscheinlich einige Probleme geben. Die Explosion der versteckten Bombe wird die größere Bombe zünden, bevor wir in Sicherheit sind. Ich schätze, daß die zwei kleineren Bomben am besten gleichzeitig hochgehen sollten. Doch Ray und ich brauchen uns auf unserer Plattform nur fünfzehn Fuß in die Luft zu heben. Dann wird uns die Explosion der größeren Bombe durch die Panoramafenster katapultieren. Wenn die zwei Bomben mehr als fünfzehn Fuß auseinanderliegen – ideal wäre die doppelte Entfernung –, würde

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