Der Blutmond
erwiderte die Zärtlichkeit und schlang ihre Arme um seinen Hals. Für sie hätte der Kuss ewig andauern können, doch der Vampir verkannte nicht die Gefahr in die sie sich brachten, sich so in der Öffentlichkeit zu präsentieren und behielt die Umgebung im Auge. Schützend legte er einen Arm um ihre Schultern und sah sich um. Noch schien sie niemand entdeckt zu haben.
"Und was jetzt? Wie soll es mit uns weiter gehen?", fragte er sie und versuchte zu verstehen, wie es möglich war, dass er so intensive Gefühle für einen Werwolf entwickeln konnte.
"Glaubst du etwa allen Ernstes, dass wir einen auf glückliches Liebespärchen machen können und eine gemeinsame Zukunft haben. Du mit dem Segen von deinem Rudel und ich mit der wohlgesinnten Zustimmung des Vampirrates der Ältesten.
Das ist purer Wahnsinn!
Es ist...unmöglich. Wenn sie es wüssten, würden sie uns beide lynchen." Der Vampir fasste sich an die Stirn und überlegte, was er tun sollte. Er fühlte sich unglaublich zu der rassigen Schönheit hingezogen und da es schon eine Ewigkeit her war, dass er etwas fühlte, das dem Gefühl von Liebe nahe kam, wollte er diese Chance (...) nicht an sich vorbeiziehen lassen. Verfeindete Rassen hin oder her.
"Ich habe keine Ahnung. Alles was ich weiß ist, dass ich bei dir sein möchte", erwiderte Marielle und lehnte ihren Kopf an seine Brust. Doch sie verstand die Zwickmühle, in der sie sich befanden. Mit gesenktem Haupt, wendete sie sich von ihm ab und wollte in die Dunkelheit entschwinden. Der Vampir hielt sie davon ab, indem er sie am Arm packte und fest hielt.
"Du glaubst doch nicht wirklich, dass du erst mein Leben auf den Kopf stellen, bei mir solche Empfindungen auslösen, und dann einfach wieder verschwinden kannst. Wir werden eine Lösung finden." In seinen Augen loderte der unbeugsame Wille auf, nicht schon aufzugeben, bevor sie es überhaupt erst versucht hatten. In ihr erwachte die Zuversicht, dass sie es schaffen könnten. Wenn sie nur hart genug dafür kämpften, würde ihre außergewöhnliche Liebe bestehen können. "Ich heiße übrigens Sam Torch. Aber wie du ja sicherlich weißt, nennt man mich Sato." Mariella lächelte ihn verliebt an. Auch sie hatte noch daran zu knabbern, wie es nur geschehen konnte, dass sie alle Regeln brachen und sich ineinander verliebten.
"Was wohl dein Rudel davon halten würde, wenn sie uns so sähen?"
"Das ist nicht mein Rudel. Ich habe nie zu ihnen gehört. Ich war einfach nur "da". Und da ich in dem Rudel die einzige Frau bin, habe ich mich unter all den Kerlen sehr einsam gefühlt. Ich gehöre zu dir, Sato."
"Dann lass uns mal lieber von hier verschwinden, bevor man uns entdeckt. Ich bringe dich an einem sicheren Ort unter."
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"Es ist bald soweit, Sam. Die Wehen kommen in immer kürzeren Abständen", informierte Mariella ihn mit gepresster Stimme.
" Wie sollen wir das alles nur schaffen?
Für uns ist es schon schwer genug, uns ständig ein neues Versteck zu suchen und du musst auch noch ein Doppelleben führen und den grausamen Ratsanführer mimen, den sie von dir erwarten. Doch mit einem Baby im Schlepptau, wird alles noch viel komplizierter.
Sam, ich habe solche Angst!" Marielle verkrampfte sich und krallte sich am Bettlaken fest. Eine erneute Wehe nahm Besitz von ihr und sie krümmte sich vor Schmerzen. Ihr stand der kalte Schweiß auf der Stirn. Sato war beunruhigt.
"Bist du dir sicher, dass ich keinen Arzt holen soll?", fragte er nervös und litt mit seiner Geliebten mit. Die jedoch schüttelte heftig den Kopf.
"Nein. Je weniger von uns wissen, umso besser ist es, desto sicherer können wir leben. Nur so können wir unserem Kind ein geschütztes Umfeld schaffen." Die Gebärende biss die Zähne fest zusammen, denn die Wehen waren nun so schmerzvoll, dass sie befürchtete sie könne jede Sekunde in Ohnmacht fallen und somit die Geburt ihres Kindes gefährden.
"Wer hätte auch gedacht, dass ich einer von den wenigen Vampiren bin, die zeugungsfähig sind und dann auch noch ein Baby mit einer Werwölfin bekomme." Für einen kurzen Augenblick schmunzelte Sato in sich hinein und erwartete glücklich die bevorstehenden Vaterfreuden.
"Es kommt, Sam, es kommt!" Marielle riss ihn aus seinen Gedanken heraus und schrie sich die Seele aus dem Leib. Ihr langes Haar klebte an ihrem verschwitzen und nackten Körper. Sie mobilisierte all ihre Kräfte und presste. Bei der letzten Presswehe lief ihr Gesicht hochrot an, sodass Sato befürchtete, sie würde jeden Moment das
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