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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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Scherben. Er schrie all den Schmerz heraus, bis er nicht mehr konnte. Alles menschliche, was noch in ihm übrig geblieben war, all die Liebe, die er für Mariella empfand und all das Glück, das er durch sie erfahren durfte, verschwanden mit seinen stummen Tränen, die unsichtbar über seine Wangen kullerten. Stillschweigende Zeugen, die sich mit dem Dunst des Nebels vermengten und in sämtliche Himmelsrichtungen getragen wurden. Der einzige Hinweis darauf, dass der Untote erneut gestorben war. Den grausamste Tot von allen, nämlich der seiner Menschlichkeit.
Nach einer Weile rappelte er sich wieder auf. Er hatte den Schalter gefunden, um seine Emotionen endgültig auszuknipsen und ihnen somit den Garaus zu machen. Sam Torch wurde in die Tiefen seiner selbst verbannt.
An seine Stelle trat Sato, der unbarmherzige Vampir, ohne Seele.

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    Rückblende 1:

Die Jahre vergingen und die Black Jungs wuchsen gemeinsam auf. Sie verband eine innige Freundschaft und tiefe Zuneigung für einander, die weit über Geschwisterliebe hinausging. Wann immer der eine in Bedrängnis kam, war der andere schon zur Stelle, um ihm den Rücken zu stärken. Nie kam es ihnen in den Sinn, sich gegenseitig im Stich zu lassen, selbst wenn die Situationen, in die sie sich brachten, noch so ausweglos schienen.
Da sie zu kräftigen jungen Männern heranwuchsen, waren sie vielen ein Dorn im Auge. Oft wurde ihnen vorgeworfen, dass sie Drogen nehmen würden, um so muskulös auszusehen. Doch die Wahrheit war, dass keiner der Beiden auch nur einen Finger rührte. Weder stemmten sie Gewichte, noch übten sie irgendwelche Sportarten aus.

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Eines Tages wartete Colin auf seinen jüngeren Bruder. Sie hatten sich verabredet, um einen Film anzusehen und Raven war spät dran. Ungeduldig sah er auf seine Armbanduhr, als sich ihm plötzlich vier Männer näherten und ihn bedrängten. Jeder von ihnen war mit Schlagstöcken bewaffnet. Sie sperrten ihm sämtliche Fluchtwege ab und umzingelten ihn.
"Na endlich erwischen wir mal einen der Black Bälger alleine. Ohne deinen Bruder bist du wohl nicht mehr so stark", meinte der Größte von ihnen und grinste selbstgefällig. Die Anderen stimmten ihm zu, indem sie bestätigende Pfiffe abgaben und belustigt johlten.
"Du brauchst grade große Reden schwingen. Ihr seid zu viert und bewaffnet. Das ist mehr als feige!", konterte der in Bedrängnis geratene Riese. Noch war sein Puls ruhig. Doch er beobachtete jeden ganz genau. Aus einem unerklärlichen Grund hatte er überhaupt keine Angst davor, es mit den Vieren alleine aufzunehmen. Im Gegenteil, er freute sich sogar darauf. Colin spürte, wie sich in ihm eine Hitze auszubreiten begann und ihn in Aufregung versetzte. Es fühlte sich angenehm an. Ähnlich wie bei einem Adrenalinstoß, hatte er das Gefühl, übermenschliche Kräfte zu haben, die ihn dazu befähigten, die Oberhand in dieser aussichtslosen Lage zu bewahren. Er fühlte sich seinen Gegnern überlegen und konnte es nicht mehr länger abwarten, sich mit ihnen zu messen.
"Na kommt schon ihr Pisser, worauf wartetet ihr? Das werden die Prügel eures Lebens!", stachelte er die finster dreinblickenden Männer auf. Der Anführer der Bande schwang seinen Schlagstock und sprang als Erster auf Colin zu. In diesem Moment durchfuhr es ihn, wie ein Blitz. Sein Körper war ihm plötzlich fremd, doch noch nie spürte er sich so sehr im Einklang, wie in den Sekundenbruchteilen, in denen er den Schlagstock auf sich niedersausen kommen sah. Seine Muskeln spannten sich an. Sein Blut rauschte durch seine Ohren, dass er das Gefühl hatte, seine Trommelfelle würden jeden Augenblick platzen. Der Druck wurde immer stärker. Seine Schläfen pochten und schmerzten und plötzlich hörte es auf. Wie in ein Vakuum gehüllt, geschah das Seltsamste, was er bisher erlebt hatte. Seine Sinne waren um ein Vielfaches geschärft. Er roch die Wut seiner Gegner. Es war ein bitterer und herber Geruch, der sich mit deren Schweiß vermischte, der wiederrum säuerlich roch. Colin glaubte feinste Nuancen von Angst zu schnuppern. Er witterte die Essensreste zwischen ihren Zähnen, als sie ihre Münder aufrissen, um brüllend über ihn herzufallen. Es gab wohl Pizza mit Tunfisch und Kapern. Die Farben hatten an völlig neuer Intensivität gewonnen. Grün, war nicht mehr grün, sondern schmeckte nach Natur, nach Gras, endlosen Wiesen und Feldern. Die Schlagstöcke waren nicht mehr einfach nur grau. Sie schmeckten nach Metall. Das war das Material, aus

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