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Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers

Titel: Der Bund des Raben 02 - Jäger des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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jüngsten Sieges schwelgte. Eines Sieges gegen die Magier.
    Beinahe hätte sich unter den tausenden, die durch den Understone-Pass strömten, eine Panik ausgebreitet, als bekannt
wurde, dass die Schamanen ihre Verbindung zu den Wytchlords verloren hatten. Doch Tessaya, der, ohne es zu wissen, ein Ebenbild des im fernen Julatsa kämpfenden Senedai war, hatte die Unruhe unterdrückt und war an der Spitze der Wesmen-Meute gerannt, als sie im Osten wieder ans Tageslicht kam.
    Die Verteidiger des Kollegs wussten, dass sie kamen, und sie waren hoffnungslos in der Unterzahl. Woge auf Woge von Wesmen-Kriegern wurde in die Schlacht geworfen, und ihr Heulen übertönte die gerufenen Befehle, die ängstlichen Schreie und das Klagen der Sterbenden. Mit Tessaya an vorderster Front waren sie unbesiegbar. Das Blut der Sieger rauschte in ihren Köpfen, ihre Schwerter und Äxte schlitzten Fleisch auf und ließen Knochen splittern. Die vordersten Linien der Feinde hatten hartnäckig gekämpft, doch nun lagen ihre Leichen vor dem Pass im Schlamm, die Unterstützung durch die Magier war dahin, und es war letzten Endes kaum mehr als ein organisiertes Gemetzel gewesen. Tessaya war enttäuscht.
    Er saß im Gasthof von Understone, aus dem die Toten hinausgetragen worden waren, und erinnerte sich an den Kampf, an die taktischen Fehler der Verteidiger und die widersprüchlichen Befehle, die er gehört hatte. Vor allem aber erinnerte er sich an jene, die fortgelaufen waren oder die Arme gehoben und aufgegeben hatten, noch bevor sie wirklich verloren hatten. Ganz anders als die Kämpfer am westlichen Ende des Understone-Passes. Dort war er auf einen organisierten Feind getroffen, der bereit war, bis zum letzten Mann Widerstand zu leisten. Ein Feind, der seine Armeen viel länger aufgehalten hatte, als es eigentlich zu erwarten gewesen wäre. Ein Feind, den er achten konnte.
    Vor allem aber enttäuschte ihn das Versagen des Generals, der nach Tessayas Informationen in Understone den
Befehl hatte. Der Mann war seinem Ruf keinesfalls gerecht geworden. Wirklich schade, er hätte gern gegen einen würdigen Gegner gekämpft. Doch wie es schien, war der Mann ebenso ein Feigling wie alle anderen. Darrick war ein Name, den die Wesmen nicht mehr fürchten mussten.
    Die Tür des Gasthofs öffnete sich, und der Anführer seiner Schamanen kam herein. Ohne die Macht der Wytchlords war er kein Mann mehr, den man besonders beachten musste, doch der Lord der Paleon-Stämme behandelte ihn nicht weniger respektvoll als zuvor.
    Tessaya schenkte ihm einen Schluck ein, und die beiden Männer setzten sich hinten im Gebäude im Zwielicht an einen Tisch.
    »Du siehst müde aus, Arnoan.«
    »Es war ein langer Tag, mein Lord.«
    »Aber er ist vorbei, wie es scheint.« Draußen war schon der Lärm der Siegesfeiern zu hören.
    »Wie steht es um deine Verletzungen?«, fragte Arnoan.
    »Ich werde sie überleben.« Tessaya lächelte amüsiert über Arnoans väterliche Sorge. Die Verbrennung am rechten Unterarm tat weh, und er hatte sogar Brandblasen, doch die Wunde war gesäubert, behandelt und verbunden worden. Er hatte sich rasch in Sicherheit gebracht, als die Feuerkugel einschlug, und so hatte er überlebt.
    Die Schnittwunden im Gesicht, auf der Brust und den Beinen waren die üblichen Trophäen nach einem erbitterten Kampf. In seinem Alter und dank seiner Stellung war das Äußere sowieso nicht mehr wichtig, und außerdem wurde er der Aufmerksamkeit der Frauen allmählich überdrüssig. Sein Geschlecht würde den Krieg überleben, er hatte Söhne in allen Altersstufen, vom Kleinkind bis zum kräftigen Jüngling. Nun hatte ihr Stammvater die Horden der Wesmen in Understone zum Sieg geführt. Was kam als
Nächstes? Es war eine Frage, die anscheinend auch Arnoan beschäftigte.
    »Wie geht es denn morgen weiter?«, fragte der Schamane.
    »Wir werden ausruhen und unsere Stellung ausbauen. Ich werde den Understone-Pass nicht noch einmal verlieren«, sagte Tessaya. Sein Gesicht wurde hart. »Lord Taomi und die Streitkräfte im Süden sollten in spätestens einem Tag zu uns stoßen. Dann können wir die Eroberung Korinas planen.«
    »Glaubst du wirklich, dass wir dies erreichen können?«
    Tessaya nickte. »Sie haben keine Heere, nur Verteidiger und Reservisten in den Städten. Wir haben hier zehntausend, weitere fünfzehntausend stehen zwei Tagesmärsche vor dem Pass, noch einmal fünfundzwanzigtausend haben die Triverne-Bucht überquert und greifen die Kollegien an, und dazu

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