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Der Club der Gerechten

Der Club der Gerechten

Titel: Der Club der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Wirbelsäule zu heilen, der es ihr unmöglich machte zu gehen, würde sie es nicht schaffen, sich auf der Straße je wieder sicher zu fühlen.
    Diese Sicherheit hatte Jeff Converse ihr genommen.
    Sie war unterwegs gewesen, um sich mit Bill zu treffen. Es war spät, aber nicht so spät. Er musste arbeiten, genau wie sie, und sie hatten sich um zehn zum Abendessen verabredet.
    Die U-Bahn war fast leer gewesen – nur ein Platz besetzt, als sie an der Rector Street einstieg. Und auch dieser Passagier stieg an der Forty-second aus. Dann hatte sie den Wagen für sich allein, und das war ihr nur Recht. Wenn sie allein war, konnte sie sich auf das IPO, das Initial Public Offering konzentrieren, das sie analysieren musste, bevor sie Montagmorgen ihre endgültige Empfehlung aussprechen würde. Als sie zur 110 th Street kam, hatte sie sich ein halbes Dutzend Fragen vorgemerkt, die sie mit Bill beim Essen durchgehen wollte.
    Die Station war fast genauso verlassen wie die Rector Street. Den einzelnen Mann, der auf dem Bahnsteig stand und auf einen Zug nach Downtown wartete, bemerkte sie kaum.
    Gerade wollte sie die Treppe hinaufgehen, als sie spürte, wie sich ihr ein Arm um den Hals schlang, spürte, wie eine Hand sich auf ihren Mund presste. Sie wurde zurückgerissen und bis zum nördlichsten Ende des verlassenen Bahnsteigs geschleift.
    Dann wurde ihr Gesicht das erste Mal verunstaltet, so fest auf den gekachelten Boden gerammt, dass ihr Nasenbein splitterte und das Blut zu strömen begann. Völlig betäubt hatte sie nicht die Kraft gehabt, sich zu wehren, als der Mann anfing an ihrer Kleidung zu zerren. Schließlich wehrte sie sich aber doch. Sie rollte sich herum, sodass sie ihn vor sich sah, aber er war zu stark für sie. Er hämmerte ihr Gesicht in den Boden des Bahnsteigs, als versuche er den Kopf einer Puppe zu zerschmettern, und sekundenlang verlor sie das Bewusstsein. Als sie wieder zu sich kam, lag sie auf dem Rücken, und obwohl ihre Augen schon zuschwollen und im eigenen Blut schwammen, sah sie ganz deutlich sein Gesicht.
    Die braunen Augen, die sie betrachteten.
    Das dichte dunkle Haar.
    Sie schlug wild um sich, bohrte ihm die Fingernägel ins Gesicht. Zugleich fand sie ihre Stimme wieder und schrie. Sie versuchte sich von ihm wegzuwälzen, aber etwas stimmte nicht mit ihrem Körper – sie konnte die Beine nicht bewegen.
    Sie schrie wieder und immer wieder, und nach einer Ewigkeit, während der sie glaubte, gleich sterben zu müssen, tauchte Hilfe auf.
    Jäh wurde die Gestalt über ihr weggerissen, und im nächsten Moment war sie von Menschen umringt. Zwei Transit Cops fragten sie, was passiert sei, doch da war der Schmerz schon unerträglich, und als sie sah, dass zwei andere Transit Cops den Mann wegschleppten, wurde sie abermals bewusstlos.
    Im Krankenhaus wachte sie wieder auf.
    Als es ihr besser ging, zeigten sie ihr Fotos von einem Dutzend Männer.
    Sie erkannte ihn sofort.
    Sie würde ihn nie vergessen.
    »Ich will dabei sein«, sagte sie jetzt, als auf dem Bildschirm noch einmal ein Bild von Jeff Converse erschien. »Wenn der Richter das Urteil verkündet, will ich dabei sein.«
    »Das musst du nicht, Cindy«, erwiderte Bill, aber Cindy Allen war fest entschlossen.
    »Ich will ihn sehen. Ich will die Angst in seinen Augen sehen.« Ohne auf Bills Hilfe zu warten, begann sie ihren zerbrochenen Körper aus dem Bett in den Rollstuhl zu hieven, der daneben stand. »Und am beängstigendsten ist für mich, dass ich mir wünsche, ich könnte zusehen, wenn sie ihn töten.«
     
    Carolyn Randall fühlte die Spannung in ihrem teuer eingerichteten Frühstückszimmer, nachdem die Nachrichtenmoderatorin ihre Story über die Verurteilung von Jeff Converse beendet hatte. Als Jeffs Gesicht auf dem Bildschirm erschienen war, hatte sie automatisch nach der Fernbedienung gegriffen, aber sie war nicht schnell genug gewesen. Der blonden Moderatorin – die, davon war Carolyn überzeugt, bei einer Veranstaltung der Krebs-Gesellschaft vor zwei Wochen mit ihrem Mann geflirtet hatte – war schon Jeff Converses Name über die Lippen gekommen, und ihre Stieftochter hatte sich sofort umgedreht, um zuzusehen.
    »Warum seid ihr beide nur so wild darauf, euch jeden Bericht über diese grässliche Sache anzuschauen?«, fragte Carolyn, als die Nachrichten von Werbung unterbrochen wurden. »Es ist vorbei. Ihr müsst loslassen.«
    »Es ist nicht vorbei«, antwortete Heather leicht verärgert und ohne zu zögern. »Es wird erst vorbei sein,

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