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Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Titel: Der Club der unsichtbaren Gelehrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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ich das getan?«
    »Ja, Nutt, du hast dich schicklich verhalten.«
    »Und was soll ich jetzt machen?«
    »Suche und finde die Orks, die immer noch in Fern-Überwald leben, und befreie sie aus der Dunkelheit.«
    »Es gibt außer mir also noch mehr Orks?«
    »Ein paar Dutzend vielleicht«, antwortete Margolotta, »aber um ehrlich zu sein, könnte ich kaum sagen, dass sie wie du sind. Es ist ein ziemlich armseliger Haufen.«
    »Sind sie zu bedauern, oder sollten sie selbst bedauern, was sie angerichtet haben?«, fragte Nutt.
    Glenda sah einen nach dem anderen an. Erstaunlicherweise wirkte Lady Margolotta bestürzt.
    »Im Bösen Reich sind damals viele schlimme Dinge geschehen«, sagte sie. »Das Beste, was wir jetzt tun können, ist, sie ungeschehen zu machen. Willst du mir dabei helfen?«
    »Mit allem, was in meiner Kraft steht«, antwortete Nutt.
    »Ich möchte, dass du ihnen zivilisiertes Verhalten beibringst«, sagte Ihre Ladyschaft unterkühlt.
    Er schien darüber nachzudenken. »Ja, selbstverständlich, ich glaube, das wäre durchaus möglich«, sagte er. »Und wen würdet Ihr den Menschen als Lehrmeister schicken?«
    Vetinari lachte laut auf, hielt sich aber sofort die Hand vor den Mund. »Oh, ich bitte um Entschuldigung«, sagte er.
    »Aber da mich mein Los dazu bestimmt«, fuhr Nutt fort, »dann, ja, dann werde ich nach Fern-Überwald gehen.«
    »Pastor Himmelwärts wird sich sehr darüber freuen, dich wiederzusehen, da bin ich mir sicher«, sagte Margolotta.
    »Lebt er denn noch?«, fragte Nutt.
    »Aber ja, er ist trotz allem immer noch ziemlich jung, und immer noch streift er mit Vergebung durch die Lande. Ich könnte mir denken, dass er es sehr passend findet, wenn du dich ihm anschließt. Er hat mir sogar bei einem seiner viel zu seltenen Besuche einmal gesagt, dass er sich geehrt fühlte, Vergebung an dich weiterzugeben.«
    »Nutt braucht keine Vergebung!«, brach es aus Glenda hervor.
    Nutt lächelte und tätschelte ihre Hand. »Überwald ist ein wildes Land, eine Herausforderung für jeden Reisenden«, sagte er. »Sogar für einen Heiligen. Vergebung ist der Name von Pastor Himmelwärts’ doppelschneidiger Streitaxt. Für Herrn Himmelwärts ist der Kreuzzug gegen das Böse keine Metapher. Vergebung hat mich von meinen Ketten befreit. Ich will sie mit Stolz tragen.«
    »Die Könige der Trolle und Zwerge werden dich nach Möglichkeit unterstützen«, sagte Ihre Ladyschaft.
    Nutt nickte. »Zuvor muss ich Euch um einen kleinen Gefallen bitten«, sagte er zu Vetinari.
    »Aber gewiss doch.«
    »Ich weiß, dass es in der Stadt eine Reihe von Golempferden gibt. Ich habe mich gefragt, ob ich mir eins davon ausleihen könnte?«
    »Nur zu«, sagte der Patrizier.
    Nutt wandte sich an Glenda. »Glenda Zuckerbohne. Juliet hat mir gesagt, dass es dein geheimer Wunsch ist, an einem warmen Sommerabend durch Quirm zu reiten und den Wind in den Haaren zu spüren. Wir könnten sofort aufbrechen. Ich habe genügend Geld gespart.«
    Alle möglichen Gründe, die dagegen sprachen, schäumten in Glendas Kopf auf. Überall gab es Verantwortlichkeiten, Verpflichtungen und das unaufhörliche Gezeter der Unzulänglichkeit. Es gab tausendundeinen Grund, nein zu sagen. »Ja,« sagte sie.
    »In diesem Fall wollen wir nicht noch mehr von Eurer wertvollen Zeit in Anspruch nehmen, Mylord, Mylady, und uns sogleich zu den Stallungen aufmachen.«
    »Aber …«, setzte Lady Margolotta an.
    »Ich glaube, alles Notwendige ist gesagt worden«, sagte Nutt. »Ich werde, nein, wir werden Euch natürlich schon bald einen Besuch abstatten, sobald ich meine Angelegenheiten hier geordnet habe. Ich freue mich schon sehr darauf.« Er nickte ihnen zu und ging, mit einer beinahe neben ihm einherschwebenden Glenda, den Weg zurück, auf dem sie hereingekommen waren.
    »War das nicht entzückend?«, fragte Vetinari. »Hast du gesehen, dass sie die ganze Zeit Händchen gehalten haben?«
    An der Tür drehte sich Nutt noch einmal um. »Ach, eins noch. Vielen Dank, dass Ihr keine Bogenschützen in der Galerie aufgestellt habt. Das wäre einfach nur … peinlich gewesen.«
    »Ich trinke auf deinen Erfolg, Margolotta«, sagte Vetinari, als die Schritte der Besucher leiser wurden. »Weißt du, ich habe ernsthaft vorgehabt, Fräulein Zuckerbohne zu fragen, ob sie meine Köchin werden will.« Er seufzte wieder. »Aber was ist schon eine Pastete gegen ein Happy End?«
     
    Sie glauben, dass jetzt alles vorbei ist?
     
    Am darauffolgenden Morgen war Ponder Stibbons

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