Der Cocktailparty-Effekt
in den Beruf einsteigen, werden wir pflichtbewusster und bleiben dies erst einmal. Nach Renteneintritt nimmt unser Pflichtbewusstsein wieder ab. Da Gewissenhaftigkeit ein wesentlicher Faktor für beruflichen Erfolg ist, stehen wir entsprechend unter Druck, solange wir arbeiten, schließen die Forscher. Wenn dieser wegfällt, schleicht sich auch wieder der Schlendrian ein. Auch unser Beziehungsleben beeinflusst unsere Persönlichkeit. So werden wir introvertierter, wenn wir mit unserem Partner zusammenziehen oder heiraten, ebenso interessieren uns neue Dinge eher wenig. Nach einer Scheidung werden zumindest die Männer dafür wieder offener. Die Forscher sehen diese Ergebnisse insgesamt als einen Beleg dafür, dass unsere Persönlichkeit nicht nur Sache der Gene ist: Vielmehr hat sie einerseits einen Einfluss darauf, ob bestimmte Lebensereignisse eintreten. Andererseits wird sie aber auch von diesen Erfahrungen geformt.
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Wann vergessen wir uns selbst?
Es passiert, wenn wir ein Bild malen oder Klavier spielen. Beim Fußballspielen, Blumenpflanzen im Garten oder bei einer Bergwanderung. Und oft auch bei der Arbeit. Wenn wir völlig versunken und konzentriert bei einer Sache sind, vergessen wir uns selbst, die Zeit und die Welt um uns herum – und fühlen uns dabei auch noch ziemlich gut. Wir sind dann in einem Zustand, den Psychologen Flow nennen.
Kinder können wir häufig im Flow beobachten, sie rennen, spielen oder toben und bemerken nicht mal mehr, dass sie Hunger bekommen oder müde werden. Auch Künstler, die sich geradezu fanatisch ihrer Arbeit widmen, erleben dieses Gefühl, wenn sie malen, ein Gedicht schreiben oder eine Skulptur herstellen.
Flow tritt aber auch bei jedem von uns im Alltag auf. Wir sind im Flow, wenn wir ganz intensiv in einer angenehmen und positiven Aktivität aufgehen. Die Zeit vergeht wie im Flug, wir vergessen unsere Sorgen, denken auch nicht über andere, irrelevante Dinge nach. Gleichzeitig sind wir aber auch in einem gewissen Maße gefordert: Denn Flow-Aktivitäten sind weder zu leicht noch zu anspruchsvoll für uns. Vielmehr können wir unsere Fähigkeit optimal einsetzen. Und das löst bei uns ein intensives Glücksgefühl aus. Dabei ist es auch nicht wichtig, ob wir eine Belohnung von außen für diese Tätigkeit erhalten – wir tun diese Dinge um ihrer selbst willen, sie sind in sich belohnend. Klar ist aber auch, dass uns nicht alle Aktivitäten in Flow versetzen können – sind sie zu anspruchslos, langweilen wir uns, sind sie zu schwierig, fühlen wir uns überfordert. Besonders kreative, gestaltende und spielerische Tätigkeiten scheinen hingegen Flow auszulösen – weshalb wir uns nach einem Malkurs oder einer Runde Badminton oft besser und erholter fühlen, als wenn wir die gleiche Zeit auf der Couch vor dem Fernseher verbracht hätten.
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Wieso schaffen es manche Leute, uns zu Dingen zu überreden, die wir nicht tun wollten?
Manchmal lassen wir uns breitschlagen: Wir leihen einem unzuverlässigen Freund Geld, obwohl wir uns vorgenommen haben, es nicht mehr zu tun. Oder wir kaufen jemandem an der Haustür ein Abonnement ab, das wir gar nicht haben möchten.
Dahinter steckt oft die sogenannte Fuß-in-der-Tür-Technik. Die funktioniert so: Forscher wollten Hausbesitzer dazu bringen, ein großes Schild mit der Aufschrift „Fahren Sie vorsichtig“ in ihrem Vorgarten aufzustellen. Sie begannen mit einer kleinen Bitte: Sie baten die Versuchspersonen um eine Unterschrift für eine Petition für sicheres Fahren. Fast alle stimmten dem gerne zu. Eine Woche später bat sie eine andere Person, eben jenes Schild aufzustellen: Es zeigte sich, dass diejenigen, die zuvor wegen der Petition kontaktiert worden waren, dreimal häufiger dazu bereit waren als eine Kontrollgruppe, die einfach so gefragt worden war.
Ein anderes Beispiel für diese Technik ist folgender Dialog: „Du bist doch mein Freund, oder?“
„Ja.“
„Und Freunde sollten sich helfen.“
„Genau.“
„Und Geld sollte dabei keine Rolle spielen, oder?“
„Richtig.“
„Ich brauche deine Hilfe: Kannst du mir 100 Euro leihen?“ Allgemein gesagt, bedeutet dies: Menschen, die einen zu etwas überreden wollen, beginnen mit einer harmlosen Bitte oder Aussage, der man gerne zustimmt, lassen darauf aufbauend eine weitere, schon etwas gewichtigere, folgen und vielleicht noch eine weitere, bis sie schließlich am Ziel ihrer „Verhandlung“ angekommen sind.
Da wir
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