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Der Cocktailparty-Effekt

Der Cocktailparty-Effekt

Titel: Der Cocktailparty-Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Thivissen , Mihrican Oezdem , Christine Amrhein
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einen gibt es den Abbau von Nervenzellen im Gehirn; dies ist organisch begründet und geschieht mit dem Älterwerden. Zum anderen gibt es das Nichtgebrauchen der kognitiven Funktionen, etwa wenn man sich nicht mehr in dem Maße wie früher mit dem Organisieren von Freizeitunternehmungen befasst. Beide Phänomene haben den Effekt, dass die intellektuelle Leistungsfähigkeit sinkt. Im ersten Fall ist die Leistungsfähigkeit nicht wiederherzustellen, im zweiten Fall aber durchaus, nämlich durch den Gebrauch des Intellekts. Wenn Arbeitgeber älteren Mitarbeitern z. B. keine Fortbildungsmaßnahmen zukommen lassen, weil sie meinen, es lohne sich bei diesen nicht mehr, fehlt diesen Mitarbeitern das Training, und es sieht so aus, als nehme die Intelligenz mit dem Alter ab. Viele ältere Menschen glauben auch selbst, dass sie fürs Denken zu alt sind und bringen sich um die Chance, noch viele Jahre geistig agil zu sein.
    Bei allem Training: Ein organischer Abbau wird früher oder später stattfinden. Dies heißt aber noch lange nicht, dass die intellektuelle Leistung generell sinkt. Es gibt die fluide und die kristalline Intelligenz. Erstere erlaubt neues Lernen durch Speichern von Informationen im Gedächtnis, und diese Intelligenz lässt mit dem Alter nach. Die kristalline Intelligenz ermöglicht dagegen, Wissen und Erfahrung in Problemlösesituationen einzusetzen. Diese Form der Intelligenz nimmt bei älteren Menschen nicht ab, sondern bleibt stabil oder wächst sogar. Intelligenz schwindet also im Alter nicht generell, sondern Fähigkeiten verlagern sich!
    Zu den Literaturtipps

Warum fuchteln wir mit den Händen, wenn uns ein Wort nicht einfällt?
    Weil wir offenbar die Hilfe des Körpers benötigen, um uns an das Wort zu erinnern. Die Situation ist allseits bekannt: Während des Sprechens fehlt uns ein Wort, es liegt uns auf der Zunge, wir kommen aber nicht darauf – schon gestikulieren wir wild mit ausladenden Bewegungen. Wir deuten mit den Händen in eine Richtung, zeichnen einen Gegenstand nach, machen Auf- und Abbewegungen oder malen Kreise in die Luft. Das ist auch wissenschaftlich untersucht worden: Wurden Personen gebeten, mit verschränkten Armen Wörter zu erinnern, gelang ihnen das signifikant weniger als anderen, deren Gestikulation nicht unterbunden wurde. Und die Personen, die die Arme nicht verschränken mussten, fuchtelten sogleich mit den Händen und kamen schneller auf das Wort.
    Wenn man bedenkt, wie viele Einzelinformationen sich in unserem Gehirn im Laufe der Jahre angesammelt haben, ist es nicht verwunderlich, dass das Abrufen der Informationen störanfällig ist. In der Situation eines „Es liegt mir auf der Zunge“ – in der Forschung nennt man sie Tip-of-the-Tongue-Zustand – läuft das Gehirn auf Hochtouren. Psycholinguisten gehen davon aus, dass wir unserem Gehirn auf die Sprünge helfen, wenn wir unseren Körper an der Aufgabenlösung beteiligen. Es findet eine Art Übersetzung des inneren Bildes oder der Ahnung des Begriffes in eine Körperbewegung statt. Was genau geschieht, ist noch nicht bekannt. Vermutlich unterstützen wir durch das Gestikulieren unsere Konzentration beim Auffinden des verlorengegangenen Wortes. Körper und Geist sind dann nur mit einer Aufgabe beschäftigt und lassen sich durch nichts Anderes ablenken.
    Wenn Ihnen also wieder einmal ein Wort auf der Zunge liegt, scheuen Sie sich nicht, Ihre Arme zu Hilfe zu nehmen – so werden Sie es schneller finden!
    Zu den Literaturtipps

Bei mieser Laune arbeitet der Verstand besser!
    Wir gehen davon aus, dass unsere geistige Leistung besser ist, wenn es uns gut geht – weil wir offener und eben nicht bedrückt sind. Aber weit gefehlt! Die kognitiven Funktionen, etwa die Gedächtnisleistung, scheinen bei schlechter Laune besser zu funktionieren als bei guter Laune.
    Das hat eine Studie ergeben, in der Passanten bei trübem, regnerischem Wetter und bei heiterem, sonnigem Wetter an einem kleinen Gedächtnistest teilnahmen. Zunächst wurden sie nach ihrer Stimmung befragt. Wie erwartet gaben jene bei gutem Wetter gute, jene bei schlechtem Wetter schlechte Stimmung an. Anschließend wurden ihnen mehrere Gegenstände gezeigt. Später befragt, was sie gesehen hatten, erinnerten sich die schlecht Gelaunten an mehr Gegenstände als die gut Gelaunten.
    Offenbar ist bei positiver Gemütslage unsere Merkfähigkeit vermindert, wir sind weniger aufmerksam und nehmen Details weniger gut wahr – bei Hochstimmung sind wir sozusagen

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