Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Cocktailparty-Effekt

Der Cocktailparty-Effekt

Titel: Der Cocktailparty-Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Thivissen , Mihrican Oezdem , Christine Amrhein
Vom Netzwerk:
sie mehr und auch viel teureren Wein. Auch in diesem Fall geschah der Einfluss vom Kunden unbemerkt. Langsame Musik hat also nicht generell einen verkaufsfördernden Effekt, sondern Kunden lassen sich in Läden mit einem speziellen Angebot von einer Musik beeinflussen, die dem Angebot und ihrem eigenen angestrebten Lebensstil entspricht.
    Zu den Literaturtipps

Ob beim Date oder auf’m Platz: Tragen Sie rot!
    Rot ist eine der beliebtesten Farben: Rot zieht sofort Aufmerksamkeit auf sich, lässt an Liebe wie auch an Gefahr denken. Psychologische Untersuchungen gingen seiner Wirkung nach. Männer schätzen z. B. eine rot gekleidete Frau auf einem Bild attraktiver ein als eine andersfarbig gekleidete Frau. Und trägt eine Frau ein rotes Shirt, im Gegensatz zu blau oder grün, setzen sich Männer näher an sie heran und stellen ihr intimere Fragen. Rot wirkt also reizend und provozierend. Die Forscher gehen von biologischen Wurzeln aus, die kulturell weiter ausgeformt werden, denn auch im Tierreich gibt es die anziehende Wirkung durch die rote Färbung bestimmter Körperpartien – Zeichen für die Paarungsbereitschaft.
    Und wie wirkt sich Rot in Wettkämpfen aus? Mehrere Fußballspiele wurden analysiert: Die Mannschaft, die rote Trikots trug, war häufiger Sieger als diejenige in weißen Trikots. Bei Einzelkampfsportarten wie Boxen wurde ebenfalls ein Vorteil für Rot gegenüber beispielsweise Blau gefunden. Die Erklärung: Rot signalisiert Gefahr und schüchtert den Kontrahenten ein. Allerdings wird ein mäßiger Sportler nun nicht allein durch die Farbe Rot zum Sieger. Kraft und Fähigkeit müssen vorhanden sein. Der Vorteil der roten Farbe zeigt sich nur, wenn Sportler etwa gleich stark sind. Doch wie kann es sein, dass Rot einmal anziehend und einmal einschüchternd wirkt? Es kommt offenbar auf die Situation an. Rot, die Farbe des Blutes, scheint zunächst generell Lebenskraft, also Aktivität und „Feurigkeit“, zu vermitteln. Im Wettkampf – wir sind auf Kämpfen eingestellt – wirkt sich die Kraft als Aggression aus, in der Flirtsituation – wir sind auf potentielle Partnerschaft eingestellt – als sexuelle Anziehung.
    Also: Tragen Sie rot, wenn sie einen Gegner davonjagen, aber auch, wenn Sie eine potentielle Liebe anlocken möchten!
    Zu den Literaturtipps

Lernen im Schlaf – wie geht das?
    Dass Schlaf dazu beiträgt, Dinge im Gedächtnis zu behalten, ist seit einiger Zeit bekannt. Neue Studien zeigen nun, wie dies geht: Die Informationen, die man tagsüber aufgenommen hat, müssen im Tiefschlaf, also während der ersten Hälfte der Nacht, erneut aktiviert werden, um ins Langzeitgedächtnis zu gelangen. Dabei werden vor allem Informationen aktiviert, die für zukünftige Handlungen wichtig sind. Man sollte sich also am besten abends noch einmal das zu Lernende vor Augen führen – oder auch Anderes, das man in Zukunft noch brauchen könnte.
    Zu den Literaturtipps

Warum steht auf so vielen Produkten „verbesserte Rezeptur“ oder „neu“?
    Weil wir als Konsumenten Abwechslung suchen. Marktpsychologen nennen dieses Verhalten Variety Seeking: Wir haben das Bedürfnis, durch neue Reize eine gewisse Spannung zu erhalten. Daher probieren wir gerne neue Produkte aus oder wechseln den Anbieter – auch wenn wir eigentlich mit dem bisherigen Produkt zufrieden waren. Um einem solchen Griff zu einem anderen Produkt entgegenzuwirken, setzen Anbieter auf Schlagwörter wie „neu“, ändern Verpackung oder Design und betreiben viel Werbung um diese „Innovationen“.
    Zu den Literaturtipps

Wieso spürt man selbst den Schmerz, wenn jemand anderes sich verletzt?
    Wir kennen solche zwischenmenschlichen Resonanzen aus dem Alltag: Wir lassen uns anstecken vom Lachen in der Gruppe; beim Füttern des Babys öffnen wir automatisch selbst den Mund; wenn eine Freundin sich wegen einer Peinlichkeit blamiert, schämen wir uns mit; und wenn jemandem der Finger in die zuschlagende Tür gerät, schreien wir selbst auf vor Schmerz.
    Verantwortlich für dieses Mitfühlen und automatische Nachahmen sind die Spiegelneuronen in unserem Gehirn. Das sind Nervenzellen, die für ein bestimmtes Programm, beispielsweise „sich auf einer Couch niederlassen“, zuständig sind und die aber auch dann aktiv werden, wenn die Person die Handlung nicht selbst ausführt, sondern nur beobachtet, dass jemand anderes es tut. Die Handlung wird quasi innerlich nachvollzogen, gespiegelt. Die Aktivierung der Spiegelzellen kann, muss aber nicht,

Weitere Kostenlose Bücher