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Der Computer-Satelit

Der Computer-Satelit

Titel: Der Computer-Satelit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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langen Rohr in Leichtbauweise, das hangabwärts in Position gebracht worden war. Die winzige Rakete raste mit einer Flammenspur in einem großen Bogen los, der sie mit dem Ziel in eine Linie brachte, folgte einem leichten Zickzacckurs, als sie überkorrigierte und dann wieder ausglich, und schlug einige Sekunden später ein paar Fuß neben dem Ziel ein, um mit einer Explosion ein Ölfaß zu vernichten, die für die Zerstörung eines mittelgroßen Hauses ausgereicht hätte.
    „Ein guter Schuß", rief Solinsky. Ron murmelte von seinem Standort einige Fuß dahinter bei dem Rest der Gruppe seine Zustimmung. "Schauen wir uns das einmal an", sagte Solinsky, als Chris wieder aufstand. Er steckte ein Kabel von dem Feldcomputer in seiner Hand in das Visiergerät, das Chris noch immer hielt, und aktivierte den Schirm. Chris, Ron und der Rest der Gruppe drängten sich darum herum, um die Zeitlupenwiedergabe des Bildes zu beobachten, das von der Kamera des Visiergeräts aufgenommen worden war.
    „Sie haben es nicht völlig ruhig gehalten", kommentierte Solinsky. „Sie wandern leicht nach links ab . . . sehen Sie, da können Sie es erkennen. Bei einem ruhenden Ziel war das nicht genug, um viel auszumachen, aber bei einem beweglichen Ziel wäre es wahrscheinlich ein Fehlschuß geworden. Trotzdem nicht übel."
    Es war still auf dem Schießplatz geworden. Am hinteren Ende des Tals stellten die ferngelenkten Mini-Traktoren neue Ziele auf. An den Hängen um sie herum erhoben sich andere Gestalten und bildeten Grüppchen, während neue sechs Mann starke Gruppen mit ihren wachsamen Ausbildern danebenstanden und darauf warteten, bis sie an der Reihe waren, in die Schußlöcher hinabzuklettern.
    „Okay, Jungs", sagte Solinsky. „Das war gut. Ich schätze, wir sind fertig. Gehen wir los." Sie sammelten die Geräte ein, die um sie herum in den Sanddünen verteilt waren, und machten sich den Hang hinauf in Richtung auf den Pfad auf den Weg, der zum Fort führte. Solinsky beschleunigte sein Tempo, um zu Chris und Ron aufzuschließen.
    „Wie ist das im Vergleich mit dem Kram aus dem Zweiten. Weltkrieg, von dem ihr mir erzählt habt? Etwas realistischer, was?"
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    „Jetzt verstehe ich, warum Panzer nicht mehr modern sind”, sagte Chris.
    Solinsky lachte. „Eine Schützengruppe von vier Mann könnte eine ganze Panzerbrigade auslöschen, noch bevor jemand wüßte, wo es herkam", sagte er. „Und wenn vielleicht fünfzig Rohre im Gelände verteilt wären, würde es ihr auch nicht viel nützen, wenn sie es wüßte. Erst müßten einmal die Schützen gefunden werden."
    „Was soll das Ganze hier überhaupt?" fragte Ron. „Ich kann mir nicht vorstellen, daß sie auf Janus Kobolde ausgeben. Warum werden wir an ihnen ausgebildet?"
    Solinsky zuckte die Achseln. „Bestimmungen, Vorschriften. Wenn der Umgang mit ihnen in dem Kurs eingeschlossen ist, der im Befehl vorgeschrieben wird, dann bilden wir auch an ihnen aus. Wir führen nur Befehle aus."
    „Das klingt, als wären Sie Ihren Job los, wenn wir erst einmal dort droben sind", kommentierte Chris.
    „Ach, aus dem Zeug mache ich dort nichts", antwortete Solinsky. „Ich bin für die Außenwartung vorgesehen . . . ich schwirre in einem von diesen kleinen Vier-Mann-Käfern herum. Klingt lustig, was?"
    „Ich würde nicht nein sagen, wenn ich eines Tages zu einem Ausflug von Ihnen eingeladen würde", sagte Ron. „Meinen Sie, das könnten Sie hinbekommen?"
    Solinsky hob seine Hand von seinem Koppel hoch, um sich am Kinn zu reiben. „Also, mal sehen . . . Da muß ich warten, bis ich weiß, was da oben abläuft, bevor ich sehen kann, was sich da tun läßt. Ich bin in der Sektion 17D der Nabe stationiert — Wartung und Ersatzteillager. Sie können mich ja dort einmal besuchen, wenn wir droben sind. Dann kann ich Ihnen eine sichere Antwort geben."
    „Wir werden Sie beim Wort nehmen", warnte Ron ihn.
    „Tun Sie das", drängte Solinsky. „Wir haben Ihnen beigebracht, wie man eine Kobold abfeuert. Wer weiß, vielleicht können wir Ihnen auch zeigen, wie man ein Raumschiff steuert."
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    In den Diskussionen, die seit Dyers erster Konferenz in Washington begonnen hatten, war es im Grund nur um eines gegangen: Wenn nichts, wozu das System in Janus in der Lage war, seine Desaktivierung verhindern konnte, dann waren alle Risiken, die damit verbunden waren, daß man TITAN ein weiteres Wachstum gestattete, auf eine akzeptable Form reduziert — wenn es dem System hingegen gelang, eine Form

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