Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Computer Satellit

Der Computer Satellit

Titel: Der Computer Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
Vom Netzwerk:
Untersuchung der Fabrikationspläne von Detroit hatte gezeigt, dass Spartakus noch immer Modifikationen an der Konstruktion vornahm, und zwar in manchen Fällen ganz erhebliche.
    »Das haben wir doch schon durchgesprochen«, antwortete Krantz. »In Detroit haben wir ständige Beobachter stationiert, die uns sofort melden, wenn irgendetwas in die Produktion geht, was einem Zerstörer auch nur entfernt ähnlich sieht. Wir alle wissen, dass ein sofortiger Produktionsbeginn für ihn völlig unmöglich ist. Dazu wären mindestens einige Stunden nötig, und damit hätten wir reichlich Zeit, um die entsprechenden Gegenmaßnahmen zu ergreifen.«
    »Warum sollten wir ihm überhaupt Zeit lassen?« widersprach Dyer. »Schicken wir doch einfach Zerstörerteams los, um ihn zu stoppen, bevor er damit überhaupt anfängt. Ich möchte keinerlei Risiko eingehen, dass irgendwelche feindlichen Zerstörer ausgeschickt werden. Das macht mir Sorgen. Wenn die jemals gegen unsere losgelassen werden, könnte das das Gleichgewicht empfindlich stören, und zwar zu unseren Ungunsten und vielleicht für immer. Wenn wir ihn praktisch in der Tasche haben, warum sollten wir dann das Risiko eingehen und es nicht ausnutzen?«
    »Wir haben ihm keine Zeit gelassen«, mischte sich Linsay wieder ein. Seine Stimme klang etwas ungeduldig; seiner Ansicht nach war das Thema bereits durchdiskutiert und eine Entscheidung gefällt worden. »Es sind doch schon Zerstörerteams dort drinnen stationiert. Was wollen Sie denn noch – taktische Atomwaffen?«
    »Das sind zu wenige«, beharrte Dyer. »Es gibt mehr als ein Fließband, und es sind einfach nicht genug Zerstörer-Einheiten da, um sie alle adäquat abzudecken. Ich bin noch immer der Meinung, dass wir einen Teil der Reserveteams, die in der Nabe sitzen, dorthin verlegen sollten.«
    Linsay seufzte und presste seine Lippen auf eine Art zusammen, die mit einer einzigen Geste die Botschaft vermittelte, dass Akademiker militärische Entscheidungen Soldaten überlassen sollten.
    »Die Einheiten wären in zehn Minuten oder weniger von der Nabe nach Detroit verlegt«, sagte er. »Mel hat uns gerade gesagt, dass Spartakus Stunden brauchen würde, um von einer Versuchskonstruktion bis zu etwas wirklich Verwendbaren zu kommen. Die Teams sind in Detroit für den Fall stationiert, dass er neue Überbrückungen zu bauen versucht. Wir brauchen nicht einmal sie wirklich als Deckung gegen mögliche Zerstörer. So wie die Zeitpläne aussehen, ist die Reserve in der Nabe voll und ganz dazu in der Lage, auch allein mit allem fertig zu werden, was auf uns zukommen könnte. Mit anderen Worten: Wir haben bereits eine Zusatzversicherung.«
    »Und warum wird die Reserve dann nicht gleich in Detroit stationiert?« fragte Dyer. »Wenn sie jemals gebraucht werden sollte, wird es dort sein.«
    »Eine Elementarregel für die Stationierung von Reservetruppen sagt, dass man sie nicht an der Front stationiert«, antwortete Linsay kurz. »Man lässt sie an einem Standort, von dem aus man sie überall hinschicken kann, wo sie vielleicht eingesetzt werden müssen. Eine zweite Elementarregel besagt, dass man nie die Rückendeckung ignorieren und vor allem die Kommunikationsmittel schützen soll. Sie haben vergessen, die Möglichkeit mit einzubeziehen, dass trotz aller Gegenmaßnahmen in Detroit Zerstörer herauskommen könnten. Wenn sie das schaffen sollten, könnten sie zum echten Problem werden, wenn sie zum Radkranz durchbrechen. Der einzige Weg zum Radkranz führt an der Spindel entlang und durch die Nabe. Da ein starker Verband permanent an den Eingängen zur Nabe stationiert ist, ist diese Möglichkeit blockiert. Da die Reserve dort stationiert ist, ist diese Verteidigungslinie gedeckt.«
    »Der einzige Weg in die Spindel fängt bei den Fließbändern an«, antwortet Dyer. »Wenn man sie da erwischt, kommen sie erst gar nicht bis zur Spindel. Warum tun wir ständig so, als hätten wir gerade die Schlacht von Cannae hinter uns? Hier ist nicht Cannae. Wenn man das Dach repariert, braucht man im Haus nicht überall Eimer aufzustellen.«
    Dyer hatte seinen Gefühlen Ausdruck verliehen, aber der Ausdruck auf den Gesichtern um ihn herum schien die Warnung auszusprechen, derartige Angelegenheiten besser den Generälen zu überlassen. Er entschloss sich, einen letzten Punkt anzusprechen, und wenn er dabei keine Unterstützung bekommen sollte, würde er den Mund halten. Tief in seinem Innern machte er sich noch immer Sorgen darüber, dass er eine

Weitere Kostenlose Bücher