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Der Cyberzombie

Der Cyberzombie

Titel: Der Cyberzombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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der Suche nach Burnout und dem Drachenherz zu verschwenden. Er wollte die Neubauten auf dem Gelände von Assets fertigstellen, noch mehr Söldner und Runner anwerben und seine Streitkräfte versammeln. Er wollte sich mit der Ermordung Dunkelzahns beschäftigen. Bis jetzt hatte niemand auch nur die geringste Ahnung, wer für den Anschlag verantwortlich war.
    Und es nervte Ryan, daß er hier festsaß, wo er doch dabei hätte helfen können, die Mörder zur Verantwortung zu ziehen.
    Sein Armbandtelekom summte und riß ihn aus seinen Grübeleien. Er schaute auf den kleinen Schirm, der anzeigte, daß Jane-in-the-Box in der Leitung war. Dunkelzahns Deckerin und zeitweiliges Mitglied des Teams von Assets Incorporated. Er holte tief Luft und nahm das Gespräch entgegen.
    Sofort füllte sich der winzige Videoschirm mit einem Comic-Bild - einer blonden Löwenmähne, unschuldigen blauen Augen und den zwei größten Brüsten diesseits eines BTL-Pornochips, die von einer schwarzen Lederkorsage, welche vorne mit winzigen Silberkettchen verziert war, kaum verhüllt wurden. Das Icon stand in krassem Gegensatz zu der Jane-in-the-Box, die Ryan in Fleisch und Blut kannte - eine unscheinbare Menschenfrau Mitte Dreißig mit ungepflegten brünetten Haaren und einem mageren Körper.
    Ryan wußte, daß Jane sich tief in Dunkelzahns Höhle in Lake Louise befand. Sie verließ die Höhle im steinernen Herzen der kanadischen Rockies, die jetzt zum Athabaskan Council gehörten, nur ganz selten. Drek, sie verließ kaum den höhlenartigen Raum, in dem sie all die Jahre für Dunkelzahn als Decker in tätig gewesen war. Ihr wurde sogar das Essen gebracht - wenn sie überhaupt etwas aß.
    Ryan hatte ihre frisierten Decks und ihre anderen Spielzeuge gesehen. Er hatte sie in die Trance fallen sehen, die es Dunkelzahn gestattete, die Matrix auf telepathischem Weg durch ihren Verstand zu erleben. Einmal hatte er sie sogar begleitet.
    »Hallo, Jane«, sagte er.
    Janes Matrix-Icon lächelte Ryan an, und ihre perfekten weißen Zähne blitzten strahlend. »Ryan, es ist schön, dich etwas essen zu sehen.« Ihre vollen, schwarz glänzenden Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Lächeln. »Auch wenn es dieser Soja-Ersatzdrek ist.«
    Ryan sah auf den Rest seines Proteinriegels und schob ihn sich geistesabwesend in den Mund. »Du gibst mir kulinarische Ratschläge? Das ist grob«, sagte er kauend.
    Jane lachte.
    »Was gibt's, Jane?«
    »Einiges. Zuerst habe ich mich um die magische Unterstützung gekümmert, die du angefordert hast, obwohl die Möglichkeiten im Augenblick ziemlich beschränkt sind. Alle Namen auf meiner A-Liste sind anderweitig beschäftigt, aber es ist mir gelungen, Kontakt mit einem der Top-Namen auf meiner B-Liste aufzunehmen. Ich glaube, du kennst sie sogar.«
    »Wie heißt sie?«
    »Miranda.«
    Ryan überlegte. »Ich kenne keinen Runner, der so heißt.«
    Jane lächelte. »Sie hat sich erst kürzlich selbständig gemacht, weshalb sie nicht auf meiner A-Liste steht. Was ihre Fähigkeiten betrifft, kann sie sich mit den Besten der Besten messen, aber sie ist neu in den Schatten. Bis vor einem Monat hat sie als Spitzen-Lohnmagierin für Fuchi IE gearbeitet.«
    »Miranda Everli?« fragte Ryan.
    »Jetzt nur noch Miranda.«
    Ryan erinnerte sich an die zwei Monate, die er undercover unter dem Namen Travis W. Saint John bei Fuchi verbracht hatte. Er hatte mit einigen der besten Wissenschaftler und Magier in der Konzernwelt zusammengearbeitet. Einer dieser Magier war Miranda Everli, eine kleine Menschenfrau mit japanischen Zügen.
    Ryan hatte sie gemocht, und unter anderen Umständen hätten sie sich vielleicht angefreundet. Aber er arbeitete undercover und war nicht so dumm, gefühlsmäßige Bande zu anderen zu knüpfen.
    Miranda war keine typische Konzernangestellte gewesen. Sie hatte eine wilde, unabhängige Ader. Vielleicht war das der Grund, warum sie sich trotz allem nähergekommen waren. Nach mehreren Wochen engster Zusammenarbeit hatte sie ihm schließlich ihre Frustration über die Konzern-Bürokratie eingestanden.
    Ryans Tarnidentität hatte ihm nicht gestattet, ihr zu offenbaren, daß er ihr das nachempfinden konnte und daß er beabsichtigte, sich von Shadowrunnem extrahieren zu lassen und zu Aztechnology zu wechseln.
    Ryan war froh, daß sie den Absprung von Fuchi geschafft hatte. Er freute sich darauf, sie wiederzusehen, aber er machte sich Sorgen, was ihre Fähigkeit betraf, Leistung auch außerhalb der Konzernumgebung zu

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