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Der Deal

Der Deal

Titel: Der Deal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John T. Lescroart
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Vielleicht war er ja doch tot.
    Und Mom sagte: »Wenn du mein Baby tötest, dann mußt du auch mich töten.«
    Sie strich ihm immer wieder wie eine kühlende Brise mit der Hand über das Gesicht.
    Ihr Baby. Für sie war er ihr Baby. Wenn Pater Jim Hand anlegte an ihr Baby, dann tötete er sie.
    »Erin …« begann Pater Jim.
    Hardy stand im Flur, und seine Mom begann zu schreien. »O mein Gott, er atmet!« sagte sie, immer noch schreiend. »Ich liebe dich, Steven, ich liebe dich. Bitte, stirb nicht …«
    Schon gut, er würde nicht sterben.

    »Lassen Sie sie allein«, sagte Hardy, indem er mit seinem Kopf ein Zeichen gab und Cavanaugh beim Arm packte, um ihn aus dem Zimmer zu führen. Der Pater hielt immer noch das Kissen in den Händen.
    Hardy setzte sich auf einen der Stühle neben der Bar. »Erzählen Sie«, sagte er.
    Cavanaugh bewahrte selbst jetzt noch sein Lächeln, aber es wirkte nicht mehr natürlich. »Wie ich Ihnen schon sagte, es war nicht fair«, sagte er. »Aber Sie haben mich nicht verstanden. Sie können es nicht verstehen.«
    »So, kann ich nicht, wie?«
    »Wissen Sie, was es bedeutet, inmitten von all dem zu leben – Tag für Tag – und es niemals bekommen zu können? Zu sehen, wie die Kinder heranwachsen, vollkommen werden. Erins Kinder, Eds Kinder. Wir hätten das auch haben können, Erin und ich. Und sie war so glücklich mit diesem – diesem gottverdammten Gärtner. Und dann ging das so weiter, mit einer neuen Generation dieser vollkommenen Cochrans, die das vollkommene Glück gepachtet zu haben schienen.«
    »Nun, dem haben Sie ja jetzt eine Ende bereitet«, sagte Hardy.
    »Ich konnte es nicht länger ertragen. Als Eddie mir erzählte, daß sie ein Kind erwarteten. Es war nur dieser eine Moment. Ich habe es nicht wirklich geplant.«
    »Sie haben es gründlich genug geplant. Wie konnten Sie ihn sonst dazu bringen abzudrücken?«
    Cavanaugh zuckte mit den Achseln. »Ich habe einfach nur mit ihm gewettet, da er nichts im Kanal treffen könnte. Es war einfach. Und dafür mußte er mit der Pistole schießen, verstehen Sie?«
    »Aber ja.«
    »Und als er das getan hatte, gab es nichts mehr zu tun.«
    »Er gab ihnen die Pistole zurück, und Sie erschossen ihn.«
    Er nahm das Kissen, vergrub sein Gesicht darin, um es vor der Welt zu verstecken. Vor sich selbst. Dann nahm er es wieder vom Gesicht.
    »Es war zu viel. Ich brach zusammen …«
    »So wie Sie damals aus dem Seminar ausgebrochen sind?«
    Cavanaugh öffnete die Augen weit. »Woher …?«
    »Als Erin heiratete, sind Sie damit nicht zurechtgekommen, stimmt’s?«
    »Das stimmt nicht. Es war nicht der Sex. Es geht nicht um Sex. Nicht um das Zölibat. Es ging um Erin.«
    »Ach, hören Sie mir bloß damit auf, Pater«, sagte Hardy. »Mir können Sie nichts vormachen.«
    Cavanaugh ging durch das Zimmer und schaute durch die Glastüren in den Hinterhof hinaus. »Was machen wir jetzt?« fragte er.
    Hardy ließ sich mit der Antwort Zeit. Er atmete schwer. Dann sagte er: »Sie sind doch Experte im Selbstmord. Ich habe einen Suzuki dort stehen, wo Sie Rose umgebracht haben. Sieht aus wie ein Jeep. Im Handschuhfach ist ein geladener Revolver.« Er zog die Stirn in Falten. »Sie wissen doch, wie man mit einem Revolver umgeht, nicht?«
    Cavanaugh hielt den ganzen Weg über die Hände vor sich. Er ließ das Kissen auf den Boden fallen. Hardy ertappte sich dabei, wie er selbst auf das Kissen starrte, dann hörte er, wie sich die Tür öffnete und wieder schloß, als Cavanaugh hinausging.

    Abe fand die Nachricht in Pater Dietricks Stuhl. Es war eine seltsame Nachricht. »Es tut mir leid. Wir werden uns erst später Wiedersehen …« Wenn man sich umbringen will, sagt man da, daß man jemanden Wiedersehen wird? Vielleicht. Wer weiß schon, was in so einer Situation in jemandem vorgeht.
    Er ließ die Nachricht an seinem Platz liegen. Er würde jemanden von der Spurensicherung herüberschicken, damit sie den Zettel auf Handschrift, Flecke und all das untersuchen konnten. Der Fall schien für ihn abgeschlossen. Hardy hatte sich diesmal geirrt.
    Da er gerade an ihn dachte – wo war Hardy überhaupt? Einer der Priester von draußen, der sonnengebräunte, kam im Flur auf ihn zu. »Ich bin Pater Paul«, sagte er.
    »Wissen Sie etwas über die Sache?«
    »Nein. Ich bin gerade erst hier angekommen. Aus Brasilien.«
    »Stimmt das?«
    Er schien zu warten, ob Glitsky noch etwas sagen wollte.
    »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich hatte gehofft, meine Koffer auspacken

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