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0369 - Jagd nach dem Zauberschwert

0369 - Jagd nach dem Zauberschwert

Titel: 0369 - Jagd nach dem Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sid Amos verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. Er hatte das Gefühl, daß er in Caermardhin nicht mehr allein war. Aber es gab nur wenige, die in der Lage waren, Merlins unsichtbare Burg zu betreten, deren Hüter er geworden war. Damals, als Merlin ihn zu seinem Nachfolger bestimmte.
    Damals, als die Zeitlose Merlin im Gespinst gefrorener Zeit einwob… als Sid Amos die Zeitlose im Affekt erschlug…
    Seither war er gezwungen, Merlins Aufgabe zu erfüllen. Er hoffte, daß Zamorra Sara Moon fand, Merlins Tochter. Sie hatte die Magie ihrer Mutter, der Zeitlosen, geerbt, wenn all das stimmte, was nicht nur Sid Amos vermutete. Und nur Sara Moon konnte daher den Bann lösen, mit dem die Zeitlose Merlin belegt hatte.
    Amos, Merlins dunkler Bruder aus ferner Vergangenheit, fühlte sich nicht wohl in seiner Rolle. Sie schränkte ihn in seiner Bewegungsfreiheit ein. Er konnte nicht mehr überall selbst agieren, sondern war darauf angewiesen, daß andere seine Aufträge erfüllten. Er durfte Caermardhin nicht für lange Zeit verlassen.
    Und er hoffte, daß Merlin bald wieder befreit würde. Aber Zamorra ließ sich Zeit. Zu viel Zeit für die Begriffe Sid Amos’. Er schob immer wieder andere Dinge vor und schien nicht in der Lage, Sara Moon zu finden. Schon einmal hatte Sid Amos ihm einen klaren Hinweis liefern können, der Zamorra nach Ash’Cant führte. Aber er war zurückgekehrt, ohne Sara Moon gefunden zu haben.
    Mit der Zeit wurde Amos immer mißmutiger.
    Auch die Einsamkeit machte ihm zu schaffen. Er war allein in Caermardhin, der unsichtbaren Burg auf einem Berggipfel von Wales. Gryf ap Llandrysgryf und Teri Rheken, die beiden Druiden, mieden seine Gegenwart und hatten sich mit dem Wolf Fenrir entfernt. Sie ließen nichts mehr von sich hören. Sie trugen Amos seine Vegangenheit nach. Einst war er der Fürst der Finsternis gewesen. Doch er hatte der Hölle den Rücken gekehrt.
    Dennoch mochten die beiden Silbermond-Druiden und der Wolf ihm seine innere Wandlung einfach nicht glauben. »Teufel bleibt Teufel«, behauptete Gryf. »Auch wenn er sich Engelsflügel anklebt, den Schweif abschneidet und sich einen Heiligenschein beschafft – sobald er den Stiefel auszieht, sieht man den Pferdefuß.«
    Jetzt aber war jemand gekommen. Und dieser Jemand bewegte sich so durch Caermardhin, daß er Sid Amos nicht begegnen mußte. Das konnte nur jemand, der sich sehr genau hier auskannte. Dafür aber kamen nur sehr wenige in Frage. Amos konnte sie an den Fingern einer Hand abzählen.
    Welcher von ihnen war gekommen, um hier irgend etwas zu erledigen, ohne Amos dabei über den Weg zu laufen?
    Und vor allem: warum? Was hatte dieser Eingeweihte vor? Es gab doch in Caermardhin nichts, das vor Sid Amos hätte geheim bleiben müssen!
    Der Ex-Teufel wurde neugierig. Er verfolgte den Weg des Besuchers und stellte fest, daß dieser sich in den Saal des Wissens begab. Dort suchte er nach einer Information.
    Amos wunderte sich. Er trat in den Saal ein, um den Besucher zu begrüßen und ihn so zu einem Gespräch zu zwingen. Doch im gleichen Moment, in dem Amos den Saal betrat, verschwand der Besucher.
    »Potzblitz«, murmelte Sid Amos. Er beeilte sich festzustellen, welche Information der Besucher aus den ewigen Speichern abgerufen hatte. Er erschrak. Weshalb das Interesse ausgerechnet an Excalibur?
    Sofort folgte er dem Besucher in die Mardhin-Grotte. Ihm stand eine ähnliche Art der Fortbewegung zur Verfügung wie dem Besucher. Aber der war ihm wieder einen Sprung voraus und hatte sehr schnell gehandelt.
    Er hatte das Zauberschwert gestohlen!
    Es war ungeheuerlich. Sid Amos stieß einen wütenden Schrei aus, daß die kristallenen Wände der Grotte erzitterten. Praktisch unter seinen Augen war das Schwert entwendet worden! Jenes Schwert, das einst König Artus besessen hatte – aber das war von geringerer Bedeutung. Wichtiger war, was sich in diesem Schwert befand.
    Im Griff eingelassen steckte ein außergewöhnlicher Dhyarra-Kristall!
    Was wollte der Dieb damit?
    Und wohin hatte er sich gewandt?
    Fragen, auf die Sid Amos keine Antwort fand. Noch nicht…
    ***
    Durch das Fenster schien die Morgensonne. Professor Zamorra, Parapsychologe, Dämonenjäger und Schloßruinenbesitzer, blinzelte. Er brauchte ein paar Sekunden, sich zu orientieren. Sein Verstand sagte ihm, daß er sich im Château Montagne befand, das Gefühl sprach dagegen, da das Sonnenlicht im falschen Winkel ins Zimmer kam.
    Es war nicht das gewohnte Schlafzimmer von

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