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Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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einander die Neuigkeiten der letzten Monate. Zwei Paare hatten ein Kleinkind und ein Baby, ein anderes Mädchen zeigte stolz ihren Verlobungsring vor. Keiner war älter als vierundzwanzig, und die meisten kannten sich schon seit ewigen Zeiten.
    Im Haupthaus halfen Freundinnen der Morelands Rosemary in der Küche. Die Männer hatten die Veranda besetzt, hockten auf dem Geländer unter Glyzinenranken, aus denen sich im Frühling traubenweise lavendelfarbene Blüten neigten. Andere saßen auf alten Rohrstühlen oder auf den Eingangsstufen, ein Glas Bier in der Hand, und redeten über die Preise für Rinder, die wirtschaftliche Lage, den Ministerpräsidenten Billy McMahon, den Regen und die Kaninchen.
    Alle hatten sich herausgeputzt – die Männer mit Jackett, Krawatte und polierten Schuhen, die jungen Frauen mit Miniröcken, rückenfreien Kleidern mit Nackenband oder farbenfrohen Hosenanzügen. Die meisten der Mütter hatten Maxiröcke gewählt und als Top eine Rüschen- oder Satinbluse. Rosemary hatte ein paar junge Leute aus dem Pub in der Stadt engagieren wollen, damit sie im Haus die Getränke servierten, aber Keith meinte, das sei nicht nötig. »Und die Jungen brauchen keinen Barmann. Die versorgen sich schon selbst.«
    Unten auf der Koppel tanzte man inzwischen auch, es ging nicht ohne gelegentliches Stolpern auf dem holprigen Boden ab, und dabei wurde getrunken, geredet und gelacht. Catherine wurde von ihren Freunden umarmt, abgebusselt und manchmal aufgezogen. Ab und zu geriet sie in eine ernsthafte Unterhaltung und dachte, sie würde erst gegen Morgen da wieder herauskommen. Meistens aber blickte sie in die Runde, als wäre sie eine Beobachterin der Szene. Der Schein des Feuers und der Laternen warf Schatten auf vertraute Gesichter. Es herrschte eine freundschaftliche Atmosphäre; fast jeder kannte und mochte den anderen. Manchmal kam es Catherine so vor, als sei sie Mitglied in einem großen Clan.
    Keith kam in die Küche und fand seine Frau beim Begutachten von Tabletts mit Frühlingsrollen, Frikadellen und Pasteten. »Ich sollte wohl die jungen Leute begrüßen und sie heraufbitten, damit wir auf Catherine anstoßen können.«
    »Ja, wenn du deine kleine Ansprache gehalten hast«, antwortete sie. »Ich nehm die Kamera.«
    Als alle versammelt waren und vom Wohnzimmer auf die geschützte Veranda drängten, trat Keith vor und begann:
    »Meine Damen und Herren, liebe Freunde, ich bitte um Aufmerksamkeit. Füllen Sie bitte Ihre Gläser.«
    Als die Champagnerflaschen herumgereicht und die Gläser gefüllt wurden, betrachtete Rosemary ihr einziges Kind und stellte fest, dass Catherine wirklich erwachsen geworden war. Sie war immer so eine Range, so ein Wildfang auf der Farm gewesen, niemals hatte sie so ausgesehen, wie es ihrem Alter entsprach. Aber jetzt mit dem sorgfältig aufgetragenen Make-up, dem hochgesteckten Haar und den hochhackigen Sandalen, die unter ihrem grün- und lilagemusterten Hosenanzug hervorlugten, sah sie schick und elegant aus, anders als sonst in ihrem gewohnten Outdoor-Look mit den zerzausten braunen Locken. Ihre Haut war eingecremt, zeigte einen Hauch von Sommersprossen, ihre haselnussbraunen Augen waren groß und klar. Catherines Mund schien immer zu lächeln, und obwohl sie nicht groß war, wirkte sie wohlproportioniert, schlank und sportlich.
    »Sie ist so entzückend. Hat sie schon einen Verehrer?«, fragte Glenys, Rosemarys alte Schulfreundin.
    »Ein paar, denke ich«, flüsterte Rosemary.
    »Sie braucht einen richtigen Freund. Die Hälfte ihrer Freunde ist verlobt oder verheiratet«, sagte Glenys. »Sie verdient jemand Besonderen.«
    Rosemary legte ihren Finger auf ihre Lippen, als Keith fortfuhr.
    »Danke euch allen für euer Kommen heute, um die Volljährigkeit unserer Catherine zu feiern. Ich denke, ihr stimmt mit mir darin überein, dass sie eine hübsche junge Frau geworden ist.«
    Herzlicher Jubel erhob sich, und Catherine errötete.
    »Es ist nicht leicht für einen Vater einzusehen, dass seine Tochter auf einmal eine erwachsene Frau ist und dass sie dazu bestimmt ist, ihr eigenes Leben zu leben.« Keith schenkte Catherine ein inniges Lächeln. »Weil du immer unser kleines Mädchen bleiben wirst. Aber zu dieser schönen Party – danke übrigens deiner Mutter, Rosemary und ihrem Team von Helfern – würde ich dir, Catherine, gerne noch ein kleines Extrageschenk überreichen.« Er zog ein Kuvert aus seiner Tasche und lächelte wiederum. »Catherine, du hast uns mehr

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