Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)
aber nicht zu, dass seine Leidenschaften sein Leben bestimmten.
Er bestimmte über seine Leidenschaften.
Die Tatsache, dass er sich dies verbissen ins Gedächtnis rief, verhalf ihm allerdings nicht im Geringsten dazu, die Erregung aufzuhalten, die in seinem Körper brannte, als der Blick aus ihren indigoblauen Augen über seinen schlanken Körper glitt, der bis auf eine locker sitzende Dojo-Hose nackt war.
Zum Teufel.
Sein Magen zog sich zusammen, und sein Penis wurde hart. Allein durch diesen Blick.
Was zum Teufel würde wohl passieren, wenn er sie auf das Bett in ihrer Nähe legen und …
Die Vampirin versteifte sich – zweifellos, weil sie seine explosionsartige Begierde spürte. Dann kniff sie sichtlich angestrengt ihre herrlichen Augen zusammen und hüllte sich in kühle Selbstbeherrschung.
»Du.« Das Wort klirrte förmlich vor Kälte.
»Ich.«
Sie stand stolz da und gab vor, nicht zu bemerken, dass sie im Augenblick an die Wand gekettet war.
»Warum hast du mich entführt?«
Ariyal zuckte mit den Schultern, nicht willens, ihr die Wahrheit zu gestehen.
Er hatte nicht die blasseste Ahnung, aus welchem Grund er sie festgehalten hatte, als er durch das Portal geflohen war, das sie aus den eiskalten Höhlen Sibiriens auf diese verborgene Insel gebracht hatte. Er wusste nur, dass seine Reaktion auf diese Frau dunkel und ursprünglich und gefährlich besitzergreifend war.
»Du hast mich gefangen gehalten«, entgegnete er gedehnt. »Das ist nur gerecht.«
»Als ob ein Mistkerl wie du die Bedeutung von ›gerecht‹ kennen würde.«
Er lächelte überlegen. »Kennst du nicht den alten Spruch ›In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt‹?« Er ließ seinen Blick zu der verführerischen Wölbung ihres Busens sinken, und Erregung erfasste ihn, als er ihren verräterischen Schauder wahrnahm. »Wir könnten der Liste ohne Zweifel noch einige andere Beschäftigungen hinzufügen.«
»Lass mich frei.«
»Was ist los, Schätzchen? Hast du etwa Angst, dass ich dich meinem bösen Willen unterwerfe?« Er legte eine Kunstpause ein. »Oder hoffst du es sogar?«
»Zumindest ›böse‹ trifft es sehr gut.«
Er trat so nahe an sie heran, dass ihr verführerischer Duft ihn reizte, der so ganz und gar nicht zu ihrem Image der kalten, unbarmherzigen Jägerin passte.
Aber andererseits war alles an dieser Frau – kompliziert.
»Weißt du, es gibt keinen Grund für uns, Feinde zu sein.«
»Nichts außer der Tatsache, dass ich von den Orakeln damit beauftragt wurde, dich gefangen zu nehmen.« Ihr Lächeln war kalt. »Oh, und außer deinen psychopathischen Versuchen, zwei hilflose Kinder zu töten.«
»Hilflos?« Ein Gefühl der Frustration flammte in ihm auf. »Diese Monstrositäten sind die Gefäße des Fürsten der Finsternis, und wenn es Tearloch gelingt, das Kind zu benutzen, um den Meister auferstehen zu lassen, trägst du die Schuld daran, wenn die Hölle entfesselt wird.«
Sie ignorierte seine Warnung. So, wie sie sie in der sibirischen Höhle ignoriert hatte, als er sein Bestes getan hatte, um der Gefahr ein Ende zu setzen.
Er war darauf vorbereitet gewesen, das Notwendige zu unternehmen, aber wegen der verdammten Vampire war einer der Säuglinge von seinem Clanbruder Tearloch und dem Magier geraubt worden. Nun konnte er nur noch beten, dass er sie aufspürte, bevor sie den Fürsten der Finsternis auferstehen lassen und den Schleier zerreißen konnten, der die Horden der Hölle zurückhielt.
»Ich werde nicht dafür bezahlt, die Welt zu retten. Ich werde dafür bezahlt, dich an die Kommission auszuliefern.«
Bei dieser ungefragten Erinnerung runzelte Ariyal die Stirn.
Die Kommission war eine Gruppe von Orakeln, die die Herrschaft über die Dämonenwelt innehatten. Es hatte nie etwas Gutes zu bedeuten, wenn sie entschieden, dass man es wert war, von ihnen beachtet zu werden.
Insbesondere, wenn sie bereitwillig die exorbitante Gebühr zahlten, die nötig war, um einen vampirischen Jäger oder eine vampirische Jägerin für die Gefangennahme der entsprechenden Person zu bezahlen.
»Warum?«
»Ich weiß nicht. Das ist mir auch gleichgültig. Es ist einfach nur meine Aufgabe.«
Er beugte sich vor, bis sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten. »Es fühlt sich wesentlich persönlicher an als einfach nur eine Aufgabe.«
Einen atemlosen Augenblick lang flackerte reines Verlangen in ihren Augen auf und sorgte dafür, dass sich sein Körper erwartungsvoll anspannte. O ja … Aber dann war die kurze
Weitere Kostenlose Bücher