Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)
Sorge.
»Etwas Gefährliches kommt auf uns zu, Vampir«, sagte er warnend, »und wir sollten besser darauf vorbereitet sein.«
Styx nickte. Im Augenblick waren sie ausnahmsweise einmal vollkommen einer Meinung.
»Ja.«
Morgana le Fay mochte tot sein, aber ihr luxuriöser Palast auf der Insel Avalon war noch immer unversehrt.
Na ja, nicht ganz unversehrt.
Mehr als ein Raum war vollkommen ruiniert. Und der große Thronsaal war völlig zerstört worden, doch die riesigen Harems waren während Morganas letzter großer Schlacht zum großen Teil unbeschädigt geblieben.
Es war eine verdammte Schande.
Nicht nur, weil die riesigen Räume, die mit Mosaikfliesen, Marmorbrunnen und Kuppeldächern ausgestattet waren, wirkten, als wären sie aus einem schlechten »1001 Nacht«-Film entsprungen, sondern auch, weil Ariyal so viele Jahrhunderte als Sklave in dem Harem verbracht hatte, dass er sich eigentlich nicht daran erinnern wollte, wie viele das genau waren.
Es war ein gut gehütetes Geheimnis gewesen, dass eine Handvoll Sylvermyst, die bösen Verwandten des Feenvolkes, sich von ihrem Herrn und Meister, dem Fürsten der Finsternis, abgewandt hatten. Sie hatten mit Morgana le Fay ausgehandelt, dass diese sie inmitten der Nebel von Avalon versteckte. Als Gegenleistung mussten sie ihre unersättliche Gier nach Männern und Schmerzen befriedigen.
Nicht notwendigerweise in dieser Reihenfolge.
Unglücklicherweise war Ariyal ein Liebling des sadistischen Miststücks gewesen.
Sie war von dem metallischen Glanz seiner Bronzeaugen und seinem langen, kastanienbraunen Haar fasziniert gewesen. Aber es waren die schlanken, fein gemeißelten Muskeln seines Körpers gewesen, die sie stundenlang erkundet hatte. Und gefoltert.
Mit einem leisen Knurren schüttelte er die unangenehmen Erinnerungen ab.
Stattdessen konzentrierte er sich auf die Frau, die im Augenblick jene bösen Überraschungen genoss, die inmitten der Samtdiwane und erlesenen Wandteppiche verborgen waren.
Na ja, vielleicht war es nicht gerade Genuss, was sie empfand, dachte er belustigt, als er zusah, wie sie sich allmählich der Tatsache bewusst wurde, dass sie mit silbernen Fesseln an die Wand gekettet war.
Jaelyn, die vampirische Nervensäge, stieß eine Reihe übler Flüche aus. Offenbar wusste sie es nicht zu würdigen, dass er ihre Haut sorgfältig mit Leder geschützt hatte, um das Silber davon abzuhalten, ihr das Fleisch zu versengen, oder dass er ein Zimmer ausgewählt hatte, das eigens dafür gebaut worden war, Blutsauger vor der kleinen Menge Sonnenlicht zu schützen, die durch die Nebel drang, die sie umgaben.
Tatsächlich vermittelte sie eher den Eindruck, als ob sie in ihrer Stimmung wirklich nur eins zu schätzen wüsste, und zwar, ihm mit ihren perlweißen Zähnen die Kehle herauszureißen.
Eine verräterische Hitze schoss ihm durch den Körper.
Er sagte sich, dass das eine natürliche Reaktion war.
Jaelyn war umwerfend, obwohl sie eine Blutsaugerin war.
Sie war groß und auf athletische Weise schlank. In ihr hatten sich unterschiedliche Rassen vereinigt, was zu einer exotischen Schönheit geführt hatte.
Glänzendes schwarzes Haar, das auf eine Abstammung aus dem Fernen Osten hindeutete, war zu einem festen Zopf zusammengebunden, der ihr über den Rücken fiel. Der asiatische Einfluss wurde von der Form ihrer Augen widergespiegelt, obwohl diese dunkelblau waren, was wiederum eine europäische Herkunft erkennen ließ. Ihre Haut war hell wie Alabaster und so vollkommen glatt, dass er sich danach sehnte, seine Finger darübergleiten zu lassen.
Von Kopf bis Fuß. Und wieder zurück.
Wenn man sich noch das schwarze Lycra, das sich an ihre schlanken Kurven schmiegte, und die abgesägte Schrotflinte, die er ihr klugerweise lange bevor sie das Portal betreten hatte, abgenommen hatte, dazudachte, war sie eine fleischgewordene Fantasie.
Eine Jägerin.
Eine tödliche Schönheit.
Ja, es gab wohl keinen lebendigen Mann, der nicht seinen rechten Hoden dafür gegeben hätte, um zwischen diesen langen, schlanken Beinen zu liegen (vielleicht gab es sogar einige tote, die sich das sehnlichst wünschten).
Aber Ariyal hatte die schockierende Erregung nicht völlig vergessen können, die während seiner kurzen Einkerkerung durch die Hand dieser Frau mit einem Ruck in ihm erwacht war.
Verdammt, die kleinste Berührung ihrer Hand hatte ihn bereits in Flammen aufgehen lassen.
Und das machte ihn wütend.
Im Gegensatz zu den meisten seiner Brüder ließ er es
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