Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)
versagt gewesen waren.
»Ihr könnt Euch glücklich schätzen, dass Santiago sich nicht in der Nähe aufhält«, entgegnete er warnend. Obgleich dieser Club, der auf die Dämonen abzielte, die über die ländliche Gegend von Illinois verstreut waren, eigentlich Viper gehörte, dem Clanchef von Chicago, war er Santiagos ganzer Stolz. »Er würde Euren Mangel an Vertrauen in seine Sicherheitsmaßnahmen als persönliche Kränkung auffassen. Und ein unglücklicher Vampir bedeutet niemals etwas Gutes.«
»Ich könnte dasselbe über einen glücklichen Vampir behaupten«, erwiderte Salvatore gedehnt und wandte sich um, um Styx ein spöttisches Lächeln zuzuwerfen.
»Ihr wart derjenige, der um diese Zusammenkunft gebeten hat.«
Der Hund zuckte mit den Achseln. »Harley vermisst ihre Schwester.«
Styx glaubte ihm aufs Wort. Obgleich nur drei Wochen vergangen waren, seit Salvatore und Harley Chicago verlassen hatten und nach St. Louis abgereist waren, war das Band zwischen den beiden Schwestern sehr eng geworden, seit sie wieder vereint waren. Aber er war sich auch sicher, dass er nicht aufgrund seiner sprühenden Persönlichkeit hergebeten worden war.
»Und die Wiedervereinigung unserer Gefährtinnen bietet uns die Möglichkeit, uns zu besprechen, ohne die gesamte Welt auf unsere Zusammenkunft aufmerksam zu machen?«
Salvatore zuckte mit den Schultern. »Ich ziehe es vor, keine lästige Neugierde zu wecken.«
»Ihr habt Neuigkeiten?«
»Nein, ich habe lediglich einige Fragen.«
»Verdammt.« Styx verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Ich befürchtete bereits, dass Ihr das sagen würdet. Was wollt Ihr wissen?«
»Ist es Euren Raben gelungen, Caine und Kassandra aufzuspüren?«
Styx’ Körper spannte sich an, als er die unerwartete Frage vernahm. Es war kein Geheimnis, dass es sich bei Kassandra um die letzte der vermissten Werwolfschwestern handelte, die unerwarteterweise in den Höhlen eines Dämonenlords aufgespürt worden war. Sie befand sich nun mit einer männlichen Wolfstöle auf der Flucht, die bei der Rettung der Frau auf magische Weise in einen reinblütigen Werwolf verwandelt worden war. Die Handlungen seiner persönlichen Leibwache jedoch waren geheim.
»Was lässt Euch annehmen, dass ich nach ihnen suche?«
Salvatore zog spöttisch eine Augenbraue hoch. »Dass ich gut aussehe, bedeutet nicht, dass ich dumm bin.«
»Allerdings bedeutet es, dass Ihr eine Nervensäge seid.«
»Seid Ihr neidisch?«
Styx zog die Lippen zurück, wodurch seine riesigen Fangzähne sichtbar wurden. »Eher zunehmend hungrig.«
Gefahr lag prickelnd in der Luft, als die Macht der beiden Alphatiere erwachte. Der eisige Luftstoß des Vampirs prallte gegen die rohe Hitze des Werwolfes. Falls die Macht beider Männer freigesetzt würde, hätte dies eine heftige Explosion zur Folge.
Dann bändigte Salvatore mit einem leisen Knurren seinen inneren Wolf und zeigte erneut sein spöttisches Lächeln.
»Ich weiß, dass Darcy ungeduldig darauf wartet, ihre verschollene Schwester kennenzulernen, und da die Dämonenwelt sehr wohl weiß, dass sie Euch mit Leichtigkeit um den Finger wickeln kann, ging ich logischerweise davon aus, dass Ihr Eure Schläger auf die Suche nach ihr ausgesandt hättet.«
Styx nickte nachdenklich und nahm zugunsten von Salvatore an, dass dieser lediglich eine berechtigte Vermutung ausgesprochen hatte. Er war zwar bereit, mit den Werwölfen zu kooperieren, um das Ende der Welt zu verhindern, doch er wollte verdammt sein, wenn diese verlausten Bastarde Spione in sein Lager schickten.
»Ebenso, wie Ihr Eure Hunde freigelassen habt?«, verlangte er zu wissen.
Eine kurze Pause trat ein, bevor Salvatore widerwillig mit dem Kopf nickte. Er war ebenso wenig glücklich darüber wie Styx, persönliche Informationen preisgeben zu müssen.
»Ich gebe zu, dass ich Fess und einige meiner bewährtesten Leute zu einer Unterredung mit Caine ausgeschickt habe.«
»Und?«
»Und sie behaupten, er und Kassandra hätten sich in Luft aufgelöst.« Das schmale Gesicht verhärtete sich. »Wenn ich nicht wüsste, dass es sich bei ihnen um die besten Spurenleser handelt, die es gibt, hätte ich sie häuten lassen – dafür, dass sie entweder inkompetent sind oder lügen.«
»Und Ihr wollt wissen, ob meine Raben mehr Erfolg hatten?«
»Ja.«
»Fess spricht die Wahrheit«, räumte Styx ein, womit er sich auf den Mann bezog, der als Salvatores rechte Hand fungierte. »Jagr war imstande, Caine bis zu einem Versteck außerhalb
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