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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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Ch’en’ya etwas darüber weiß.«
    »Glauben Sie, sie ist ihm bereits begegnet?«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Wieso?«
    »Ganz einfach«, erklärte Jackie. »Sie ist immer noch hier. Sie ist
nicht dort … wo immer das auch sein wird … und wo sie neben einem ganzen Berg toter Vuhl liegt.«
    »Ich nehme an, Sie haben ihr nie von dieser Vision – diesem sSurch’a – erzählt, oder, se Jackie?«
    »Es schien mir kein Nutzen damit verbunden zu sein. Nein, ich habe ihr nie gesagt, sie könnte vielleicht eines Tages die linke Schwinge des Zerstörers sein. Ich sprach mit hi Sa’a und se Byar darüber, aber nicht mit ihr.«
    »Welche Meinung hat Admiral Anderson von se Ch’en’ya?«
    Jackie überlegte einen Moment lang. »Ich glaube, er hat sich darüber nicht viele Gedanken gemacht. Aber ich vermute, es wird ihm nicht gefallen, dass sie anwesend ist. Vermutlich betrachtet er die Kralle von esLi als eine Art radikale Sekte innerhalb des Volks, falls er überhaupt darüber nachdenkt.«
    »Aber nicht als die linke Schwinge des Zerstörers. Und als dessen Freundin.«
    »Ich bezweifle, dass er diesen Zusammenhang hergestellt hat. Wollen Sie sagen, ich soll ihn auf diese Idee bringen? Admiral Anderson muss andere Dinge im Sinn haben als den Zerstörer. Er hat einen Krieg zu führen.«
    »Ich wüsste nicht, welchen Unterschied es zwischen beidem gibt, se Jackie.«
     
    » se Alan«, sagte eine vertraute Stimme.
    Alan Howe wandte sich von einem Nachrichtenvideo ab und sah eine Zor, die das Stationsdeck in seine Richtung überquerte. Vermutlich aus Höflichkeit ging sie zu Fuß anstatt zu fliegen. Das machte es ihm leichter, ihre Flügelhaltung zu lesen, während sie sich ihm näherte. Es war eine Haltung, die Freude ausdrückte.
    Freude? Ch’en’ya kennt diese Flügelhaltung doch so gut wie gar nicht, überlegte er, als sie nahe genug kam, um seine Unterarme zu umfassen. Er zeigte eine neutrale Miene, während er die Geste erwiderte.
    »Im Namen von esLi grüße ich dich, se Alan«, sagte Ch’en’ya
HeYen zu ihm, ließ seine Unterarme los und brachte ihre Flügel in die Haltung der Kameradschaft. »Es ist zu lange her, seit du das letzte Mal die Heimatwelt des Volks besucht hast.«
    Alan und Ch’en’ya waren ein Vierteljahrhundert zuvor gemeinsam im Sanktuarium ausgebildet worden, und zeitweise hatten sie eng zusammengearbeitet, doch in den letzten Jahren waren sie auseinandergedriftet, da sie sich sehr für die Kralle von esLi engagierte – eine Gruppe junger und ähnlich zorniger Zor-Fühlender wie sie selbst.
    Es war wohl alles eine Frage der Philosophie, vermutete er.
    »Admiral Anderson hält mich sehr auf Trab, se Ch’en’ya«, antwortete er. »Wir sind hier weit vom Kriegsgebiet entfernt.«
    »Das ist wahr.« Sie zuckte mit den Schultern, eine Geste, die sie sich bei den Menschen abgeguckt hatte. »Jedenfalls der Krieg, der von Raumschiffen geführt wird. Aber mancher würde sagen, dass wir hier ebenfalls gegen die esGa’u Yal kämpfen.«
    »Ich … ich denke schon. Trotzdem bin ich nur hier, um Informationen zu bekommen.«
    »Wirst du das Sanktuarium besuchen?«
    »Ähm … eigentlich nicht. Ich bin gekommen, um mit ha Jackie zu reden.«
    »Ich verstehe.« Plötzlich nahmen ihre Flügel eine unterschwellig feindselige Haltung an. »Ich bin mir sicher, diese Unterhaltung wird für dich sehr hilfreich sein.«
    »Eigentlich glaubst du das nicht.«
    »Ich bitte achttausendmal um Entschuldigung, se Alan«, sagte sie und bewegte erneut ihre Flügel. »Ich will nichts unterstellen. Der Gyaryu’har wird sehr erhellend sein, dessen bin ich mir sicher.«
    »Sag mir, was du wirklich denkst.«
    Ch’en’ya wich seinem Blick aus und betrachtete sekundenlang das Video. »Freund Alan, es hilft esLi nicht, wenn ich ha Jackie kritisiere. Sie dient so wie ich dem Hohen Nest. Aber mir scheint es so, dass sie … dass sie nicht in ganzem Umfang die Natur dieses Krieges erfasst.«

    »Sie hat den Krieg früher als jeder von uns verstanden, se Ch’en’ya. Sie kämpfte gegen die Diener von esGa’u , und sie durchbrach die Eiswand.«
    »Pah.«
    Immer noch dein Lieblingswort, dachte Alan. »Wenn ich dich richtig verstehe, dann begreifst du Dinge auf eine Art, die sie nicht beherrscht.«
    » se Alan, ich bin mir sicher, dass die Imperiale Navy Ehrbares leistet, dass dort wahre Krieger handeln. Aber letztlich kann nur einer die esHara’y und die esGa’uYal vernichten, denen sie dienen: der Zerstörer.«
    »Ach ja?

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