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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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dass Sie sich für lange Zeit an diese Unterhaltung nicht werden erinnern
können. Sie werden wissen, wie Sie hergekommen sind, und Sie werden ebenso wissen, was geschieht, nachdem ich aufgebrochen bin. Aber unsere Unterhaltung …« Er lachte laut, was sich über Kom nach zerberstendem Glas anhörte. » Nichts . Nicht ein einziges Wort. Jedenfalls für eine Weile. Die Dinge werden sich bald ändern. Sie haben lange genug darauf gewartet, dass sich etwas ändert – eigentlich sogar seit dem Beginn des Kriegs. Die Vuhl haben längst die Kontrolle über ihren Krieg verloren, und sehr bald wird es den ›Fleischkreaturen‹ nicht anders ergehen. In wenigen Minuten wird diese Drohne einen selbstlosen Akt begehen, von dem sie glaubt, sie könnte damit etwas vereiteln. Aber es ist schlicht unvermeidbar.«
    »Was ist unvermeidbar?«
    »Der Zerstörer.« Der Mann lächelte höhnisch. »Der Zerstörer ist schon hier.«
     
    Alan hielt inne, die Augen weit aufgerissen. Agropoulous hatte sich nicht gerührt, auf seinem Gesicht zeichnete sich ein überraschter Ausdruck ab. Der Zor wirkte teilnahmslos, doch seine Flügelhaltung hatte sich verändert.
    »Daran konnte ich mich bis gerade eben nicht erinnern.«
    »Auf jeden Fall stand das nicht in Ihrem Bericht.« Agropoulous tippte auf den Computer. »Aber jetzt ist es drin.«
    »Sie glauben es?«
    »Bleibt mir irgendeine andere Wahl?«
    »Natürlich. Nichts davon ist in der Videoaufzeichnung zu sehen. Sie können mich in die Irrenanstalt schicken.«
    »Erzählen Sie mir, was danach geschah«, sagte Agropoulous, ohne erkennen zu lassen, ob er es für eine gute Idee hielt, ihn in eine Irrenanstalt zu schicken.
    »Der … Mann … verschwand. Es entstand ein helles Licht, oder besser gesagt ein Fülle verschiedenfarbiger Lichter, und dann verschwand er. An seiner Stelle blieb eine Vuhl-Drohne zurück. Sie sah sich in dem Sekundenbruchteil um, bevor die Marines wieder
zum Leben erwachten, und sagte das, was ich gehört hatte: ›Es ist besser zu sterben, als den Zerstörer zu wecken.‹«<
    »Und dann starb sie im Kreuzfeuer.«
    »Richtig.«
    »Dieser Mann. Könnten Sie ihn identifizieren, falls Sie ihm noch einmal begegnen?«
    »Ich glaube ja. Er war klein und dünn – eigentlich sogar hager. Und er war gekleidet wie jemand aus einem alten 3-V. Aus der Zeit, als wir gegen die Zor Krieg führten, würde ich sagen, auch wenn ich das ohne Recherche nicht mit Sicherheit sagen kann.«
    »Na gut.« Agropoulous nahm den Computer an sich und steckte ihn in seine Tasche. »Ruhen Sie sich etwas aus, Alan. Wir haben bereits neue Befehle, und das hier«, er tippte auf seine Tasche, »bestätigt das. Wir werden mit der Expertin schlechthin reden, was die Legende vom Zerstörer angeht. Admiral Anderson schickt uns nach Zor’a.«
    »Jackie.«
    »Ja, richtig, alter Kamerad. Ihre alte Freundin und meine einstige Vorgesetzte – die Gyaryu’har des Hohen Nests, Jackie Laperriere.«

2. Kapitel
    … Der Krieg zwischen Menschheit und Zor hatte beide Seiten zwei Generationen lang beschäftigt. Geführt wurde er aus philosophischen Motiven, ausgetragen wurde er jedoch mit brutalen Mitteln und Methoden: mit Raumschiffen, Bomben und Minen, Marines, Biowaffen und Spionage. Ganz gleich, wie die Geschehnisse zu der Zeit oder auch danach analysiert wurden – um zu erklären, zu entschuldigen, zu stigmatisieren oder zu rechtfertigen -, es war eindeutig ein Krieg gewesen, der alles begleitete, was sich in jenen fast auf den Monat genau sechzig Jahren zwischen der Dunklen Morgenröte von Alya und dem Vertrag von E’rene’e abspielte.
    Als die zweite Generation der Menschen und der Zor herangewachsen war, für die dieser Krieg ein ständiger Begleiter war, hatte der Konflikt beinahe etwas Beruhigendes, denn es gab einen klar definierten Feind, und die Auseinandersetzungen folgten einem festen Muster. Erst Admiral Marais änderte das in den letzten acht Monaten jener sechzig Jahre. Der Krieg besaß zudem einen weiteren beruhigenden Faktor: Er wurde weit entfernt ausgetragen, der grösste Teil der Kämpfe spielte sich in jener Region ab, aus der später die »Neuen Territorien« wurden, zwischen dem Rand des Imperiums und der Antares-Verwerfung.
    Der Konflikt zwischen dem Sol-Imperium und den Vuhl gestaltete sich dagegen völlig anders. Er drängte sich ins Bewusstsein der Menschen, ohne dass ihm ein markantes Ereignis wie die Dunkle Morgenröte vorausgegangen wäre. Stattdessen wurde der Verlust der

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