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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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Sprache.«
    »›Es ist besser zu sterben‹, sagte sie zu mir. ›Es ist besser zu sterben, als den Zerstörer zu wecken.‹«<
    »Was soll denn das bedeuten?«
    »Sie meinen den Zerstörer? Nun, Sie wissen, die fürchten sich vor dem …«
    »Alan, ich kenne die Legende vom Zerstörer. Ich meine, was dieser Spruch bedeuten soll. ›Es ist besser zu sterben, als den Zerstörer zu wecken.‹«<
    »Das weiß ich auch nicht. Ich weiß nur, dass die Drohne Angst hatte. Irgendetwas war für sie fürchterlicher als der Gedanke, getötet zu werden – etwas, das die Vuhl als Ganzes betreffen könnte. Uns ist bekannt, dass sie sich nicht als Individuen betrachten, daher nehme ich an, dass eine einzelne Drohne lieber ihr Leben opfert, anstatt …«
    »… anstatt den Zerstörer zu wecken? Hören Sie, Alan, wir kennen alle die Legende, aber wer weiß schon, was sie wirklich zu bedeuten hat? Wovor hatte die Drohne Angst? Was wollte sie uns damit sagen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wir müssen es herausfinden, Alan. Wir müssen es wissen .«
    » Ich weiß es aber nicht.«
    »Vielleicht sollten wir besser ganz am Anfang beginnen. Alle Details.«

    »Hören Sie, ich bin eben erst aufgewacht …«
    »Ich lasse Ihnen Kaffee bringen. Ich brauche Ihren Bericht, und Sie müssen jetzt anfangen ihn zu schreiben.« Er zog einen Handcomputer aus der Tasche und legte ihn auf die Bettkante. »Fangen Sie mit dem Moment an, als Sie an Bord gingen.«
    Alan sah von Jim zu Gyes’ru, wie er ein Fühlender. Die Flügel des Zor änderten nicht ihre Position, dennoch schien es so, als würde er mit den Schultern zucken. Mit einem schweren Seufzer erwiderte Alan schließlich: »Also gut. Wir waren hergekommen, um ein Schwarmschiff zu kapern …«
     
    Tamarind lag am Rand dessen, was zu Beginn des Kriegs zum Gebiet des Imperiums gehört hatte. Im System hatten sich zuvor drei Schlachten ereignet: die erste, als die Vuhl zu Beginn des Kriegs das System einnahmen; die zweite ein paar Jahre später, als die Flotte von Admiral Erich Anderson eine dort gelegene Basis ausschaltete, dann aber zum Rückzug gezwungen wurde; die dritte fand vor zwei Jahren statt – eine blutige, verlustreiche Auseinandersetzung, nach der die Vuhl noch immer die Kontrolle über das System hatten.
    Im Gegensatz zum letzten Anlauf gab es diesmal ein klares Ziel. Der Geheimdienst hatte berichtet, die Vuhl würden bei Tamarind in einem Dock auf einem Asteroiden ein Schwarmschiff bauen. Der Erste Lord der Admiralität, Seine Exzellenz, der Duke von Burlington, befahl sofort die Zerstörung dieses Schiffs, noch bevor es fertiggestellt werden konnte. Wäre dieser Plan so umgesetzt worden, hätte es keinen Grund gegeben, Imperiale Marines ins Spiel zu bringen.
    Doch dann kam es zu einer Änderung. Nach fünfundzwanzig Jahren Krieg war es der Imperialen Navy nicht ein einziges Mal gelungen, ein Schwarmschiff von innen zu sehen. Die gigantischen Konstruktionen, von denen manche über drei Kilometer lang waren, stellten das Größte dar, was die Flotte der Vuhl zu bieten hatte. Zu Beginn des Kriegs waren sie nicht nur wegen ihrer massiven
Feuerkraft gefürchtet, sondern auch wegen ihrer Fähigkeit, die Domination der Vuhl-Fühlenden zu unterstützen. Sie waren mit einer Technik ausgestattet, die es diesen Fühlenden gestattete, ihre Macht über hunderte Millionen von Kilometern zu projizieren – eine Technik, die Commodore Jacqueline Laperriere zunächst in die Hände gefallen war, als bei Cicero der Krieg begann, die aber von den Vuhl zurückerobert und vernichtet wurde, als die ein paar Monate später Adrianople einnahmen und wieder verloren. Die ›Geister‹ hatten keine Ahnung, wie es funktionierte, doch wenn man es den Vuhl abnehmen und im Sinne des Imperiums nutzen konnte, dann würde das für diesen anscheinend endlosen Krieg von grundlegender Bedeutung sein. Der Trick bestand darin, das Schwarmschiff unbeschädigt und unmittelbar vor seiner Fertigstellung zu kapern.
    Und damit wurde es zu einem Job für die Imperialen Marines.
     
    »Ich kenne den Einsatzbefehl, verdammt noch mal«, fauchte Agropoulous. »Ich habe ihn ja zum Teil selbst ausgestellt.«
    Howe fuhr sich durchs Haar. »Soll ich nun am Anfang beginnen oder nicht?«
    »Ich sehe keinen Grund dafür, dass wir dafür bis …«
    » ha General«, mischte sich Gyes’ru ein. »Sir, wenn ich einen Vorschlag machen dürfte. Es ist ratsam, Colonel Howe zu gestatten, dass er den Pfad fliegt. Es ist möglich, dass irgendetwas

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