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Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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leise wie ein Lastwagen im Leerlauf.
    Sie waren still.
    George schob eine Hand in Henrys Hemd. Oh, das wurde immer schlimmer. Diese Vorstellung, mit einem Mädchen im Kino zu sein, wich nicht von ihm. Jetzt fummelte er an ihr, aber es war keine sie, es war ein er, es war nicht nur Narkophobie, sondern verdammte Homonarkophobie, und Henrys Junkiehühnerbrust bewegte sich nicht auf und ab, und es war nichts darunter, das klopf-klopf-klopf machte. Für Henry Dean war es vorbei, für Henry Dean hatte das Spiel in der siebten Runde wegen Regen aufgehört. Nichts tickte, außer seiner Uhr.
    Er rückte in die schwere Olivenöl- und Knoblauchatmosphäre des alten Landes, die ‘Cimi Dretto umgab.
    »Ich glaube, wir haben ein Problem«, flüsterte George.
     
     

7
     
    Jack kam aus dem Bad.
    »Da drinnen ist kein Dope«, sagte er, und seine ausdruckslosen Augen musterten Eddie. »Und wenn du ans Fenster gedacht hast, das kannst du vergessen. Das ist mit 10er Maschendraht gesichert.«
    »Ich habe nicht an das Fenster gedacht, und es ist dort drinnen«, sagte Eddie leise. »Sie wissen einfach nicht, wo Sie suchen müssen.«
    »Tut mir leid, Mr. Balazar«, sagte Andolini, »aber dieses Faß wird mir allmählich einfach etwas zu voll.«
    Balazar studierte Eddie, als hätte er Andolini überhaupt nicht gehört. Er dachte sehr angestrengt nach.
    Dachte an Zauberer, die Kaninchen aus dem Zylinder ziehen.
    Man brauchte einen aus dem Publikum, der die Tatsache bestätigte, daß er leer war. Was änderte sich sonst noch niemals? Natürlich, daß außer dem Zauberer selbst niemand in den Zylinder hineinsah. Und was hatte der Junge gesagt? Ich werde jetzt in Ihr Badezimmer gehen. Ich gehe allein hinein.
    Normalerweise wollte er nicht wissen, wie ein Zauberkunststück funktionierte; das Wissen machte den Spaß kaputt.
    Normalerweise. Aber dies war ein Trick, bei dem er es gar nicht erwarten konnte, ihn zu verderben.
    »Fein«, sagte er zu Eddie. »Wenn es da drinnen ist, dann hol es. So wie du bist. Nacktärschig.«
    »Gut«, sagte Eddie und setzte sich in Richtung Badezimmertür in Bewegung.
    »Aber nicht allein«, sagte Balazar. Eddie blieb sofort stehen, sein Körper erstarrte, als hätte Balazar ihn mit einer unsichtbaren Harpune beschossen, und es tat Balazars Herz gut, das zu sehen. Zum erstenmal ging etwas nicht nach dem Plan des Jungen. »Jack kommt mit dir.«
    »Nein«, sagte Eddie sofort. »Das habe ich nicht…«
    »Eddie«, sagte Balazar sanft, »zu mir sagt man nicht nein. Das macht man niemals.«
     
     

8
     
    Schon gut, sagte der Revolvermann. Laß ihn mitgehen.
    Aber… aber…
    Eddie war kurz davor zu stammeln, er wahrte nur mühsam seine Beherrschung. Es war nicht nur der unerwartete, angeschnittene Ball, den ihm Balazar zugespielt hatte; es war auch seine nagende Sorge wegen Henry und, langsam über alles andere emporsteigend, sein Bedürfnis nach einem Schuß.
    Laß ihn mitkommen. Alles wird gut. Hör zu:
    Eddie hörte zu.
     
     

9
     
    Balazar sah ihn an, einen schlanken nackten Mann mit den ersten Anzeichen der typischen, hohlbrüstig eingesunkenen Körperhaltung eines Junkies, der den Kopf zur Seite geneigt hatte, und während er zuhörte, spürte er einen Teil seiner Zuversicht verpuffen. Es war, als würde der Junge einer Stimme lauschen, die nur er allein hören konnte.
    Derselbe Gedanke ging Andolini durch den Kopf, aber auf andere Weise: Was ist das? Er sieht wie der Hund auf den alten RCA Victor-Schallplatten aus!
    Col hatte ihm etwas über Eddies Augen erzählen wollen. Plötzlich wünschte sich Jack Andolini, er hätte zugehört.
    Einen Wunsch in der einen Hand, Scheiße in der anderen, dachte er.
    Wenn Eddie irgendeiner Stimme in seinem Kopf gelauscht hatte, dann hatte sie jetzt entweder zu sprechen aufgehört, oder er hörte nicht mehr zu.
    »Okay«, sagte er. »Kommen Sie mit, Jack. Ich zeige Ihnen das achte Weltwunder.« Er strahlte ein Lächeln, das weder Jack Andolini noch Enrico Balazar im geringsten behagte.
    »Tatsächlich?« Andolini zog eine Pistole aus dem Halfter, das am Rücken an seinem Gürtel befestigt war. »Werde ich staunen?«
    Eddies Lächeln wurde noch breiter. »O ja. Ich glaube, das wird dich aus den Socken hauen.«
     
     

10
     
    Andolini folgte Eddie ins Bad. Er hielt die Pistole hoch.
    »Machen Sie die Tür zu«, sagte Eddie.
    »Der Teufel soll dich holen«, antwortete Andolini.
    »Tür zu – oder kein Stoff«, sagte Eddie.
    »Der Teufel soll dich holen«, sagte Andolini

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