Der Ego-Tunnel
Das ist auch der Grund, weshalb wir so etwas wie einen neuen Zweig der angewandten Ethik brauchen – ich nenne ihn provisorisch »Bewusstseinsethik«. Wir müssen anfangen, darüber nachzudenken, was wir mit all diesem neuen Wissen tun wollen – und was überhaupt ein guter Bewusstseinszustand ist.
DANKSAGUNG
Dieses Buch wurde nicht für Philosophieprofessoren oder Hirnforscher geschrieben. Ganz im Gegenteil: Es ist mein erster Versuch, der breiteren Öffentlichkeit eine erste Einführung in all jene Fragestellungen anzubieten, die aus meiner Perspektive heute die wirklich wichtigen Probleme für die Bewusstseinsforschung sind. Was nun folgt, ist in vielerlei Hinsicht ein Experiment: Die Auswahl der relevanten philosophischen Probleme und der neuen empirischen Erkenntnisse ist ausschließlich meine eigene – und natürlich hoffnungslos unvollständig und notwendigerweise oberflächlich. Dennoch hoffe ich, dass dieses Buch dem interessierten Laien eine realistische Vorstellung vom neuen Bild des bewussten menschlichen Geistes vermitteln wird. Das gilt insbesondere für das Ichgefühl und die Theorie des Selbstbewusstseins, die gegenwärtig im Entstehen begriffen ist – und hoffentlich auch für die damit verbundenen ethischen Herausforderungen, denen wir alle in der Zukunft werden ins Angesicht schauen müssen.
Von den vielen Personen, die mich bei diesem Projekt unterstützt haben, möchte ich an allererster Stelle Jennifer Windt danken, die mich in zahllosen Stunden bei der Erstellung des englischen Originaltexts unterstützt hat. Ich habe viel von ihr gelernt und bin ihr zu großem Dank verpflichtet. Ich habe dieses Buch zuerst auf Englisch geschrieben. Es ist dann stark gekürzt und für ein amerikanisches Publikum überarbeitet worden. In dieser für mich oft sehr schmerzhaften Phase habe ich in Sara Lippincott eine kompetente, mitfühlende und professionelle Lektorin gefunden. Auch ihr bin ich ganz besonders dankbar.
Bei der Rückübersetzung des englischen Buchs ins Deutsche haben mich Thorsten Schmidt, Ludger Ikas vom Berlin Verlag, meine Frau Anja Krug-Metzinger sowie Sophia Pick und Nina Kitsos vom Wissenschaftskolleg zu Berlin auf großartige Weise unterstützt.
Von den vielen Kollegen, die mir bei Detailproblemen geholfen haben, danke ich insbesondere Susan Blackmore, Olaf Blanke, Peter Brugger, Holk Cruse, Daniel Dennett, Vittorio Gallese, Allan Hobson, Ruedi Imbach, Andreas Keller, Victor Lamme, Bigna Lenggenhager, Antoine Lutz, Angelo Maravita, Ulrich Ott, Martin Sauerland, Wolf Singer, Tej Tadi, Giulio Tononi, Kai Vogeley, Henrik Walter, Sarah Weigelt und Wanja Wiese. Entscheidend unterstützt wurde mein erstes Experiment auf dem Feld, das auf Englisch Public Understanding of Science heißt (und für das es vielleicht nicht ganz ohne Grund noch kein gutes deutsches Wort gibt), aber auch durch die schweizerische COGITO-Stiftung, das durch die EU geförderte DISCOS-Projekt (» Disorders and Coherence of the Embodied Self «, ein Forschungsverbund im Rahmen des Marie Curie Research Training Networks) und ein Fellowship am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Ohne die Hilfe dieser Institutionen hätte es nicht durchgeführt werden können.
Thomas Metzinger
Berlin, Juli 2009
REGISTER
A
A Cognitive Theory of Consciousness (Baars) 60
abgestuftes Phänomen, Bewusstsein als 35 ff.
Absicht. Siehe Agentivität; freier Wille
Absorptionsfähigkeit 139
Adaptation. Siehe Exaptation
Affen 117–120, 157, 176, 236–239, 252 ff., 263, 283–286
Agentivität
Alien-Hand-Syndrom 172, 175
attentionale Agentivität während des Träumens 198
außerkörperliche Erfahrungen 136 f.
Essenz des Ichgefühls 150
halluzinierte 180–185
Körperbild 116 ff.
beim luziden Träumen 203, 208
Manipulation der 306
Phantomglieder 163 ff.
subpersonale Ebene der Informationsverarbeitung 292
Willensfreiheit 185–194
akinetischer Mutismus 179
Aktivierungs-Synthese-Theorie des Träumens 216, 230 f.
Albträume 199, 207
Alien-Hand-Syndrom 170–180
Alltagspsychologie 85, 252 f., 255, 258
Amnesie 230
Amputation, Phantomglieder und 161–169
Anarchy, State, and Utopia (Nozick) 278
angeborenes Körpermodell 166 (Abb.), 167
Antrobus, John 224
Anwesenheit 62 ff., 142, 156
apperzeptive Agnosie 48
Arbeitsgedächtnis 58
Aristoteles 53, 167
Armel, K. Carrie 115
Association for the Scientific Study of Consciousness (ASSC) 34
Asterognosie 48
ästhetischer Genuss, »vergegenständlicht« in der Einfühlung
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