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Der eiserne Wald

Der eiserne Wald

Titel: Der eiserne Wald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Howard
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hastig vor ihm zurück.
    »Wir müssen uns beeilen«, sagte ich. »Kann’s losgehen?«
    »Gleich«, erwiderte meine Mutter. Sie legte einen Schalter an der Wand um, woraufhin eine leere, schwarze Kiste von der Decke schwebte und sich wie ein metallischer Mantel auf den Tank herabsenkte.
    »Banyan?« Zees Stimme zitterte. »Was will der denn hier?«
    »Ich nehme dich mit nach Hause«, erklärte Frost. »Dich und den Baum.«
    Hastig lief ich zum Tank und brachte ihn unter der schwarzen Hülle in Position. Doch in der Scheibe sah ich die Spiegelung von Frost hinter mir. Noch bevor ich herumwirbelte, wusste ich, was passiert war.
    Der Scheißkerl hatte die Waffe auf mich gerichtet.
    »Es ist vorbei, Mister B.«, sagte er. »Für dich ist hier Endstation.«
    »Nein«, flüsterte ich. Aber es war zu spät.
    Das Letzte, was ich sah, war sein dicker Finger, wie er den Abzug durchdrückte. Dann blitzte es so grell, dass ich für einen Moment geblendet war. Und als ich wieder etwas sehen konnte, spritzte Blut durch die Luft.
    Die Kugel hatte getroffen.
    Aber nicht mich.
    Im allerletzten Moment hatte sie sich vor mich geworfen. Und es war das Letzte, was meine Mutter jemals tun würde.
    Ich fing sie auf, und gemeinsam sanken wir auf den Boden; ich atmete noch, aber aus ihr strömte das Leben nur so heraus.
    »Was hast du getan?«, flüsterte ich. Es fühlte sich an, als kämen die Worte aus einem fremden Mund.
    »Bring ihn in Sicherheit«, sagte sie nur. Sie schien zu verblassen, ihre Stimme brach. Dann begann sie zu husten und zu keuchen, zeigte aber mit dem Finger auf den Glastank hinter mir. Sein goldenes Leuchten spiegelte sich flackernd in ihren weit aufgerissenen, dunklen Augen. Offenbar wollte sie noch mehr sagen, aber mir war klar, dass irgendetwas Wichtiges in ihrem Inneren zerfetzt worden sein musste, denn ihr Mund zuckte und gurgelte nur. Ich fing an zu weinen. Und viel zu spät sagte ich ihr, wie leid es mir tat. Aber sie war schon nicht mehr unter uns. Ihre schmalen Schultern wurden bereits kalt. Die Haut unter meinen Fingern fühlte sich steif an.
    Blicklos starrte ich zu Zee hinüber, die in einer Ecke kauerte. Dann zu Frost, der gerade wieder das Gewehr anlegte. Sein Grinsen war unerschütterlich.
    »Also, Baummeister«, sagte er und richtete die Waffe auf mich, »jetzt bist du dran mit Sterben.«
    Doch bevor Frost den Abzug drücken konnte, jagte Zee ihm die gesamte Ladung der Nagelpistole in die Schläfe, einen Nagel nach dem anderen. Als er zusammenbrach und auf dem Boden aufschlug, kam sie gelassen auf ihn zu. Und plötzlich war es vorbei. Frost war tot. Völlig durchlöchert.
    Doch ich wusste, dass es eben nicht vorbei war. Nicht ganz.
    Noch nicht.

Kapitel 58
    O bwohl ich nicht wusste, aus was für einem Metall diese schicke Hülle konstruiert war, hatte ich Angst, eine Kugel könnte sie durchschlagen und den Tank sprengen.
    Dann wäre Pas Reise zurück aufs Festland verdammt schnell vorbei gewesen.
    Wir mussten also eine Feuerpause abwarten, bevor wir den Tank nach draußen bringen und Richtung Hügel schieben konnten. Dann würden wir dem Pfad folgen, der über dieses letzte Hindernis führte, um anschließend den Abhang hinunterzulaufen und an Bord des Schiffes zu gehen, das unten auf uns wartete.
    Doch die Schüsse nahmen einfach kein Ende. Hin und her ging es. Keine Seite machte irgendwelche Fortschritte.
    Ich zog mich wieder in die Obstplantage zurück, ließ aber die Tür offen. Den Tank in seiner schwarzen Metallummantelung hatten wir hinter mir an die Wand geschoben, wo er außer Reichweite irgendwelcher Schützen war, die da draußen im Dunkeln herumballerten.
    Zee hatte eine Jacke über die Leiche meiner Mutter gebreitet, deren violettes GenTech-Logo im Halbdunkel glitzerte.
    »Sie wurden in die Ecke gedrängt«, erklärte sie, nachdem wir einen Blick nach draußen geworfen hatten. »Jetzt sitzen sie im Bunker in der Falle.«
    »Und ihnen wird viel schneller die Munition ausgehen als den Agenten.«
    »Wir müssen etwas unternehmen.«
    »Ich arbeite daran.«
    »Wir müssen Crow holen.«
    »Nein, müssen wir nicht«, widersprach ich.
    Denn er war bereits da.
    Der Wächter hüpfte auf einem Bein und zog das andere nach. Gerade war er aus einem der Gebäude gestürmt und schoss sich nun den Weg zum Bunker frei – hoch erhobenen Hauptes und mit einer Maschinenpistole in jeder Hand.
    Seine enorme Größe von drei Metern und die beiden Waffen lenkten die Schüsse des Feindes auf ihn, er zwang die

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