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Der Erdbeerpfluecker

Der Erdbeerpfluecker

Titel: Der Erdbeerpfluecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Feth
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Jever und Aurich ebenso wenig auf wie der Name Georg Taban. Vielleicht, weil Taban nicht dort gewesen war, vielleicht aber auch, weil er einen falschen Namen, falsche Papiere und ein anderes Auto benutzt hatte.
    Bert holte sich einen Kaffee. Jetzt konnte er nur noch warten und hoffen, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte.
     
    Die Warterei machte Imke fertig. Fasziniert beobachtete sie, wie Merle damit umging. Zuerst hatte sie einen Kirschkuchen gebacken. Dann hatte sie die Küche aufgeräumt. Den Pflanzen Wasser gegeben. Die Katzen gefüttert. Den Müll runtergebracht. Und zwischendurch immer wieder Kaffee gemacht.
    »Haben Sie Hunger?«, fragte sie jetzt.
    Imke schüttelte den Kopf. »Entschuldige, Merle, ich bin im Moment keine angenehme Gesellschaft.«
    »Es ist diese verdammte Ungewissheit.« Merle setzte sich, rieb einen unsichtbaren Fleck von der Tischplatte und stand gleich wieder auf. »Die macht einen verrückt.«
    »Meinst du...«, Imke merkte, wie ihr die Tränen kamen. »Meinst du, es geht ihr gut?«
    »Bestimmt.« Merle nahm sie in die Arme. »Jette ist stark. Die weiߟ, wie man sich wehrt. Und vielleicht irren wir uns ja alle. Vielleicht ist gar nichts dran an meiner blöden Theorie und sie spaziert fröhlich mit ihm durch die Gegend und würde sich totlachen, wenn sie wüsste, dass wir uns solche Sorgen um sie machen.«
    Totlachen. Lieber Gott!
    »Kaputtlachen, mein ich. Ach, Scheiߟe! Ich wollte, sie wär schon wieder hier.«
    Imke empfand die Situation als völlig verkehrt. Sie war die Ąltere, die ܜberlegene, die Frau mit Lebenserfahrung. Und deshalb sollte sie Merle trösten, nicht umgekehrt. Zaghaft begann sie, Merles Rücken zu streicheln. »Pscht«, machte sie. »Pscht.«

    Und Merle klammerte sich an ihr fest.
     
    »Müssen wir denn sofort nach Hause?«, fragte ich.
    Gorg sah auf die Uhr. Dann zu mir. Immer noch fremd.
    »Ich würde so gern noch ein bisschen spazieren gehen.« Ich strich ihm zart über den Arm, beobachtete, wie die dunklen Härchen sich aufrichteten. »Vielleicht irgendwo in einem Wald. Hättest du nicht auch Lust dazu?«
    Er antwortete lange nicht. Fast war es, als hätte er mich gar nicht gehört.
    »Bei der nächsten Ausfahrt fahr ich raus«, sagte er dann.
    Ich konnte mein Herz klopfen hören.
     
    Nach etwa einer Stunde kam ein zweiter Anruf des Kollegen aus Norddeutschland. Es gab einen Saisonarbeiter, auf den die Beschreibung passte. Er hatte zur fraglichen Zeit im Raum Jever gearbeitet, bei einem Bauern, der Erdbeeren und Himbeeren verkaufte. Sein Name war Kurt Walz. Er hatte auch einen Wagen gefahren, aber an den erinnerte sich niemand, erst recht nicht an das Kennzeichen. Was daran zu liegen schien, dass Walz sehr zurückgezogen gelebt hatte.
    Er hatte nicht mit den übrigen Arbeitern auf dem Hof des Bauern gewohnt, sondern sich in einer kleinen Ferienwohnung einquartiert. Mit den Vermietern hatte er nur schriftlich Kontakt gehabt, da sie gar nicht im Ort lebten. Er hatte keine Freundschaften aufgebaut, war gekommen und gegangen und hatte kaum mehr als das Nötigste geredet.
    Vielen der Frauen war er unheimlich gewesen und sie hatten sich fern gehalten von ihm. Die meisten hatten ihn als Eigenbrötler eingestuft und gar nicht versucht, ihn näher kennen zu lernen. Nur mit einem der Männer sei Walz ab und zu ausgegangen.
    Er hatte seine Arbeit gewissenhaft erledigt und nie Anlass zu Klagen gegeben. Und doch erinnerte sich heute noch jeder an ihn. Bei den Ermittlungen damals war er nicht in Verdacht geraten. Er war zur Tatzeit mit dem einzigen Kumpel, den er hatte, auf Sauftour gewesen. Die beiden hatten sich gegenseitig ein Alibi gegeben.
    Wie Georg Taban und Malle Klestof. Dasselbe Muster. Möglicherweise, dachte Bert, habe ich diesen Malle unterschätzt. Er rief bei dem Erdbeerbauern an und bestellte Malle zu sich ins Büro. Schluss mit dem höflichen Geplänkel. Jetzt wollte er die Wahrheit wissen.

    Er stellte sich ans Fenster und sah auf die Straߟe hinab, die im Sonnenlicht lag. Die Leute eilten geschäftig hin und her. Frauen. Männer. Kinder. Liebespaare, Hand in Hand. Und irgendwo da drauߟen, irgendwo weit entfernt waren Jette und Georg Taban. Ein Mädchen und ein Mörder.
     
    Der Kuchen war fertig, die Küche blitzblank. Die Katzen waren versorgt, die Pflanzen gegossen, der Müll beseitigt. Was konnte sie jetzt noch tun? Das Telefon läutete unentwegt, aber jedes Mal war es bloߟ jemand vom Tierschutz.
    In der Gruppe

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