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Der ewige Gartenkalender: Mai

Der ewige Gartenkalender: Mai

Titel: Der ewige Gartenkalender: Mai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Zacker
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Das haben Meteorologen nachgeforscht und verifiziert. Eine Wetterlage Ende Juni – also um den 27. Juni herum – hält meist mehrere Wochen an. Also durchaus etliche Wochen sommerlicher Sonnenschein oder aber kühle Regentage...
    Die Lostage
    Lostage waren wichtig für Aussaat und Ernte. Früher kannte jeder Bauer eine Regel, die vor allem zwei Tage im Sommer betrifft: den 8. und den 20. Juli. An diesen beiden Tagen stellte man fest, welche Getreideart im kommenden Jahr die beste Ernte erzielte: Am 8. Juli säte der Bauer einige Körner von jeder Getreideart in den Boden. Diejenigen, die dann am 20. Juli an besten aufgegangen waren, gedeihen nach altem Volksglauben dann auch am besten.
    Bei allen Lostagen muss man mit einbeziehen, dass unser Kalender seit Papst Gregor XIII. zehn Tage „nach vorne“ rückte. Bauernregeln und Lostage sind jedoch viel älter als Julianischer oder Gregorianischer Kalender. Um sie also genau einzuhalten, müsste man jeweils zehn Tage hinzuzählen. Nicht mehr der 6. 1. wäre dann beispielsweise ein entscheidender Lostag, sondern der 16. Januar.
    Gereimte Regeln gegen das Vergessen
    Mit Losnächten haben die Lostage nur bedingt etwas zu tun: Lostage sind „Merktage“ nach uraltem Bauernwissen, und von ihnen werden bestimmte und oft sehr genaue Wetterprophezeiungen abgeleitet, und zwar für das Wetter der kommenden Wochen oder sogar Monate. Man hat diese Lostage (von losen = horchen), die auch Lurtage (von luren = lauern) genannt wurden, meist in Reimform mit dem Namenstag des entsprechenden Heiligen verbunden: Das machte es für des Lesens Unkundige leichter, sich die Wetterregeln zu merken. Abt Mauritius Knauer hat sie in seinem „Immerwährenden praktischen Wirtschaftskalender“ fein säuberlich als eines der wichtigsten Elemente für jeden Monat des Jahres aufgeführt. Für Bauern und auch für Gärtner sind diese Lostage sehr wichtig: Man richtet sich bei der anfallenden Feld- und Gartenarbeit nach ihnen.
    Die wichtigsten Lostage eines Jahres sind:
2. Februar: Mariä Lichtmess
22. Februar: Petri Stuhlfeier
25. März: Mariä Verkündigung
27. Juni: Siebenschläfertag
15. August: Mariä Himmelfahrt
24. August: Bartholomäustag
    und auch die Tage zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag
    Hier die Übersicht über alle Lostage im Jahreslauf:
Januar: Neujahr
6. Januar: Dreikönigstag
Februar: Mariä Lichtmess
22. Februar: Petri Stuhlfeier
24. Februar: Sankt Matthias
25. März: Mariä Verkündigung
25. April: Sankt Markus
Mai: Philipp-Jakobi
24. Juni: Johannistag
27. Juni: Siebenschläfertag
25. Juli: Sankt Jakobus
15. August: Mariä Himmelfahrt
24. August: Bartholomäustag
21. September: Sankt Matthäus
29. September: Sankt Michael
11. November: Sankt Martin
6. Dezember: Sankt Nikolaus
die Tage zwischen Weihnachten und 6. 1.
    Heiligennamen als Regeln für den Alltag
    Die Bauernregeln an den Lostagen wurden sehr oft mit dem Namen des Heiligen verknüpft, der an diesem Tag nach kirchlichem Brauch gefeiert wurde. Der Grund dafür ist einfach: Auf dem Land waren die Namenstage bestimmter Heiliger oft Festtage, mit dem sich manches Brauchtum verknüpfte und an denen man sogar die Arbeit ruhen ließ. Für viele gläubige Katholiken galt der Namenstag oft mehr als der Geburtstag. Kein Wunder also, dass man „seinen“ Heiligen und die der Familie im Gedächtnis hatte – und sich so auch an die dazu passende Bauernregel leichter erinnerte.
Am 2. Februar, „Mariä Lichtmess“, zum Beispiel wechselte früher das Gesinde von Hof zu Hof.
Am 19. März, dem Josephitag, war in Bayern ein großer Bauernfeiertag. Heute noch wird er in manchen Gegenden von all jenen begangen, die Josef heißen.
An Sankt Georg (24. April) werden noch vielerorts Frühlingsumritte veranstaltet. In früheren Zeiten sollten die Georgiritte, an denen Wald und Flur gesegnet wurde, dafür sorgen, dass alles Unheil von den Feldern und Äckern abgewendet bleibt. Man glaubte nämlich, dass an diesem Tag die Hexen ihr Unwesen treiben und Saat und Wachstum Schaden zufügten. Mit den Umzügen und Grenzbegehungen wollte man alle Dämonen abwehren.
    Losnächte
    Losnächte kennt man nur im Ende November, im Dezember und Anfang Januar. Das Wort kommt von lozen , dem althochdeutschen Wort für „Wahrsagen“ oder „in die Zukunft schauen“. Als einzige Tradition hat sich bei uns bis heute das Bleigießen erhalten. Die erste dieser Nächte ist vor dem Thomastag am 21. Dezember. Die anderen sind die Weihnachtsnacht und die

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