Der ewige Gartenkalender: Mai
und auch zwischen Wolke und Erde (Erdblitz) setzen ein. Die Luft, die durch die Blitze stark erhitzt wird, dehnt sich mit ungeheurer Geschwindigkeit aus: Wir hören es donnern.
Frontgewitter treten vor allem an Kaltfronten auf, gelegentlich an Okklusionen (Zusammentreffen von Kalt- und Warmfront), nur selten an Warmfronten.
Blitz und Donner sind meist von heftigen Schauern (Regen, Hagel, Graupel) begleitet. Hagel entsteht durch Festfrieren unterkühlter Wassertröpfchen an Eis- oder Schneekristallen und fällt fast ausschließlich in der warmen Jahreszeit bei Gewittern. Gewitter sind übrigens gar nicht so selten, sondern eine normale meteorologische Erscheinung. Das beweist die Statistik: Tag für Tag, Stunde für Stunde, ja Minute für Minute finden auf der Erde durchschnittlich 2000 Gewitter statt – viele davon in den Tropen. Sehr starke Gewitter und Unwetter mit Donner, Blitz und Hagel können die Arbeit eines ganzen Jahres vernichten oder beim Bauern große Schäden anrichten. Gewitterwolken entstehen, wenn die Luft sehr viel Feuchtigkeit enthält und dann bei schwülwarmem Wetter aufsteigt. Es kommt in den tiefhängenden Wolken zu Bereichen, in denen positive und negative Spannung herrscht. Diese elektrischen Spannungen in der Wolke und auch die elektrischen Spannungen zwischen Gewitterwolke und Erdboden wollen abgebaut werden. Dabei kommt es zu einem Kurzschluss: dem Blitz. Er ist ein sehr langer Funke zwischen den Wolkenteilen oder zwischen Erde und Wolke.
Am Donner misst man die Entfernung des Gewitters
Donner ist eine sehr starke Druckänderung, die dadurch entsteht, dass der Blitz die Luft um ein Vielfaches erhitzt. Der Donner breitet sich in Schallgeschwindigkeit aus, also etwa 1000 Metern in drei Sekunden. Deshalb können Sie leicht feststellen, wie weit ein das Gewitter noch entfernt ist: Zählen Sie einfach die Sekunden zwischen Blitz und Donner und teilen Sie das Ergebnis durch Drei: Das Ergebnis ist die Entfernung in Kilometern.
Die folgenden Bauernregeln beziehen sich auf Gewitter, Blitz, Donner und Hagel:
Wie das erste Gewitter zieht, man die anderen folgen sieht.
Auf schwüle Luft folgt Donnerwetter.
Wetter, die langsam ziehen, schlagen am schwersten.
Ein kleiner Regen dämpft ein großes Gewitter.
Donner im Winter – steckt viel Kälte dahinter.
Alle bösen Wetter klaren gegen Abend.
Ein Blitz trifft mehr Häuser als Grashalme.
Große Unwetter kommen von großer Hitze.
Dampft’s Strohdach nach Gewitterregen, kehrt’s Gewitter wieder auf anderen Wegen.
Wenn das erste Wetter hagelt, so hageln auch die folgenden gerne.
Gewitter in der Vollmondzeit verkünden Regen lang und breit.
Wenn Tiere das Wetter erahnen
Viele Hunde- und Katzenbesitzer würden jeden Eid darauf schwören, dass ihre Tiere spüren, wenn das Wetter umschlägt, wenn sich gar ein Unwetter nähert. Das mag so manchem Wissenschaftler lächerlich vorkommen. Forschungen haben jedoch gezeigt, dass frei lebende Tiere so fest mit der Natur und all ihrem Geschehen eingewurzelt sind, dass sie durchaus Wetterveränderungen spüren – und das müssen sie auch, denn oft hängt ihr Leben vom Wetter ab. Aber auch so manche Hauskatze, so mancher Wohnungshund spürt Wetterveränderungen.
Bei dem berüchtigten El Niño , einer Klimaveränderung auf der Erde, die etwa alle zehn Jahre sehr stark auftritt und die für 1997 zum ersten Mal genau voraus gesagt werden konnte, hat sich gezeigt, dass Tiere als Propheten von Wetter und sogar Klimakatastrophen kein Unfug sind. Fischer in Peru fingen im Juni 1997 bei ihren Fahrten vor der heimischen Küste Hammerhaie – und sie wussten sofort: Gefahr ist im Verzug. Wetterstationen und Wissenschaftler, die den letzten El Niño im Jahre 1982 genau beobachtet hatten, schlugen ebenfalls Alarm. Denn Hammerhaie, die sonst die kalten Gewässer dieser Gegend meiden, tummeln sich nur dann im erwärmten Wasser vor der südamerikanischen Küste, wenn die Meeresströme umgeschlagen sind. Und dies wiederum war ein deutliches Anzeichen für eine beginnende Klimaveränderung gewaltigen Ausmaßes. Dazu kam noch das Verhalten anderer Meerestiere: Albatrosse verließen ihre Nester auf Galapagos und die äußerst empfindlich auf Temperaturschwankungen reagierenden Korallenriffe vor Mexiko und Costa Rica erkrankten.
So manche Bauernregel befasst sich mit dem Verhalten der Tierwelt und den daraus folgenden Rückschlüssen auf die Wetterlage. Natürlich nicht der alte Spruch vom Hahn auf dem Mist, nach dem
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