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Der Fall von Katara

Der Fall von Katara

Titel: Der Fall von Katara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo L. Wuldt
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dir von deiner Zukunft, Erek? Was wünschst du dir insgeheim?“, fragten sie ihn.
    „Ich wünsche mir, dass ich von meinen Träumen erlöst werde. Und ich wünsche mir, dass mir eines Tages jemand erklären kann, wie ich das bewerkstellige“, antwortete Erek.
    Die Menge schwieg sich lange dazu aus. Dann kam eine unbrauchbare Antwort.
    „Dabei können wir dir leider nicht helfen, außer du bist bereit, Medikamente zu nehmen“, meinte Zetina.
    „Nein, danke!“, sagte Erek.
    „Wir könnten dir dabei vielleicht helfen. Es gibt eine Person im Inneren Zirkel von Orion, die die Kunst des Träumens meisterhaft beherrscht. Sie heißt Pasodias. Wir können für dich ein Treffen arrangieren und dir eine Mitfluggelegenheit in einem unserer Raumschiffe anbieten. Wir haben ursprünglich vorgehabt, Pasodias zu besuchen, aber Tenemos ist uns dazwischen gekommen. Wir können auch nicht weg von hier, bevor die Angelegenheit mit Katara nicht geregelt ist.“
    „Ich habe aber kein Geld für einen teuren Flug“, meinte Erek.
    „Geld ist nicht das Problem. Wir werden aber deine Hilfe in Anspruch nehmen müssen“, erklärte der Dolmetscher von MTA-485-Triplex.
    „Gut. Ich werde euch helfen. Ihr habt mein Wort. Und Pasodias? Wer soll das sein? Ein Mann oder eine Frau?“, wollte er wissen.
    „Weder noch. Pasodias ist ein Ambulaner. Genau betrachtet ist es der zwölfte Klon von Pasodias und lebt auf dem Exil-Planeten Ternasomnia im Morpheus-Justus-System. Wenn du mit uns mitkommen willst, muss dir klar sein, dass die Reise einige Jahrzehnte dauern wird. Und du solltest auch die Sprache der Ambulaner lernen. Das könntest du jedoch im Kälteschlaf auf dem Hinweg leicht erledigen“, schlug der Dolmetscher von MSG-176-Simplex vor.
    „Warum Exil-Planet?“, erkundigte sich Erek.
    „Das ist eine sehr lange Geschichte“, seufzte der Dolmetscher müde, wurde aber glücklicherweise von Frigidario unterbrochen.
    „So, die Fragestunde ist nun beendet. Ihr könnt euch ja später weiterunterhalten. Die Datenblöcke der Abstimmungswellen sind von den Computern verarbeitet worden und zeichnen jetzt ein klares Bild ab. Wir haben eine neunzigprozentige Übereinstimmung mit den Vorentscheidungen und liegen bei 61,5 Prozent Ja-Stimmen. Nach der letzten Hochrechnung dürfte davon auszugehen sein, dass die letzten Stimmen, die noch eintreffen werden, nur minimal vom aktuellen Ergebnis abweichen könnten. Somit ist es schon fast entschieden, dass mehr als die Hälfte der stimmberechtigten Bevölkerung der autonomen Völker des Malakka-Gebirges für einen Kriegseintritt gestimmt hat. Ich bitte, das zu Protokoll zu nehmen! Bereiten Sie das Fax und alles Nötige schon einmal vor! Wir warten dennoch der Form halber die letzten Stimmen ab! Der offizielle Teil der Sitzung ist hiermit beendet. Bitte stehen Sie noch nicht auf! Wir haben etwas für Sie alle arrangiert“, kündigte Frigidario verheißungsvoll an und gab Gotmische ein verabredetes Zeichen.
    Gotmische nahm eine große Schale aus Kopfnussholz, die mit durchsichtigem Aschischisch gefüllt war. Dazu bröselte er die dreifache Menge eines getrockneten Nachtschattengewächses hinein und vermischte alles mit einem speziell dafür entwickelten Gerät, das vier kleine Knethaken in der Mitte hatte, die sich erhitzten und vibrierend rotierten, damit die beiden schwer vereinbaren Substanzen in der Schale homogen vermengt wurden. Nachdem Gotmische damit fertig war, kam Kalomett mit einem großen Koffer herbeigeeilt, der dreiundvierzig bemalte Langstielpfeifen enthielt. Zu besonderen Anlässen wurden besondere Pfeifen hervorgeholt.
    Kalomett nahm vier elegant verzierte Kriegspfeifen aus dem Koffer heraus und füllte deren Pfeifenköpfe mit der vorbereiteten Mischung. An einer einzigen Füllung konnten sich dreißig Abgeordnete laben. Als er die Pfeife fertig gestellt hatte, nahm er sie wie ein frisch geschlüpftes Küken in die Hand, ging behutsam damit zu Erek und übergab sie ihm. Erek nahm sie dankend entgegen und hielt sie etwas unbeholfen waagerecht an seinen Mund hin. Er war heilfroh, endlich etwas Anständiges zum Rauchen zu bekommen und war auch ein bisschen voller Stolz erfüllt, als Erster anrauchen zu dürften. Als er einen kurzen Blick in den Pfeifenkopf wagte, musste er dabei zu seiner Verwunderung feststellen, dass die Größe des Kriegspfeifenkopfs mitsamt seinem Inhalt alles bisher Dagewesene um ein Vielfaches überstieg. Davon ließ er sich aber nicht abschrecken und setzte das

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