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Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man

Titel: Der faule Henker - Deaver, J: Faule Henker - The Vanished Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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wie eine Religion. Manchmal wurde während der Proben oder der Vorstellung jemand verletzt – sogar Freiwillige aus dem Publikum. Weir war das völlig egal. Er hat gedacht, dass Zauberei stets am besten funktioniert, wenn damit ein gewisses Risiko verknüpft ist. Er sagte, sie müsse ein heißes Eisen sein und deine Seele brandmarken.« Der Produzent lachte verbittert auf. »Aber das ist für die heutige
Unterhaltungs
branche schwerlich geeignet, nicht wahr? Also hab ich mit Sidney Keller gesprochen – dem Eigentümer –, und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir Weir kündigen mussten. An einem Sonntagmorgen, noch vor der Nachmittagsvorstellung, habe ich den Inspizienten angewiesen, ihn zu entlassen.«
    »War das am Tag des Brandes?«, fragte Rhyme.
    Kadesky nickte. »Der Inspizient fand ihn auf der Bühne. Weir war gerade damit beschäftigt, Gasleitungen für eine seiner Nummern zu verlegen.
Der brennende Spiegel
. Als er erfuhr, was wir beschlossen hatten, verlor er die Beherrschung, stieß den Inspizienten die Treppe hinunter und machte einfach mit den Vorbereitungen weiter. Also bin ich zur Bühne gegangen, und er hat mich gepackt. Wir haben uns nicht wirklich geprügelt, nur miteinander gerungen, aber eine der Gasleitungen war undicht. Wir sind auf ein paar Metallstühle gefallen, und dann muss wohl ein Funke das Gas entzündet haben. Weir erlitt schwere Verbrennungen, und seine Frau kam ums Leben. Das gesamte Zelt wurde zerstört. Wir haben erwogen, ihn zu verklagen, aber er hat sich aus dem Krankenhaus geschlichen und ist verschwunden.«
    »Wir haben von einer Verurteilung in New Jersey gehört. Es ging um fahrlässige Körperverletzung. Wissen Sie, ob er darüber hinaus mal in Haft gesessen hat?«, fragte Rhyme.
    »Keine Ahnung.« Kadesky schüttelte den Kopf. »Ich hätte ihn gar nicht erst einstellen sollen. Aber falls Sie jemals seine Show gesehen hätten, würden Sie es verstehen. Er war der Beste. Die Zuschauer mögen verängstigt gewesen sein und sich sogar, nun ja, missbraucht gefühlt haben, aber sie haben reichlich Karten gekauft, um ihn zu sehen. Und Sie hätten mal den Beifallssturm hören sollen.« Der Produzent sah auf die Uhr. Es war Viertel vor zwei. »Wissen Sie, in fünfzehn Minuten beginnt meine Show… Ich glaube, es wäre eine gute Idee, noch ein paar zusätzliche Polizeiwagen nach drüben zu beordern. Immerhin hält Weir sich irgendwo in der Gegend auf, und Sie wissen ja nun, was zwischen uns vorgefallen ist.«
    »Nach drüben?«, fragte Rhyme.
    »Zu meiner Show.« Er deutete in Richtung Central Park.
    »
Das
ist Ihre Show? Der Cirque Fantastique?«
    »Genau. Ich dachte, das wüssten Sie. Sie haben doch den Streifenwagen geschickt… Der Cirque Fantastique ist der alte Hasbro and Keller Brothers Circus.«
    »Was?«, fragte Sellitto.
    Rhyme schaute zu Kara. Sie schüttelte den Kopf. »Als ich Mr. Balzac gestern Abend angerufen habe, hat er nichts davon gesagt.«
    »Wir haben nach dem Feuer von vorn angefangen«, erzählte Kadesky. »Der Cirque du Soleil war sehr erfolgreich, und so habe ich Sid Keller vorgeschlagen, etwas Ähnliches zu versuchen. Sobald die Versicherung gezahlt hatte, gründeten wir den Cirque Fantastique.«
    »Nein, nein, nein«, flüsterte Rhyme und starrte die Wandtafeln an.
    »Was ist los, Linc?«, fragte Sellitto.
    »
Das
hat Weir die ganze Zeit vor«, verkündete er. »Die Show ist sein Ziel. Der Cirque Fantastique.«
    »Wie bitte?«
    Er überflog die Einträge ein weiteres Mal aus diesem neuen Blickwinkel.
    Rhyme nickte. »Hunde!«
    »Was?«, fragte Sachs.
    »Die gottverdammten Hunde! Seht auf die Tafel. Seht es euch an! Die Tierhaare und die Partikel aus dem Central Park, vom Hundehügel! Direkt vor dem Fenster.« Er nickte wütend in Richtung der Vorderseite seines Hauses. »Er hat nicht Cheryl Marston auf dem Reitweg beobachtet; es ging ihm um den
Zirkus
. Die Zeitung aus seinem Mazda – achtet auf die Schlagzeile: ›Frühlingsvergnügen für Kinder und Junggebliebene‹. Ruft in der Redaktion an, und bringt in Erfahrung, ob damit der Zirkus gemeint ist. Thom – ruf Peter an! Schnell.«
    Der Betreuer war eng mit einem Journalisten der
Times
befreundet, einem jungen Mann, der ihnen in der Vergangenheit schon einige Male geholfen hatte. Thom schnappte sich den Hörer und wählte die Nummer. Peter Hoddins arbeitete in der Auslandsredaktion, aber er brauchte weniger als eine Minute, um den Artikel nachzuschlagen. »Es ging tatsächlich um den Zirkus«,

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