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Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Der Feigling im Dunkeln (German Edition)

Titel: Der Feigling im Dunkeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Remy Unmensch
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auf Legos, wie sie ihn genannt hatten.
    Es
war eine Farce ohnegleichen, ihm den Namen des Mannes zu schenken,
den er vor ihren Augen getötet hatte.
    Und
jetzt war er weg, einfach weg. Sie hatten die gesamte Klosterfestung
abgesucht, aber er war nicht aufzufinden gewesen.
    Ein
Teil von ihr erwartete noch immer jeden Morgen die Meldung, dass
ihren Brüdern im Schlaf die Kehle durchgeschnitten worden war.
Doch nichts dergleichen geschah. Er war wohl wirklich einfach nur
weg.
    Es
machte keinen Sinn, nichts von all dem machte Sinn.
    Akios
gab sich selbst die Schuld, das machte sowieso am wenigsten Sinn,
ihrer Meinung nach.
    Er
hätte ihn beschützen sollen, hah! Sie hatten dem Monster
ein Schwert in die Hand gedrückt, ihn frei unter ihren
Schützlingen wandern lassen- Sie hätte es alles verbieten
sollen, sie hatte das Recht, die Macht das zu tun. Aber nein, sie
hatte sich überzeugen lassen. Nicht nur von Akios, auch ihr
treuer Geläuterter hatte Gefallen an seinem neuen Spielzeug
gefunden. Er wirkte ja auch so unbedarft und freundlich. Sie hatte
gesehen, was hinter diesem braven Lächeln vor sich ging. Sie
hatte die Gefahr gesehen, die Wut, die ihn noch immer fest im Griff
hatte. Sie hatten nicht hören wollen. Beinahe bedauerte sie,
dass er nur geflüchtet war und niemanden auf dem Weg getötet
hatte. So musste sie sich anhören, dass sie ihn vertrieben
hatte, mit ihren Zweifeln an seiner Besserung und ihren ewigen,
misstrauischen Blicken. Pah.
    Er
hatte sein altes Schwert mitgenommen. Das war aller Beweis, den sie
brauchte. Der Mann war schlecht, kein Feuer der Welt könnte das
ändern.
    Keins,
das sie bisher zur Verfügung hatten, heißt das.
    Sie
hatte geahnt, dass es so kommen würde. Sie hatte Vorkehrungen
getroffen.
    Eigentlich
hatte sie vor es noch an ihm auszuprobieren, aber daraus wurde wohl
nichts.
    Die
konventionelle Brennung war ein passiver Vorgang. Die Geläuterten
hatten in der Regel nicht einmal eine andere Wahl, als sich brennen
zu lassen.
    Sie
wirkte meist trotzdem, zweifelsfrei, aber es musste mehr geben. Einen
Weg, sich vom Feuer testen zu lassen und es aus eigener Kraft zu
überstehen.
    Sie
hatte gerade erst erneut davon geträumt. Es war zu früh um
den Traum als Prophezeiung ausrufen zu lassen, aber die Bilder dieser
Nacht und der vorherigen waren keinen Augenblick von ihrer Seite
gewichen.
    Sie
erinnerte sich genau an die Hitze, den Schweiß, der ihr Gesicht
hinunter lief und die Stärke, die sie im gleichen Moment
durchströmt hatte.
    Das
war es, ihr Test.
    Sie
hatte sich so sehr gewünscht dieses Monster damit zu testen, er
hatte sie sogar darum angebettelt, aber dafür war es nun zu
spät. Sie würde diejenige sein, die durch das Feuer wandeln
und in ihm aufgehen würde. Sie würde eine neue, eine höhere
Stufe des Menschseins erreichen, einen Schritt näher an den
Göttern.
    Wilhem
war nicht gut auf Prophezeiungen zu sprechen seit Legos ihm weg
gerannt war. Er hatte sich verraten gefühlt. Nicht nur von dem
Monster, auch von ihr. Das schmerzte am allermeisten. Wilhem gab ihr
die Schuld an allem, ihre Prophezeiung hätte sie alle in die
Irre geführt, doch dieses mal nahm Akios sie in Schutz.
    Man
wisse nie, wie eine Prophezeiung sich verwirklichen würde,
welche Gestalt sie annehmen würde. Es sei gut möglich, dass
alles so lief wie vorhergesehen, sie einfach noch nicht in der Lage
waren das zu erkennen.
    Jaris
war ihm dankbar dafür. Sie hatte an sich selbst gezweifelt, und
Selbstzweifel ertrug sie nicht. Sie war zu weit gekommen, um sich
noch immer selbst im Weg zu stehen. Dummes, kleines Mädchen.
    Kilorn
stand der neuen Prüfung ebenfalls skeptisch gegenüber, aber
Kilorn freute sich auch über ihre Unfähigkeit, den Teufel
zu brennen. Kilorn war ein Problem geworden. Er bedrohte ihre Macht,
triumphierte wenn sie scheiterte und die beiden Leibwachen, bewaffnet
bis an die Zähne, die ihm nicht von der Seite wichen, halfen
auch nicht dabei, ihr Vertrauen in ihn zu stärken.
    Sie
musste sich beweisen, es war die einzige Möglichkeit die
Kontrolle zurückzugewinnen.
    Feuertaufe,
nannte sie es. So hatte es sich angefühlt in ihrer Vision,
gebadet in Licht, eine höhere Existenz. Neu und besser.
    Sie
musste es haben, und bald.

    Zwei
- Die Ilfe und der Feigling

    Es
zog die Ilfe in den Süden. Gerede vom Feigling machte die Runde.
Ein Mann, von dem sie schon viel gehört hatte, seit sie ihren
Turm hinter sich gelassen hatte.
    Er
schien überall zu sein. Die vom Orden sahen in ihm den

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