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Der Fluch der Finca

Der Fluch der Finca

Titel: Der Fluch der Finca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Dalton
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Versprechen
erinnern würde, sobald es Nacht wurde und er seine Rache immer noch nicht hatte.
    Der Tag schritt voran und die Sonne wanderte über den Himmel, passierte den Zenit
und näherte sich dem Horizont, hinter dem sie bald verschwinden würde. Der Anruf
kam nicht.
    „In einer knappen wird die Dämmerung anbrechen“, bemerkte Keith und begann, die
Pistole zu reinigen und neu zu laden.
    „Das brauchst du nicht zu tun, Keith. Noch einmal werden wir nicht davon kommen,
egal, wie viele von ihnen du erwischst. Es sind zu viele und sie sind zu stark.“
    „Was zum Teufel soll ich denn sonst tun? Warten und mich abschlachten lassen, wenn
es so weit ist?“
    „Schrei mich nicht an! Ich kann doch nichts dafür. Ich..“
    Die Tränen kamen völlig unvermittelt und nichts konnte sie aufhalten. Den Satz zu Ende
zu sprechen, war Michelle unmöglich. Natürlich hatte Keith nicht die Absicht gehabt, sie
zu verletzen, doch die Anspannung in seiner Stimme hatte bei ihr das Fass zum Überlaufen
gebracht. Ihr Nervenkostüm war ein für alle Mal am Ende.
    Genau in diesem Augenblick geschah es: Das Telefon klingelte. Sie hatten es den
ganzen Tag immer wieder so verzweifelt angestarrt, als es still und untätig auf dem
Pooltisch gelegen hatte und jetzt waren beide völlig überwältigt, dass es tatsächlich klingelte.
Unfähig zu reagieren glotzte Keith den Hörer an.
    Geh´ schon ran, geh schon ran.
    „Geh schon ran verdammt! Keith!“
    Das riss ihn aus seiner Starre. Mit zitternder Hand riss er den Hörer hoch und drückte
die Annahmetaste.
    „Hallo! Mr. Tirado? Was? Oh! Ja, ich verstehe, das ist …das ist wirklich eine tolle Nachricht!
Ja sicher. Nein, Sie werden sehen, alles kommt in Ordnung. Mr. Tirado, Sie sind
der Größte! Ja, bitte halten Sie uns auf dem Laufenden!“
    Mit einem Jubelschrei beendete Keith das Telefonat und sprang auf. Mit einem Schmerzensschrei
brach er gleich darauf wieder zusammen.
    „Pass´ doch auf! Dein armer Fuß!“
    „Scheiß auf den Fuß“, lachte Keith mit schmerzverzerrtem Gesicht und gleichzeitig
euphorischem Blick.
    „Die Übertragung ist durch! Mr. Jake Thorn ist jetzt glücklicher Besitzer einer exklusiven
und geisterverseuchten Finca auf der wunderschönen Insel Mallorca!“
    Da Keith vor Schmerzen und Begeisterung beim besten Willen nicht auf die Beine kam,
warf Michelle sich neben ihn auf den Boden und küsste ihn zärtlich auf die heiße Stirn.
    „Oh, Keith! Lass´ uns beten, dass er auch bekommt, was er verdient.“
    „Das wird er ganz sicher. Verlass´ dich drauf!“

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    19. KAPITEL
    Die Augenbinde wurde ihr dieses Mal nicht wieder umgebunden. Bisher hatten sie sie
ihr immer wieder von hinten angelegt, wenn sie mit dem Einnehmen der kargen Mahlzeiten
fertig war. Sie kamen durch eine Tür, die sich hinter dem Stuhl befinden musste,
an den sie gefesselt war und sie verschwanden auch wieder dorthin.
    Zu Gesicht hatte sie noch keinen ihrer Peiniger bekommen. Dreimal am Tag öffnete sich
die Tür, die Augen wurden ihr verbunden und das Essen wurde ihr auf eine Apfelsinenkiste
vor ihrem Stuhl gestellt. Dann wurde ihr die Binde von hinten abgenommen und
ihre Fesseln wurden gelöst.
    Beim Essen beobachtete sie eine Kamera. Daneben war ein Lautsprecher angebracht,
über den eine verzerrte Stimme zu ihr sprach, wann immer sie etwas tat, das ihren Entführern
nicht gefiel. Aufstehen gehörte dazu und langsames Essen ebenso. Bereits
nach dem ersten Tag hatte sie verstanden, worum es ging. Sie musste nur schnell aufessen,
immer sitzen bleiben und um Erlaubnis fragen, wenn sie aufstehen wollte, um
ihre Beine und ihren Rücken zu strecken. Einmal alle zwei Stunden wurden ihr dafür
fünf Minuten gewährt.
    Die Augen wurden ihr wieder verbunden, sobald sie ihre Mahlzeit eingenommen hatte.
Auf diese Weise sah sie nicht, wer ihren Teller abräumte.
    Dieses Mal war es anders: Sie erwartete das schwarze Stofftuch, doch es kam nicht.
Derjenige, der es ihr hätte anlegen sollen, hatte den Raum aber auch nicht wieder verlassen.
    Das ist nicht gut.
    Juanita schossen tausend Gedanken durch den Kopf, doch keiner davon konnte sie
beruhigen. Wie sie es auch drehte und wendete: Wenn man ihr die Augen nicht verband,
stimmte etwas nicht. Entweder würde man sie hier allein zurücklassen, oder …
    „Juanita Tirado! Endlich sehe ich Sie wieder!“
    Diese Stimme kannte Juanita. Das war doch nicht möglich.
    „Jake? Jake Thorn, sind Sie das?“
    Noch bevor sie den Kopf

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