Morgen heiratet mein Mann: Wer seinem Herzen folgt (German Edition)
1. KAPITEL
Die Tür zu Fionas Büro wurde aufgerissen, und Owen spazierte herein. Sein rundes Gesicht war vor Aufregung gerötet. „Du ahnst ja nicht, wer gerade angerufen hat und uns für eine Hochzeit buchen will.“
Fiona verdrehte die Augen. Sie fühlte sich hin- und hergerissen zwischen Ärger und Zuneigung. Ihr Geschäftspartner war ein lieber Mensch und guter Freund. Er arbeitete viel, war absolut ehrlich und mit seinen fünfunddreißig Jahren immer noch Junggeselle. Obwohl er am liebsten pastellfarbene Hemden und grell gemusterte Krawatten trug, war er nicht homosexuell, wie manche Leute vermuteten. Fiona schätzte ihn sehr.
Er hatte jedoch die störende Angewohnheit, Arbeit für sie anzunehmen. Erst danach besprach er die Einzelheiten mit ihr und erwartete, dass sie in Begeisterung geriet.
Begeistert darüber war sie jedoch nie, denn sie unterhielt sich lieber selbst mit den Leuten, ehe sie einen Auftrag annahm.
„Du hast recht, Owen“, erwiderte sie leicht spöttisch, „ich habe keine Ahnung. Wie denn auch? Ich hatte nicht das Vergnügen, persönlich mit dem Interessenten zu reden.“
Owen fühlte sich offenbar überhaupt nicht schuldig. „Das konntest du auch nicht, meine Liebe. Du hattest gerade ein anderes Gespräch, deshalb hat Janey die Dame zu mir durchgestellt.“
„Janey hätte die Dame bitten können zu warten, bis ich fertig war“, entgegnete Fiona betont liebenswürdig.
Entsetzt schlug Owen die Hände über dem Kopf zusammen. „Aber doch nicht Charlotte Forsythe, Fiona! Sie hätte wahrscheinlich aufgelegt.“
„Charlotte Forsythe?“, wiederholte Fiona und bekam Herzklopfen.
Owen strahlte. „Jetzt bist du beeindruckt. Weißt du, was es für unseren Ruf bedeutet, wenn wir die Hochzeit von Charlotte Forsythes Sohn ausrichten? Man wird sich zukünftig in Sydney darum reißen, Hochzeiten von Five-Star Weddings organisieren zu lassen. Wenn alles so perfekt klappt wie immer, wird Charlotte Forsythe dich überall überschwänglich loben. Und dann werden alle Damen der vornehmen Gesellschaft bei uns vor der Tür stehen und uns für die Hochzeit ihrer Töchter und Söhne buchen wollen.“
Fiona beruhigte sich allmählich wieder. „Gut, gut“, sagte sie in Gedanken versunken und lehnte sich auf dem schwarzen Drehsessel zurück, während sie mit den rot lackierten Fingernägeln auf die Lehne klopfte. „Dann heiratet Philip offenbar wieder.“
Es wird auch Zeit, denn er ist immerhin schon dreißig, fügte sie insgeheim hinzu. Er war im richtigen Alter, sich eine passende Frau zu nehmen und einen dem riesigen Forsythe-Vermögen angemessenen Erben zu zeugen.
„Kennst du Philip Forsythe etwa?“, fragte Owen verblüfft.
Fiona lachte freudlos auf. „Ob ich ihn kenne? Ich war mit ihm verheiratet.“
Owen ließ sich in einen der Besuchersessel sinken. „Du liebe Zeit.“ Seine Begeisterung war schlagartig verschwunden. „Dann wird wohl nichts aus unserer Society-Hochzeit.“
„Das ist doch Unsinn. Den Auftrag kannst du übernehmen. Du brauchst nur zu behaupten, ich hätte keinen Termin frei.“
„Nein, das geht nicht. Mrs Forsythe wünscht ausdrücklich die Frau, die die Hochzeit von Craig Bateman arrangiert hat.“
„Wirklich? Aber der Kricketspieler, der seine Jugendliebe geheiratet hat, gehört nicht unbedingt zur besten Gesellschaft.“
„Ja, ich weiß. Doch über seine Hochzeit wurde ausführlich in einem der Hochglanzmagazine berichtet, erinnerst du dich? Mrs Forsythe hat beim Friseur zufällig darin geblättert und war von den Fotos beeindruckt. Sie hat bei Bill Babstock, dem Fotografen, dessen Name darunter vermerkt war, angerufen und ihn für die Hochzeit ihres Sohns gebucht. Und Bill hat ihr wärmstens empfohlen, sich an dich wegen der Koordination zu wenden. Ich habe ihr schon gesagt, du seist sehr beschäftigt. Aber sie hat prompt geantwortet, sie habe gehört, du seist die Beste, und für ihren Sohn wolle sie nur das Beste. Deshalb habe ich ihr natürlich versprochen, du würdest dich der Sache annehmen.“
„Natürlich“, wiederholte Fiona wehmütig.
Owen gestikulierte mit den Händen. „Woher sollte ich wissen, dass du mit ihrem verdammten Sohn mal verheiratet warst? Ich hatte den Eindruck, dein Name sagte der Frau gar nichts.“
„Damals nannten alle mich Noni, und mein Familienname war Stillman. Fiona Kirby ist für sie kein Begriff.“
Er runzelte die Stirn. „Ist Kirby nicht dein Mädchenname?“
„Nein, so hieß mein zweiter Mann.“
„Dein
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