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Der Fluch des Phönix

Der Fluch des Phönix

Titel: Der Fluch des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sondra Marshak und Myrna Culbreath
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neben Spock an die Kontrollen des Phönix-Schiffs. Vor ihnen ballten sich die Wirbel der Anomalie zusammen.
     

 
32.
     
    Omne und Kirk kletterten durch die Schächte und Höhlen auf das Zentrum des Wirbels zu. Sie bogen um eine Ecke und sahen Spock. Omne schob sich schnell vor den Menschen, als er sah, wie dessen Körper sich in plötzlicher Erkenntnis oder nur aus purem Erstaunen versteifte, und winkte ab, als Kirk eine Frage stellen wollte. Omne sah einen Strahler auf sich gerichtet und fragte sich, ob die Hand, die ihn hielt, Spock oder seinem »Zwilling« gehörte.
    Er lächelte das Wolfslächeln. »Kompliment«, sagte er. »Ich konnte natürlich nicht wissen, ob du für den Fall einer Fehlfunktion der Phönix-Maschinerie eine zusätzliche Absicherung getroffen hast. Immerhin hätte ich es getan. Du bist nicht Spock. Du hast dich aus der Maschinerie befreit.«
    Sein Gegenüber zuckte die Schultern. »Vielleicht bin ich Spock, und Sie sollten mich zur geglückten Rückkehr beglückwünschen.«
    »Vielleicht. Aber dann wäre die Romulanerin bei dir. Darüberhinaus kenne ich dich so gut wie mich selbst. Wir sind mehr als Brüder.«
    »Dann weißt du auch, daß ich dich desintegrieren muß.«
    Omne schüttelte den Kopf. »Vielleicht habe ich etwas, das du brauchen wirst.«
    »Tatsächlich?«
    »Du bist mein anderes Ich. Ich habe keinen Grund mehr, daran zu zweifeln. Und nur ich kenne den Weg zurück in unser Universum.«
    »Mylord?« fragte Jim hinter seinem Rücken. »Er … ist Ihr Bruder? Aber er hat keine Ähnlichkeit mit Ihnen!«
    »Machen Sie sich keine Gedanken darüber, Jim. Bleiben Sie nur hinter mir.«
    »Du wirst mir die Nepenthe-Pflanze geben«, sagte der Zwilling. »Was ist mit Kirk?«
    »Amnesie«, sagte Omne. »Er täuscht sie nicht vor, und es ist ernst. Im Vergessen fand er Erleichterung. Solltest du mich jetzt töten, verliert er seinen letzten Halt und wird vielleicht sterben. Auf jeden Fall wird er dir nicht mehr nützlich sein können, nicht einmal als die Geisel, die du brauchst, um ohne das Schiff aus der Anomalie zu entkommen. Nur er kann Spock mit dem Phönix-Schiff herbeibringen.«
    »Mylord«, hörte er Jim wieder sagen. »Dieser Mann würde mich benutzen, um Ihnen oder dem, den Sie Spock nennen, zu schaden?«
    »Wenn er es könnte, ja. Aber er …«
    Omne registrierte die Bewegung hinter sich und erkannte im gleichen Moment seinen Fehler. Kirk rannte an ihm vorbei, aus der Höhle hinaus und auf eine Felsbrücke, die einen Abgrund überspannte. Omne war nicht schnell genug, um ihn zurückzuhalten. Vor der Brücke blieb er stehen, sah, daß sie bröckelte und sein Gewicht nicht zusätzlich tragen konnte – und auch Kirk allein nicht für lange. Der Zwilling tauchte neben ihm auf.
    »Mylord!« rief Kirk. »Dieser Mann wird mir jetzt seinen Phaser zuwerfen. Er soll Sie nicht töten! Sie sagten, daß er mich braucht!«
    »Kommen Sie zurück!« schrie Omne. »Ich befehle es!«
    Immer mehr Gestein löste sich aus der Brücke. Kirk rührte sich nicht. Plötzlich fluchte der Zwilling und schob Omne beiseite. Dann war er auf der Brücke. Er war in seinem vulkanischen Körper leichter als Omne, doch die Brücke erbebte und knirschte unter seinen Füßen. Er erreichte Kirk und umschlang dessen Hüfte grob mit einem Arm, drehte sich um und machte sich auf den Rückweg. Omne streckte seine Hände nach Kirk aus.
    Donnernd brach die Brücke zusammen. Der Zwilling begann zu rennen, aber er konnte den Rand des Abgrunds nicht mehr rechtzeitig erreichen. Für Sekundenbruchteile blickte er Omne in die Augen, und in diesem Moment war er Spock.
    Er warf Kirk zu Omne herüber, als ob er ein Kind wäre. Dann verschlang der bodenlose Abgrund die vulkanische Gestalt. Omne kämpfte um sein Gleichgewicht. Kirk lag auf seinen Armen, die Augen in namenlosem Entsetzen geweitet. Ganz gleich, ob er sich bewußt an Spock erinnern konnte oder nicht – er hatte den Mann mit Spocks Gesicht gesehen, wie er in den Tod gegangen war, um ihn zu retten.
    »Der Spock in ihm wurde zu stark«, sagte Omne. »Zu stark und übermächtig. Für einen Augenblick war er mehr Spock als Omne – und starb für Sie.«
    Der Mensch schwieg und brach zusammen, als Omne ihn vorsichtig absetzte. Omne warf ihn sich über die Schulter und ging in die Höhlen zurück. Dann band er Kirk mit einer Liane fest an sich – und biß in die Nepenthe-Pflanze.
    Der Tote-Rückstrahlungsmechanismus funktionierte nur, wenn das Gehirn die für einen Sterbenden

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