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Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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Corphelion-Intermezzo
    Eine Kurzgeschichte
    (Corphelion Interlude: A Short Story)
    Ein ganzer Schwarm von Kometen zog gleich jenseits der Observationskuppel vorüber, die leuchtenden Häupter der Gesteinsbrocken in einer zackigen Doppelspitze angeordnet, während ihre langen Schweife den dunklen Himmel mit silbriger Pracht streiften. Die größten krochen deutlich sichtbar durchs All, und einer – lodernd, riesig, mit einem gewundenen Schweif, der sich durch das halbe System zu erstrecken schien – schwoll rasch zur Größe einer Hubba-Melone an. Das Panorama war genau so, wie es beworben wurde – der perfekte Anblick für die Flitterwochen –, und das Schnattern von dreihundert weiteren Wesen, die sich auf der kleinen Aussichtsebene drängten, verriet Han Solo, dass alle anderen derselben Ansicht waren.
    Leia stand an Hans Seite, bequem, aber modisch mit einem ärmellosen Wams und einer hautengen Zoosha-Hose bekleidet, die Han ganz besonders verführerisch fand. Ihre braunen Augen waren auf die Terrasse weiter unten gerichtet, und auf ihrem Antlitz lag ein freundlicher Diplomatenausdruck, der mehr Maske, denn Lächeln war.
    Hinter ihnen strömte eine Horde monoton vor sich hin leiernder Kubaz aus dem Turbolift und streifte an ihnen vorüber, während sie gezielte Bemerkungen darüber fallen ließen, dass sie ihnen den Zugang zur Aussichtsebene versperrten.
    »Tut mir leid, die Sache hier«, sagte Han zu Leia. Ein Zwischenstopp, um sich die Corphelionischen Kometen anzuschauen, war ihnen wie ein romantischer Start in ihre Flitterwochen vorgekommen – zumindest, bis sie entdeckt hatten, dass gerade Hochsaison war und jedes Urlaubsresort auf dem Asteroiden damit vollkommen überbucht. »Ich schätze, die Privatkuppel ist letztlich doch nicht so privat.«
    »Das kümmert mich nicht, solange wir zusammen hier sind.« Leia ergriff Hans Hand und ging eine breite Treppe dunkler Hartholzstufen hinab. »Da draußen, in der Mitte, sind zwei freie Chaiselonguen. Sobald wir Platz genommen und uns einen Drink bestellt haben, werden wir den Krach nicht einmal mehr bemerken.«
    »Sicher. Ein Rosa Nebel klingt gut.« Sich mit den Ellbogen Platz zu schaffen war schwerlich die romantische Art und Weise, mit der Han ihre Ehe zu beginnen gehofft hatte, doch die Dinge würden sich bessern. Wenn Leia in der Nähe war, taten sie das für gewöhnlich immer. »Vielleicht hat der Servierdroide Ohrstöpsel oder so was im Angebot.«
    Sie waren die Treppe halb hinunter, als ein gleißender Strahlenkranz den Himmel erfüllte. Die Solos blieben stehen, um hinzuschauen, und sahen, dass sich der riesige Komet in ein spektakuläres Zwillingspärchen teilte. Die dicht bevölkerte Terrasse verstummte.
    »Also, das ist schon besser«, meinte Han.
    Die Zwillinge drifteten langsam auseinander. Ihre Schweife überschnitten sich, als einer der Kometen in schrägem Winkel auf die übrigen Corphelionen zusauste. Der andere schwoll in der Dunkelheit über der Kuppel weiter an. Schließlich, als sein Kopf von ihrer Warte aus zu einer Größe von sichtlich mehr als einem Meter Durchmesser angewachsen war, breitete sich auf der Terrasse weiter unten ein nervöses Gemurmel aus.
    Leia drehte sich um und wollte die Treppe wieder emporsteigen. »Vielleicht sollten wir zum Falken zurückkehren.«
    Han ergriff ihren Arm. »Nicht so hastig.« Er studierte weiterhin den näher kommenden Kometen – oder vielmehr, die Dunkelheit rings um ihn herum, um zu beobachten, wie rasch und gleichmäßig der Kometenkopf die fernen Sterne verdeckte. »Ich dachte, du wolltest die Corphelionen sehen?«
    »Aber nicht aus dieser Nähe, Han.«
    »Entspann dich.« Wie er gehofft hatte, verschwanden die Sterne links unten vom Kometen zu Dutzenden; die rechts oben wurden lediglich in Zweier- und Dreiergruppen verdeckt. »Alles ist unter Kontrolle.«
    »Das hast du schon mal gesagt«, wandte Leia ein. »Bist du dir sicher, dass wir nicht zum Falken zurückkehren müssen?«
    »Ich bin mir sicher.« Han ließ eine Hand zu ihrem Kreuz hinuntergleiten. »Und diesmal meine ich es ernst. Alles ist unter Kontrolle, Liebling.«
    Leia blickte von Han zu dem näher kommenden Kometen und dann wieder zurück zu Han. Ihre Miene wurde vertrauensvoller, und sie lächelte verschlagen.
    »In Ordnung, Fliegerass.« Sie nahm seinen Arm. »Mein Leben liegt in deinen Händen.«
    Arm in Arm stiegen sie die übrigen Treppenstufen hinab. In den letzten paar Sekunden schien der Komet zu doppelter Größe

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