Der gelbe Koffer
meint KK? (5 Gripspunkte)
2. Wie hat sich der Fall zugetragen? (5 Gripspunkte)
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Der Sprüher
Kugelblitz sitzt in der U-Bahn und hängt seinen Gedanken nach. Die Bahnhöfe huschen wie graue Schatten vorüber. Als Kugelblitz auf dem neuen U-Bahnhof am Stadtrand ankommt, ist er angenehm überrascht. Alles ist hell und freundlich. Die Wände sind gelb und weiß gekachelt. Der Fußboden ist sandbraun geklinkert, und überall ist es noch sehr sauber.
„Hübsch geworden, sehr hübsch!“, murmelt Kugelblitz anerkennend in seinen Seehundbart. Er steigt zum ersten Mal an der neu eröffneten Station aus. Er will seinen Neffen Martin besuchen. Der hat heute Geburtstag. Ob er sich über den Bastelkasten freut? Kugelblitz schiebt das Päckchen fester unter seinen Arm, als er den Bahnsteig hinuntergeht.
Kurz vor der Treppe zum Ausgang bleiben die Leute plötzlich stehen.
„Eine Unverschämtheit ist das! Allerhand!“, so tönt es durcheinander. Und jetzt entdeckt Kommissar Kugelblitz auch, was den Unwillen der Passanten hervorruft.
Mitten auf der frisch gekachelten Wand prangt eine hastig hingesprühte rote Schrift.
Rot auf weiß können es alle klar und deutlich lesen.
„Verschandelt unseren ganzen neuen Bahnhof!“, sagt einer der Stadtrandbewohner empört.
„Narrenhände beschmieren Tisch und Wände, so haben wir früher gesagt“, bemerkt eine Großmutter, die ihr Enkelkind an der Hand führt.
„Ich bin auch nicht besonders gern in die Schule gegangen“, meint ein Lehrling. „Aber so was an die Wand zu sprühen ist doch Quatsch. Das ändert auch nichts!“
„Wenn ich alles an die Wand sprühen würde, worüber ich mich den ganzen Tag ärgere“, sagt einer, der vom Finanzamt kommt, „da wären bald alle Wände voll!“
„Sie sollten mal die Wände von meinen Geschäftsräumen sehen!“, ruft eine Klofrau, die vom Dienst am Hauptbahnhof zurückkommt.
„Da bleibt Ihnen die Spucke weg!“
„Jammerschade um den schönen Bahnhof! Es reicht schon, wenn die Sprüher immer die Waggons verschmieren!“, sagt ein Student.
„Und es kostet einen Haufen Geld, die Schmierereien wieder zu entfernen“, erklärt ein Maurer. „Das können Sie mir glauben. Ich bin vom Fach.“
„Und wer bezahlt das? Natürlich der Steuerzahler!“, knurrt der Mann, der vom Finanzamt kommt.
„Ich denke, das zahlt die Stadt?“, sagt ein Junge.
„Na, und wovon? Von unseren Steuergeldern – und denen deiner Eltern. Und für wichtige Sachen ist dann kein Geld da. Für die Ampel an der Schule zum Beispiel. Heute Morgen wurde erst wieder ein Kind angefahren ... Aber dafür reicht es dann nicht!“, regt sich der Mann auf.
Während die Leute auf dem Bahnsteig noch diskutieren, entdeckt Kugelblitz seinen Neffen Martin. Er kommt die Treppe herunter. Immer zwei Stufen auf einmal.
„Herzlichen Glückwunsch!“, sagt Kugelblitz.
„Tag, Onkel Isidor! Sag, was ist denn hier los? Versammlung im Untergrund?“, fragt Martin neugierig.
„Die Schrift an der Wand!“, sagt Kugelblitz und deutet auf die Parolen.
„Hier also auch“, sagt Martin verdutzt.
„So, wo denn noch?“, will Kugelblitz wissen.
„Na, drüben in der Schule! Im Pausenhof ist seit gestern eine große Schmiererei an der Wand vom neuen Gebäude – auch die Turnhalle ist total verschmiert. Heute war Schulkonferenz deswegen. Das Schlimme ist, dass die Schrift ausgerechnet auf eine Wand gesprüht worden ist, die wir gerade kunstvoll bemalt haben – mit Erlaubnis des Direktors. Jetzt sagt der natürlich, wir hätten die Leute damit nur auf dumme Gedanken gebracht.“
„Ärgerlich“, brummt Kugelblitz.
„Sprühen ist eben nicht gleich Sprühen.“
Martin nickt. „Unsere schöne neue Turnhalle! Wenn ich diesen Kerl erwische!“
„Das wird nicht so einfach sein!“, meint Kugelblitz nachdenklich.
„Ich vermute, dass es einer aus der Elften ist. Einer, der eine richtige Wut im Bauch hat!“, sagt Martin.
„Wie kommst du darauf?“
„Ich war gestern Nachmittag im Foto-Kurs. Als ich reinging, war die Wand sauber. Als ich rauskam,
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